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Hallo Pedder,
ja die Stabilität nach Jahren lässt dann zu wünschen übrig. Bei einer zerstörenden Prüfung einer Musterecke zerdrückten sich die zu schmalen Zinken wesentlich schneller (eher), wie bei der normalen Einteilung der Zinken. Dies ist nicht neu oder eine Erfindung von mir, denn auch bei anderen konstruktiven Holzverbindungen wird die Drittelteilung angewandt, Bsp.Schlitz und Zapfen...

Es folgt meine Methode die offene Zinkung anzureißen, über die man sich sicher streiten kann, ob die Randzinkenbreite so oder anders zu bestimmen ist. Jeder macht es auf die ihm genehme Art. Diese Art der Einteilung hat den Vorteil, dass sie für alle Zinkenarten gilt, auch für schräge Zinken (bei halbverdeckten Zinken und Gehrungszinken tausche man nur das Wort Holzdicke gegen das Wort Verbindungstiefe aus und schon ist es klar verständlich), hierfür ist die vorgenannte Methode absolut ungeeignet.
Aber nichts für ungut, ich finde es nur schade, wenn sich jemand mit einem Werkstück soviel Mühe gibt und dann ein nur mäßig gebrauchsfähiges Ergebnis erzielt, obwohl er so viel Zeit, Mühe und Herzblut in das Werk gesteckt hat.
Mit freundlichen Grüßen
Wolf. Melloh

Das Anreißen der offenen Schwalbenschwanzzinkung nach Wolf. Melloh
Beschreibung des Anreißverfahrens :
1. Hölzer mit Winkelzeichen und Tischlerzeichen (- dies legt fest welches Stück die Zinken und welches die Schwalben erhält, denn aufrechtes Holz geht durch- ) kennzeichnen.
2. Im Hirnholz des Zinkenbrettes wird nun die halbe Brettdicke mit dem Streichmaß angerissen.
3. Merke: Auf der halben Brettdicke ( dem Riss ) gemessen, sind die Schwalben sind doppelt so breit wie die Zinken.
4. Merke: Auf der halben Brettdicke ( dem Riss ) gemessen, soll ein Schwalbe gleichbreit der Brettdicke sein.

Merke: Wir nennen im Folgenden je einen Zinken und einen Schwalben eine Einheit.
5. Die Brettbreite durch die 1,5 fache Brettdicke teilen, ergibt die Anzahl der Einheiten.
6. Die Anzahl der Einheiten mal drei ( gleichbreite ) Teile + 1 Teil = Teilung

( 2 Teile für den Schwalben + 1 Teile für den Zinken = 3 Teile ).
8. Brettbreite geteilt durch die ermittelte Teilung = Zinkenbreite
9. Auf der Brettmittellinie die ermittelte Zinkenbreite aufreißen.
10. Auf einem zweiten Brett die doppelte Holzdicke anreißen ( Hilfslinie )und als

Anreißhilfe zur Ermittlung der Zinkenschräge anlegen.
11. Nun wird jeweils in der Mitte eines Schwalben der angezeichnete

Punkt auf die Hilfslinie herübergewinkelt.
12. Von der Hilfslinie aus wird die Schräge der Zinken angezeichnet.
13. Zuerst werden die Zinken ausgesägt und ausgestemmt, dann werden

die Schwalben durch Aufsetzen der ausgearbeiteten Zinken auf das Brett

angerissen, ausgesägt und ausgestemmt.

Es folgt eine Musterrechnung Holzbreite 130mm, Holzdicke 20mm:
( 5.) 130 minus 10 = 120 Restmaß
( 6.) Restmaß 120 : 30 = 4 Einheiten
( 7.) 4 E x 3 gleiche Teile plus 1 Teil = 13 Teile
( 8.) 130 Holzbreite : 13 Teile = 10 mm je Zinken auf der Brettmitte

1 Schwalben = 20mm ( 10 x 2 )

Hallo Wolf,
ja die von Dir favorisierten Zinken sind stabiler. Aber meist sind diese Verbindungen viel stabiler als die Belastung, der sie ausgesetzt werden und daher kann ich Deine Befürchtung nicht ganz teilen. Du hast geschrieben:

"Aber nichts für ungut, ich finde es nur schade, wenn sich jemand mit einem Werkstück soviel Mühe gibt und dann ein nur mäßig gebrauchsfähiges Ergebnis erzielt, obwohl er so viel Zeit, Mühe und Herzblut in das Werk gesteckt hat."

Das finde ich dann doch übertrieben. Okay bei einer Werkzeugkisten mag es stimmen, aber eine Schublade mit Kugellager-Auszug, da darf das Design schon etwas "gewagt" sein, ohne das man Angst haben muß, daß es nicht hält. Wir haben es ja hier auch nicht mit Verbindungen zu tun, die mit manchmal grober "Hand-Serien-Nachlässigkeit" wie teilweise vor 50-150 Jahren gefertigt werden.

Es grüßt Johannes

[In Antwort auf #122356]
Hallo Thomas,

gesägt habe ich schon alles, kommendes Wochenende werde ich das Tablett wohl fertig haben, dann stelle ich ein paar Bilder hier rein.

Grüße
Torsten