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Danke für den Link. Sehr erhellend! *NM - Ohne Text*

Verfasst: Di 16. Jun 2009, 11:53
von Thomas Schuermann

Re: Alte Stücke

Verfasst: Di 16. Jun 2009, 20:22
von Heid Kurt Günter
[In Antwort auf #124680]
Hallo Gottfried habe Dir eine Email gesendet mit einem Beispiel einer Sprosse mit einem meiner Hobel. Konnte leider erst heute wieder ins Forum
Gruß Kurt



Re: Alte Stücke

Verfasst: Di 16. Jun 2009, 21:25
von Johannes M
[In Antwort auf #124688]
Hallo zusammen,
so weit ich mich erinnere wurden Profilhobel traditionell aus Buche oder Obstholz gemacht und nicht aus Hainbuche (weil zu hart). Der Grund liegt in der Möglichkeit das Profil beim Schleifen leicht zu ändern, ohne das das Holz des Hobels, das Werkstück verkratzt.

Es grüßt Johannes




Re: Alte Stücke

Verfasst: Mi 17. Jun 2009, 11:48
von Wolfgang Jordan

Hallo Johannes,

das Argument verstehe ich nicht, weil ich diesen Satz nicht verstehe:
"Der Grund liegt in der Möglichkeit das Profil beim Schleifen leicht zu ändern, ohne daß das Holz des Hobels das Werkstück verkratzt."

Wenn ich so über meine "ausgestellten" Profilhobel schaue, sind die auch alle aus Weißbuche (Hainbuche):

http://www.holzwerken.de/museum/profilhobel.phtml

Gruß, Wolfgang




Re: Alte Stücke

Verfasst: Mi 17. Jun 2009, 14:36
von Andreas Ranogajec
[In Antwort auf #124692]
Hallo Johannes,

ich glaube, Deine Interpretation kann man nicht als allgemeingültig ansehen. Vielfach ist bekannt, dass in hohem Maße Hobel aus der gewerblichen Fabrikation aus Hainbuche hergestellt wurden, da man davon ausgehen konnte, dass die hohe Dichte der Weißbuche auch die nötige Verschleißfestigkeit lieferte, die für ein Werkzeugholz erforderlich war.
Während Ahorn, Birnbaum und andere Obsthölzer besonders im bäuerlichen Handwerk als Hobelholz beliebt und gut verfügbar waren, da man ihre Dichte anhand der Ursprungslage und anderer Wachstumsfaktoren einordnen konnte, war die Industrie mit ihren großen Absatzzahlen allein auf eine Holzsorte ausgerichtet, da man sich davon eine gleichbleibende Qualität bei der Herstellung versprach. Rotbuche scheint wegen schlechter Verfügbarkeit von Weißbuche, (oder aus Kalkulationgsgründen) wohl eine akzeptable Alternative in Ausnahmefällen gewesen zu sein.
Da würde ich mich Wolfgang Jordan anschließen, weil ich denke, daß ein Profil aus Weißbuche genauso leicht korrigierbar ist, wie Buche.

Grüße Andreas R.




Re: Alte Stücke

Verfasst: Mi 17. Jun 2009, 15:17
von Wolfgang Jordan

Hallo,

da kann ich noch ein Zitat aus einem Katalog von C. E. Rüggeberg aus den 50er-Jahren beisteuern:
"Mit Rücksicht auf die Knappheit an guter Weißbuche sind die Hobelkörper großer Hobel heute im allgemeinen aus Rotbuche und die Sohlen aus Weißbuche oder Pockholz hergestellt. ... Schmale Fassonhobel sind auch heute noch ganz aus Weißbuche, weil hier die Arbeit des Aufleimens einer besonderen Sohle nicht mehr im richtigen Verhältnis zum Holzverbrauch stehen würde."

Gruß, Wolfgang




Re: Alte Stücke

Verfasst: Mi 17. Jun 2009, 17:38
von Andreas Winkler

Hallo Johannes,

die Profilhobel, die ich bisher gesehen habe, waren samt und sonders aus Weißbuche hergestellt, zumindest die heimischen. Denke, in der Zeit, in der Profilhobel noch "gebraucht" wurden, wurden beinahe alle Hobel komplett aus Weißbuche hergestellt, einfach weil es das beste verfügbare, heimische Holz dazu war.

In anderen Ländern hat man andere Hölzer verwand, als Bespiel seien die Amerikaner und die Engländer genannt, die ihre hölzernen Hobel in der Hauptsache aus Rotbuchenholz gebaut haben.

Alte Küferhobel wurden bei uns teilweise aus Obstbaumholz hergestellt (auch die industriell gefertigten), wahrscheinlich aus Tradition oder Gewohnheit. Vieleicht auch deswegen, weil Weingegenden (wo sicherlich die meisten Küferhobel abgesetzt wurden) auch immer irgendwo Obstgegenden waren und da genügend Obstbaumholz verfügbar war. Zumindest Apfelbaumholz ist ja ähnlich hart im nehmen wie das Holz der Weißbuche.

Viele Grüße, Andreas




Re: Alte Stücke

Verfasst: Mi 17. Jun 2009, 19:22
von Heid Kurt Günter
[In Antwort auf #124701]
Hallo
Denselben Artikel kenne ich auch und an hand meiner Sammlung kann ich nur bestätigen was Weisbuchenholz betrifft. Von meinen ca. 90 Profilhobeln sind die meisten Hobel aus Weisbuche. Verschiedene aus anderen Hölzern, teils mit Buchsbaumverstärkung (England).
Gruß Kurt




Re: Alte Stücke

Verfasst: Mi 17. Jun 2009, 19:50
von Gottfried K. -F
[In Antwort auf #124693]
Hallo Günter,

habe zurück geschrieben.

Herzlichst Gottfried



Re: Alte Stücke

Verfasst: Fr 19. Jun 2009, 08:53
von Johannes Thiele
[In Antwort auf #124701]
hallo,
ein oft nicht erwähnter Grund, die Weißbuche der Rotbuche für Werkzeuggriffe bzw. -Körper vorzuziehen, ist die Tatsache, dass bei Benutzung eines Rotbuchenwerkzeuges in der Hand viel schneller die Handflächen beginnen zu brennen, was bei Verwendung von Weißbuche wesentlich geringer in Erscheinung tritt. Dies ist auf jeden Fall im deutschsprachigen Raum zutreffend.
Hierbei muss natürlich davon ausgegangen werden, dass unsere Altvorderen stundenlang mit der Hand arbeiten mussten. Wenn wir heute mal so zum Probieren oder weil wir ein Leistchen brauchen mit einem Profilhobel arbeiten/experimentieren ist dieser Aspekt sicher nicht vordergründig.
Ansonsten ist die Dichte und Scherfestigkeit der Weißbuche auf jeden Fall der der Rotbuche überlegen.
In meiner nicht unerheblichen Sammlung sind natürlich auch die meisten Hobelkörper aus Weißbuche...
Grüße aus Leipzig
Johannes Thiele