[
In Antwort auf #113539]
Hallo liebe Leute,
Zuerst einmal möcht ich mich bedanken für die vielen Beiträge. Ganz unbescheiden steck ich die netten Blumen ein :-)
Im Einzelnen zu den Fragen:
Gerhard, Friedrich, Urs, Waldemar, Georg,
Die "unverschämte Bitte", natürlich komm ich ihr gerne nach. Ich werd ein Zapfenloch in ein Reststück machen, denn das Zapfenloch geht vor den Zapfen und deshalb war die Arbeit schon getan.
Friedrich,
Ich mochte den Zapfen nicht in ganzer Breite (knapp 10cm gegenüber 6 cm) sägen, das wär zuviel gewesen für die kleine und behinderte Säge. Wenn ich die Schränkung so weit treibe, wie sie eigentlich sein müsste, so brechen die Zähne in Masse weg, drei genügen mir. Für diese Zwecke wünsche ich mir eigentlich noch eine längere Rückensäge.
Was mich ungemein gefreut hat, ich hab endlich den Selbstauslöser an der Kamera gefunden, brauchte also weder Nase noch helfende Hände.
Urs,
Ich hab den Zapfen angefast, und zwar mit dem Stechbeitel, allerdings kam dies nicht mehr in die Dokumentation, da ich Hunger hatte und kochen wollte :-) Aufzupassen gilt auf die Faserrichtung beim Anfasen mit dem Stechbeitel. Ich kappe zuerst eine Ecke weg und benutze dann die ganze Länge der Schneide, um die Fase in einer Bogenbewegung zu schneiden. Um Ausbrüche am Ende zu vermeiden, sollte auch da die Ecke gekappt sein. Der Stechbeitel wird ganz vorne und mit zwei Händen gehalten. Mir bricht auch schon mal bei Unachtsamkeit eine Fase aus. Was soll's, es wird eh keiner mehr sehen und schaden tut's nichts.
Robert,
Den Einsatz des Grundhobels hab ich auch bei David Charlesworth abgeguckt. Ich fand aber, dass eine weitere Auflage eher stört, umständlich einzuspannen ist und dass ich ganz gut zurechtkomme, wenn ich ordentlich Druck von oben auf die aufliegende Seite gebe und mit dem anderen Griff nur den Hobel führe.
Bevor ich das Zapfenloch dokumentiere, möchte ich euch noch kurz eine Zapfen-Variante zeigen. Der Zapfen ist zweifach abgesetzt, einmal um einen umlaufenden Falz auch tatsächlich umlaufen zu lassen und ein andermal um den Zapfen trotz seiner Position am Ende gegen Verdrehen zu sichern. Der Effekt ist in diesem Fall nicht großartig, da die Nut das Verdrehen zu einer Seite wieder erlaubt ;-( Hier also zuerst das Loch in das der Zapfen rein muss:

1. Schritt: Wie gewohnt muss alles sauber angerissen werden. Es hilft, wenn die abzusägenden Teile mit dem Bleistift gekennzeichnet werden. In diesem Fall war das Werkstück schon gefälzt. Ich hab halt in letzter Zeit viel experimentiert mit dem Falzhobel :-) Normalerweise habe ich diese Arbeit aber hintenangeschoben.

2. und 3. Schritt: Der Zapfen wird mit Längs- und Querschnitt wie beim normalen Zapfen ausgesägt. Die eine Schulter bleibt höher, sie soll in die Nut greifen.

4. Schritt: Der 2. Absatz wird ausgesägt, danach sieht der Zapfen so aus und hat schon seine eigentliche Form:

5. und 6. Schritt: Der Zapfen wird geputzt und angepasst mit Simshobel, Stechbeitel und kleinem Falzhobel, dann eingesetzt:

Gruß und noch einen schönen Abend in der Werkstatt,
Marc