Sägen: schwierig und anstrengend ? (Mit Bildern)

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Pedder
Beiträge: 5695
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

Gewicht ist Dein Freund.

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #122602]
Hallo Carsten,

warum würdest Du eine Rahmensäge aus leichtem Holz machen wollen? Bei allen Sägen, die parallel zum Erdboden bewegt werden, ist Gewicht nützlich. Hier ein Bild von einer Rahmensäge aus dem Freilichtmuseum Skansen in Stockholm (Wo ich dieses Jahr noch wieder hin komme! :o))



Länge ist bestimmt über 1m,
die Durchmesser so 5-7cm
Holz Buche?

Liebe Grüße
Pedder



Dirk Vogel
Beiträge: 510
Registriert: Do 6. Okt 2016, 18:01

Platz in der Werkstatt / Bandsäge

Beitrag von Dirk Vogel »


Hallo Philipp,

das mit der Zeit, die zum Auftrennen investiert wird, ist so eine Sache. Obwohl ich noch nicht sehr viel mit Holz gearbeitet habe, ist mir schon klargeworden, weshalb viele Leute dieses Forums auch dann ein oder zwei Maschinen benutzen, wenn sie lieber alles von Hand machen (wie z. B. Friedrich). Und es stimmt, ich hätte Platz für eine Bandsäge (Fotos meines Kellers gibt es bei http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/28669)... Als ich den Entschluß faßte, mit Holz zu arbeiten, hatte ich mir vorgenommen, alles mit der Hand zu machen. Mal sehen, wie lange der Vorsatz noch anhält. Längsschnitte und Auftrennen sind in der Tat keine so extrem vergnüglichen Beschäftigungen. Vielleicht werde ich mich mal im Nachbarforum informieren, welche Maschine da abhelfen würde.

Grüße von Dirk


Thomas Schuermann
Beiträge: 528
Registriert: Mo 3. Jun 2019, 15:49
Kontaktdaten:

Re: Platz in der Werkstatt / Bandsäge

Beitrag von Thomas Schuermann »


Hallo Dirk,
bevor Du Dich von Deiner bewundernswerten Philosophie verabschiedest, würde ich wirklich noch einmal ein paar Versuche mit einer gröberen Bezahnung versuchen. Das wirkt wirklich Wunder.

Du hast meinen höchsten Respekt!

Liebe Grüße
Thomas


Dirk Vogel
Beiträge: 510
Registriert: Do 6. Okt 2016, 18:01

Danke für die Analyse

Beitrag von Dirk Vogel »

[In Antwort auf #122605]
Lieber Pedder,

obwohl ich die Sache mit den Fasern nicht ganz kapiert habe, werde ich mal die Gestellsäge mit dem dicken Längsschnittblatt bespannen und es heute mit meinem Nußbaum probieren. Vielleicht geht es dann ja schneller. Danke für Deine Ideen !

Grüße von Dirk


Pedder
Beiträge: 5695
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

die Fasern

Beitrag von Pedder »


Hallo Dirk,

das wäre leicht zu zeichnen aber schwer zu beschreiben. Sieh mal in Friedrichs Schärfanleitung für Sägen http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/saegenschaerfen1.html unter 2.2 nach. Dort ist das sehr gut abgebildet. Auf Deinem Bild mit dem Fuchsschwanz ist das auch richtig. Aber die Spannsäge müsstest Du drehen. Das ist das gleiche Argument, was Reinhold oben in Nachtrag auch schon gebracht hatte, nur deuten wir den Faserverlauf des Brettes unterschiedlich. Ich denke, dass das Hirnholz in Bild 3 oben (links) liegt, Reinhold offenbar, das das Hirnholz recht (unten) liegt.

Bevor Du die nächste Enttäuschung erlebst: Dein dickes Längsschnittblatt, ist das aus der Packung oder hast Du das geschärft? Wenn nicht, würde ich in jedem Fall jedem zahn einen halben Strich mit der Feile geben. Das verhindert das Rattern schon sehr wirkungsvoll. Oft haben diese Blätter auch zuviel Schränkung.

