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Re: Schwalbenschwanzzinkung

Verfasst: Di 26. Jun 2007, 10:57
von Andreas Winkler

Hallo allerseits,

ich finde, daß man sich viel leichter tut, erst die Zinken auszuarbeiten. Man tut sich bei den Zinken als Schablone leichter mit dem Anreißen als wenn man der Schwalben dafür verwendet. Und zwar ganz einfach deswegen, weil man bei üblichen Zinkengrößen mehr Platz mit dem Bleistift hat als in den engeren Schwalbenzwischenräumen.

Man kann Zinken und Schwalben auch im vorneherein anreißen (also beides zusammen, ohne eines vorher auszuarbeiten) anreißen, so hab´ ich es in der Berufschule gelernt. Einfach die Streckenteilung nach

http://www.schreiner-seiten.de/verbindungen/index.htm

sowohl für die Schwalben als auch auf die Zinken anwenden. Wenn man beim Sägen immer den halben Riß stehen läßt, geht das erstaunlich gut. Voraussetzung ist allerdings, daß man bei einer festen Bezugseite bleibt und die Riße sauber mit Winkel und Schmiege überträgt.

Gruß, Andreas




Re: Schwalbenschwanzzinkung

Verfasst: Di 26. Jun 2007, 15:36
von Bernhard
[In Antwort auf #116399]
Hallo Helmut,

seit kurzem säge ich tatsächlich mit der Laubsäge die Zwischenräume aus. Geht schneller und klemmt nicht. Wie Marc sagt, man "schält" sich mit superscharfem Stechbeitel an den Riß.
Das von Andreas geschilderte "Bleistifproblem" verhindert man, indem man mit einem scharfen Messer anreißt. Vorteil, die Linie (der Riß) ist schmaler, Nachteil, man muß schon gut sehen können.

Aber nochmals, viele Wege führen nach Rom und wir haben hier schon einige kennen gelernt.

Gruß
Bernhard



Re: Schwalbenschwanzzinkung

Verfasst: Mi 27. Jun 2007, 23:55
von Markus Kaps
[In Antwort auf #116390]
Hallo zusammen,

ich habe auch mal meine mehr oder weniger alten Bücher befragt:
Tage Frid arbeitet zuerst die Zinken aus und ist der einzige, der eine genauere Begründung dafür abgibt: "Der Grund, warum die Zinken zuerst gesägt werden, liegt darin, daß es einfacher ist, die Schwalbenschwänze zu sägen. Würden die Schwalben zuerst gesägt und deren Außenlinie dann auf das andere Holzende übertragen, um die Zinken danach sägen zu können, würde der erste Sägeschnitt in das Hirnholz den Riß unsichtbar machen. Sie wissen, wie schnell Hirnholz faserig wird. Und Sie wissen auch, wie schwierig es ist, einem Riß auf Hirnholz zu folgen. Indem man die Zinken zuerst macht und danach die Schwalben anreißt, kann man auf der flachen Seite des Brettes die Säge ansetzen und hat somit mehr Chancen, genau der Linie entlang zu sägen."
Das Lehrbuch für Tischler von 1947 gibt gleiches Vorgehen ohne Begründung vor.
Ernest Scotts DuMont's großes Werkbuch Holz läßt einen zuerst die Schwalben ausarbeiten, aber ohne Begründung.

Also Uli, wenn Du bis jetzt keine Probleme bei Deiner Methode hattest, bleibe einfach dabei!

Mit freundlichen Grüßen
Markus Kaps



Re: Schwalbenschwanzzinkung

Verfasst: Fr 29. Jun 2007, 23:38
von Marc Hohnsbehn
[In Antwort auf #116390]
Hi, Uli
man macht die Zinken zuerst, weil man dann zum Anreißen mehr Freiraum hat (Zinkenfreiräume sind in der regel größer )somit gehts schneller(doppelt).
wer es anders rum macht-wird jedenfalls in der Fachschule schief angeschaut,vom Lehrmeister ganz zu schweigen.
Gruß



Re: Schwalbenschwanzzinkung

Verfasst: Do 5. Jul 2007, 22:04
von Peter Eckartz
[In Antwort auf #116411]
Ich selber mache auch zuerst die Zinken. Weil ich es so gelernt habe. Ein alter Kollege, der früher Schubkästen für Apotheken gezinkt hat (also jede Menge),hat mir erzählt, dass sie mit den Schwalben angefangen haben, und zwar paketweise.
Auch gab es ja früher sogenannte Zinkensägen mit denen man den Grund aussägen konnte. Auch da war es sicher sinnvoll erst die Schwalben zu sägen.
Viele Grüße
Peter