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In Antwort auf #121535]
Hallo Hans!
nach 4 Tagen ausser Haus möchte ich heute zu Deinen Fragen Bemerkungen abgeben so gut es geht:
Höhe: 950 ist sehr hoch! Meine Bank war anfangs ähnlich hoch, was sich aber beim bearbeiten dickerer Werkstücke - die tragen entsprechend auf! - als hinderlich herausstellte. Die Kontrolle der Hobel war zu schlecht. Inzwischen ist die Höhe auf 850 mm reduziert und das ist besser. Aber vielleicht bist Du ja 1,95 m gross?
Platte:Rechteckige Bankhaken zusammen mit einem Twin Screew als Hinterzange? Damit verlierst Du Möglichkeiten. Runde Bankhaken lassen sich auch bei sehr unregelmässigen Werkstücken verwenden und Du hättest die Möglichkeit Wonderdogs einzusetzen. Gerade bei kurzen Werkstücken nutze ich diese Dogs inzwischen oft, weil ich nicht darauf angewiesen bin, am rechten Ende der Platte zu arbeiten. Keinesfalls sind die runden Haken zu schwach, sie sitzen sehr stramm in den Bohrungen, wenn man mit 3/4 inch bohrt. Gelegentlich sogar fast zu stramm, so dass man von unten ausschieben muss. Bei 20 mm - Bohrungen wackeln sie, das ist wahr! (Einige käufliche Werktische haben 20 mm - Bohrungen)
Sebst gebaute Bankhaken sind sehr einfach herzustellen. Einfach ein Stück 3/4 Inch Holzdübel absägen.
Endkappen musst Du beim Veritas Twin Screw Vise höher auslegen. Bei 80 mm Plattenstärken benötigst Du eine Höhe von ca. 185 mm oder mehr. (Plattenstärke plus 4 1/8 inch Minimum!) Gleiches gilt für die Frontschürze, wenn Du einen Twin Screw verwendest. Du müsstest natürlich auch einen Weg finden, die über 350 mm langen Schrauben des Twin Screw Vises durch das Teil 3 Deiner Zeichnung hindurchzuführen. ohne diese wesentlich zu schwächen. Hier würde ich die Höhe auf 100 mm vergrössern.
Auf eine Beilade würde ich nicht verzichten wollen, aber das ist Ansichtssache.
Holz:Meine Platte ist nun seit 2 3/4 Jahren verleimt. Material: Buche gedämpft. Verzogen hat sich nie etwas. Allerdings ist auch das Holz entsprechend geschnitten, obwohl ich das heute sicher noch besser könnte. Die Jahre senkrecht, wie Du es auch willst.
Afzelia ist sicher ein hervorragendes Holz, hat aber offenbar zwei Nachteile. Es soll sich schwer leimen lassen und leicht eindellen, wenn etwas drauffällt. In dieser Eigenschaft soll es der Buche deutlich unterlegen sein, dem Rock Maple sowieso.
Eisenwaren:Rostfreies Material ist schön, hat aber generell den Nachteil, sich mit der Zeit unter Last zu längen. Andererseits kann es spröde sein (je nach Typ). Bei meiner Bank sind normale, verzinkte Schrauben eingesetzt und es genügt.
Höhenverstellung:Die "Höhenverstellung" meiner Bank dient zur Hauptsache dem Ausgleich des unebenen Bodens, der eine leicht schiefe Ebene bildet. Dazu benötige ich ca. 50 mm Einstellweg auf die 2.200 mm Länge. Gleichzeitig haben die Füsse von Kipp (www.kippwerk.de/) noch den Vorteil, die Haftung der Bank auf dem Untergrund zu erhöhen. Die Füsse haben ein 16 mm - Gewinde. Entsprechende Muttern sind in die Gestelle der Bank eingebaut - mit tiefer gehenden Bohrungen dahinter für die Gewindestange. Wenn man die Kontermutter anzieht, steht der Fuss ohne jedes Spiel. Da kippelt nichts. Die Gewindestangen können um einen gewissen Winkel zur Bodenplatte des Fusses gekippt werden - das ist wichtig, sonst steht die Platte eventuell nicht eben auf!
Gruss
Rolf