Liebe Grüße
Pedder



reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Danke für die Analyse

Beitrag von reinhold »


Hallo Pedder , hallo Dirk,

ich interpretiere Bild 2 und 3 so, dass die Maserrichtung diagonal durch das Bild von links unten nach rechts oben verläuft. Wenn Dirk also nach europäischer Art "schiebend" sägt, dann sägt er gegen die Maserung und täte sich leichter, wenn er das Brett anders rum einspannt.
Ich habe vergangenen Sommer ein paar Bretter von Hand auftrennen müssen (meine Baustelle hat keinen Strom) und das ging eigentlich immer ganz flott mit einer 50 cm Schlitzsäge.

gruss
reinhold



Rolf Richard
Beiträge: 3390
Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
Kontaktdaten:

Re: Platz in der Werkstatt / Bandsäge

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #122610]
Hallo Dirk!

Grundsätzlich erst mal Respekt vor dem Bestreben, alles mit Handwerkszeug zu machen! Vielleicht bin ich nicht ganz so perfektionistisch, aber seit einiger Zeit tendiere ich auch stark dazu. Einer der Gründe - es ist leiser, staubärmer! Ein anderer: Das Einstellen von Maschinen dauert of so lange wie die ganze Arbeit an sich. (Vielleicht bin ich da auch nur ungeschickt?)

Trotzem - Holz aufschneiden ist eine Arbeit für die Bandsäge! Meine liebste Maschine. Sie ist leicht zu handhaben, schnell und relativ leise. (Kein Vergleich zu einer Kreis(ch)säge.) Mit etwas Übung geht das Ganze ohne viel Verschwendung ab - Schnittbreite 1,2 mm- Wenn die Säge gut läuft brauchts nur wenige Hobelstriche und das Holz ist eben.

Gruss

Rolf


Jürgen zur Horst

RESPEKT!

Beitrag von Jürgen zur Horst »

[In Antwort auf #122592]
Hallo Dirk,

Deine Ausdauer und Beharrlichkeit ist bewundernswert. Du weißt, dass ich auch jede Menge Sägen benutze, die ein Kabel und Stecker haben. Deshalb ist es vermutlich nicht besonders überzeugend, dich wenn ich Dich darin bestärke deinen Weg fortzusetzen. Ich komme aus der Maschinenecke und setze immer mehr Handwerkszeug ein, ob ich aber jemals Deinen konsequenten Weg beschreiten werde, ist fraglich. Vermutlich wird mir dafür immer die Zeit fehlen.

5 Stunden für eine Bohle! Hörst Du dabei Musik oder stehst Du das durch? Mich würde irgendwann die kalte Wut packen. Irgendjemand hat hier mal etwas über den kontemplativen Aspekt gleichtöniger Arbeit geschrieben. Das war, so meine ich, im Zusammenhang mit Schärfen oder Klinkerabrichten. 5 Stunden lang eine Bohle durchzusägen gehört definitiv in die gleiche Ecke.

Wacker Wacker!

Tschüß Jürgen


Pedder
Beiträge: 5695
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

Re: Danke für die Analyse

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #122614]
Hallo Reinhold,

sind das die Fasern? Ich dachte, das seien Rillen von der Blockbandsäge, mit der die Bohle aus dem Stamm geschnitten wurde. Dirk, könntest Du das Aufklären?

Liebe Grüße
Pedder



Dirk Vogel
Beiträge: 510
Registriert: Do 6. Okt 2016, 18:01

Fortschritt – dank ultimativem Trick / neue

Beitrag von Dirk Vogel »

[In Antwort auf #122592]
Heute ging es schon besser ! In der Tat hat meine Längsschnittsäge die Arbeit sehr beschleunigt. Allerdings hatte ich es mit einem Nußbaumbrett von 100 x 15 cm auch leichter als gestern.

Heute habe ich ein Mittelbrett besäumt, den Kern entfernt und dann eine Hälfte davon aufgetrennt. Dabei mußte ich feststellen, daß die etwas dünnere Querschnittsäge mit größerem Kraftaufwand durch das Brett zu führen war, während sich die stärkere Längsschnittsäge partout nicht vom Fleck bewegen wollte. Also habe ich mit der Querschnittssäge vorgearbeitet und dann den Schlitz von oben mit Ziehklingen offengehalten ! Daraufhin ließ sich auch die dicke Säge bewegen:



Und siehe da, die Geschwindigkeit der grobzahnigen Säge ist in der Tat sehr viel höher. Vor allem, wenn man den Schlitz noch etwas stärker erweitert:



Auch das Endergebnis kann sich eher sehen lassen als gestern:



Vielen Dank noch einmal für Eure Tips ! Grüße von Dirk


Antworten