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Re: Fragen zu Stechbeiteln
Verfasst: Do 5. Jan 2006, 23:51
von Christian Aufreiter
Hallo, Johannes,
damit ist deine Frage zwar nicht beantwortet, aber in Österreich gibt es Müller Stecheisen bei
Zgonc.
Christian
Re: Fragen zu Stechbeiteln
Verfasst: Sa 7. Jan 2006, 12:28
von Nicolas Meeß
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In Antwort auf #110248]
Ich habe jetzt nochmal Kirschen und Lux verglichen, und mich letztendlich für Kirschen entschieden. Die waren nur unwesentlich teurer (12 pro Stück gegenüber 10)und haben doch den besseren Ruf.
Die Eisen waren für meine Begriffe schon relativ scharf, aber ich werde mir noch den 1000/6000 Kombistein bestellen. Eine Schärfhilfe ist mir im Moment zu teuer, also stellt sich die Frage:
Schleife ich besser vollkommen freihändig oder empfiehlt es sich eine Art Schablone zu bauen, z.B. ein Keil mit 25°-Winkel, auf den man das Eisen auflegt?
Noch eine Frage: nach meiner naiven Vorstellung dürfte es, einen ordentlichen Grundschliff vorausgesetzt, nur noch vom Werkstoff abhängen, wie lange die Schärfe anhält!? Folglich müsste ich auch den billigsten Stechbeitel rasiermesserscharf hinbekommen, er würde nur schneller wieder stumpf werden!? Oder bin ich auf den Holzweg? Was würde dann die großen Preisdifferenzen rechtfertigen?
Wie immer bin ich für jede Anregung dankbar.
Nicolas
Re: Fragen zu Stechbeiteln
Verfasst: So 8. Jan 2006, 13:00
von Friedrich Kollenrott
Hallo Nicolas,
wenn Dir die Kirschen- Eisen im Lieferzustand schon scharf erschienen, dann wirst Du Dich wundern, wie scharf sie nach dem Schärfen sind.
Zur Frage einer Schärfhilfe (oder des freihändigen Schärfens): Ich empfehle letzteres, und zwar ganz genau entsprechend Deiner Idee mit einer selbstgebauten Schablone. Sieh mal in die Schärfanleitung
http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/schaerf2.htmlda findest Du exakt das.
Zu Deiner letzten Frage: Ja, ich meine auch, die erreichbare Schärfe müsste bei allen Eisen gleich sein, nur die Schnitthaltigkeit (wie lange es scharf bleibt ) differiert. Das Ganze ist ja ein Balanceakt zwischen hoher Härte (die den Verschleiss durch das abrasive Holz verringert), ausreichender Zahigkeit (damit es trotz der Härte nicht zu Ausbrüchen kommt) und Schärfbarkeit. Alle drei Kriterien sollen durch Werkstoffwahl und zweckmäßige Umformung /Wärmebehandlung insgesamt möglichst gut erfüllt sein. Und da darf man hoffen, dass wirklich die teureren Hersteller das insgesamt bessere Produkt liefern.
Friedrich
Re: Fragen zu Stechbeiteln
Verfasst: So 8. Jan 2006, 19:28
von Michel Siegrist
Hallo Friedrich,
Zu Deiner letzten Frage: Ja, ich meine auch, die erreichbare Schärfe müsste bei allen Eisen gleich sein, nur die Schnitthaltigkeit (wie lange es scharf bleibt ) differiert. Das Ganze ist ja ein Balanceakt zwischen hoher Härte (die den Verschleiss durch das abrasive Holz verringert), ausreichender Zahigkeit (damit es trotz der Härte nicht zu Ausbrüchen kommt) und Schärfbarkeit.
Da muss ich dir leider widersprechen, Wie scharf eine Schneide wird hängt mit der feinheit des Gefüges zusammen. Wenn das Metallgefüge (Moleküle) eher grob ist, so kann man den Beitel nicht so scharfkantig schärfen, wie wenn das Gefüge fein körnig ist. Den beim schärfen kann man höchsten Moleküle abtragen, sie jadoch nicht zerteilen.
Hoffentlich versteht man was ich meine.
mfg Michel
Re: Fragen zu Stechbeiteln
Verfasst: So 8. Jan 2006, 23:23
von Friedrich Kollenrott
Michel,
Da würde ich Dir nun mal widersprechen. Metalle kristallisieren aus, und im das Kristallgitter schmuggeln sich die Legierungselemente, Moleküle (chemische Verbindungen)gibts da normalerweise nicht. Auch die Kristallgröße (grob- oder feinkörnig, das ist sicher das was Du meinst) begrenzt nicht die Schärfe. Kristalle kann man anschleifen, das zeigt jeder metallurgische Schliff und anschaulich beispielsweise auch polykristalline Solarzellen.
Ich weiss, das oft behauptet wird, feinkörnige Metalle ließen sich zu größerer Schärfe bringen. Ich halte das für ein Gerücht. Wohlgemerkt, es geht um die erreichbare Schärfe, nicht darum, wie lange sie zu halten ist, das ist sicher ein viel schwierigeres Thema.
Friedrich
Re: Fragen zu Stechbeiteln
Verfasst: Mo 9. Jan 2006, 10:40
von Karsten Sieb
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In Antwort auf #110324]
Hallo Nicolas,
ich habe beim freihändig schleifen immer das Problem, dass die Fase ballig wird - wahrscheinlich mache ich das nicht meditativ genug ...
Aber mit einer Winkellehre zum Einstellen und einer einfachen Haltekonstruktion kommt man sehr weit (und sehr gerade). Der Trick dabei ist, dass man für alle drei Winkel nur einmal einstellen muss:
-Zuerst schleifst Du den eingestellten Fasenwinkel mit dem Block.
-Dann legst Du 4mm Sperrholz unter den Block und schleifst mit ein paar Strichen die Mikrofase
-Dann entfernst Du das Sperrholz, drehst den Block um und schleifst die Rückenfase (natürlich nur bei Hobeleisen)

Für Stemmeisen habe ich einen kleineren Block, der aber genauso funktioniert, ich hab nur gerade kein Bild davon ...
@Friedrich
... um eine uralte Frage zu beantworten, die ich beim Suchen des Bildes wieder gefunden habe: Ich habe 280, 600 und 2000 auf der Platte, und natürlich gibt es beim trockenen Schleifen den unschönen Abrieb - aber dafür liegt das Handtuch drunter, auf dem wird das Eisen alle paar Striche gereinigt. Mir erschien das verglichen mit Wasser weniger aufwendig, aber ... chaqun a son goût
Gruss
Karsten