Handschleifen a la Friedrich
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Re: Handschleifen a la Friedrich
[In Antwort auf #108532]
Hallo alle, die Ihr über das Holzwerkertreffen berichtet habt,
hab auch mal eine alte Lupe rausgekramt und mir meine Messer angesehen, denn Handhobeln verbietet mir mein Knochendoktor: Grausam, was da zum Vorschein kommt. Also Glasplatte und Naßschleifpapier genommen und mal laienhaft nach Friedrich's Anleitung mehrere Messer bearbeitet.
Ergebnis:
Die Messer schneiden fast wie neu und wenn ich noch etwas übe sind auch die Ausrisse in der Schneide weg, die mit Wetzstein und den im Laden empfohlenen Schleifböcken zum Durchziehen der Messer entstanden sind.
Dieses Marterinstrument vom Zwilling-Werk Solingen und der Wetzstahl werden sich ein neues Zuhause suchen müssen.
Danke schön, daß Ihr so begeistert von der Schleifvorführung berichtet habt. Das steckt an.
Noch eine Frage an Friedrich:
Wenn ich Dich richtig verstanden habe darf sich im Licht nichts spiegeln, wenn ich mit der Lupe von oben auf die Schneide schaue. Oder hab ich das nicht richtig gelesen?
Gruß
Heinz
Hallo alle, die Ihr über das Holzwerkertreffen berichtet habt,
hab auch mal eine alte Lupe rausgekramt und mir meine Messer angesehen, denn Handhobeln verbietet mir mein Knochendoktor: Grausam, was da zum Vorschein kommt. Also Glasplatte und Naßschleifpapier genommen und mal laienhaft nach Friedrich's Anleitung mehrere Messer bearbeitet.
Ergebnis:
Die Messer schneiden fast wie neu und wenn ich noch etwas übe sind auch die Ausrisse in der Schneide weg, die mit Wetzstein und den im Laden empfohlenen Schleifböcken zum Durchziehen der Messer entstanden sind.
Dieses Marterinstrument vom Zwilling-Werk Solingen und der Wetzstahl werden sich ein neues Zuhause suchen müssen.
Danke schön, daß Ihr so begeistert von der Schleifvorführung berichtet habt. Das steckt an.
Noch eine Frage an Friedrich:
Wenn ich Dich richtig verstanden habe darf sich im Licht nichts spiegeln, wenn ich mit der Lupe von oben auf die Schneide schaue. Oder hab ich das nicht richtig gelesen?
Gruß
Heinz
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Re: Handschleifen a la Friedrich
Hallo Heinz,
wenn die Schneide scharf ist, dann ist sie (die Schneidkante selbst!) nicht als helle Line zu sehen. Halt sie ins Licht, aber so, dass es dahinter relativ dunkel ist. Eine Lupe ist da fast schon überflüssig, man sieht es normalerweise auch ohne.
Friedrich
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Re: Handschleifen a la Friedrich
Hallo Friedrich,
danke für die Antwort; so hatte ich es mir auch gedacht. Lupe halte ich trotzdem für nötig weil ich nicht die besten Augen habe und mit der Gleitsichtbrille ist das so eine Sache. Die Ausrisse durch das Schärfgerät hab ich so nur geahnt, aber nie gedacht, daß die Schneide dadurch so verhunzt wird. Da kann ich wirklich noch eine Weile dran schleifen.
Nochmals vielen Dank
Gruß Heinz
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Messer vs. Hobel
Hallo Friedrich, hallo Forum,
in dem Zusammenhang würde ich gerne die Unterschiede zwischen (Küchen)Messern und Hobelmessern zur Diskussion stellen. Bei den Messerhändlern bekommt man in der Regel gar keine so feinen Wassersteine wie für Hobel üblich, ich habe z.B. für meine japanischen Messer einen Kombistein 200/1000, d.h. ich höre beim Messer dort auf, wo ich beim Hobel gerade erst anfange, nämlich beim 1000er. Warum ist das so? Würde es Sinn machen, auch das Messer bis zum 6000 oder 8000 weiterzubearbeiten, oder braucht das Messer diesen kleinen Rest Rauigkeit, den der 1000 hinterlässt, damit es "Biss" behält, um auch weiche Dinge wie Tomaten etc. schneiden zu können, vergleichbar mit einem ganz feinen Wellenschliff?
Kurz gefragt also, liegt es an den Messerhändlern und der "Faulheit" der Benutzer, dass beim Messer in der Regel bei 1000 Schluss ist, oder hat es aufgrund der doch gänzlich unterschiedlichen zu bearbeitenden Materialien tatsächlich tieferen Sinn?
Gruß
Frank
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Re: Messer vs. Hobel
Hallo Frank,
ohne Friedrich vorgreifen zu wollen kann ich Dir sagen, daß mit den zunächst nur mal grob nach Friedrichs Anleitung geschliffenen Messern Tomaten sauber zu schneiden sind (800er, dann 2.000er Naßpapier). Ein Messer muß mit der Schneide hin und her bewegt werden. Druck von oben alleine reicht nicht. Davon lebt nämlich manche für Zuschauer beeindruckende Zirkusnummer.
Gruß Heinz
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Re: Messer vs. Hobel
Hallo Heinz,
warum reicht dann beim Hobeleisen Druck von oben (bzw. von der Seite)? Vielleicht liegt es daran, daß Tomaten so viel weicher sind als Holz. Oder das Messer muß einfach noch schärfer sein als ein Hobeleisen.
Ich erinnere mich an eine Szene aus dem Film 'Body Guard', wo Kevin Kostner ein Seidentuch auf die Schneide eines Samuraischwerts fallen läßt und das sauber durchgeschnitten wird. Ob der einen 10000er plus Nagura verwendet hat?
Gruß, Wolfgang, dessen Küchenmesser alle stumpf sind
Küchenmesser - scharf oder stumpf?
hallo Wolfgang ,
im Film ist alles möglich..................
Angeblich hat Wieland, der Schmied, seine Klingen getestet, indem er einen Filzhut den Bach hinuntertreiben liess und die Schneide hat den Hut klar durchtrennt. Nach einer anderen Versions war es eine Wollflocke, nach wieder einer anderen ein Schafsvlies. Aber das ist eine Sage und keine technische Anleitung zum Schärfen.
@ Frank,
natürlich arbeitet man(n) mit einem scharfen Küchenmesser besser als mit einem stumpfen. Scharfe Messer rutschen nicht ab (Zwiebel!), sie zerteilen die Zellen sauber und quetschen sie nicht, dadurch bleibt der Saft im Gemüse.
Brot lässt sich mit einem glatten Messer, das keinen Wellenschliff hat, aber richtig scharf ist, krümelfrei schneiden. Und so weiter....
Ich schleife die Küchenmesser, die ich selbst benutze, mit einem King Kombi Stein 1000/6000. Vor allem die japanischen Messer lessen sich damit haarscharf abziehen, aber auch die westlichen werden richtig gut scharf.
Einen gröberen Stein als den 1000er würde ich nie in die Nähe meiner Klingen bringen, wozu auch ? Er würde die Klingen nur zerkratzen.
Das Abziehen mit dem 6000er nach dem Schliff mit dem 1000er macht die japanischen Klingen richtig scharf und auch die rostfreien westlichen Messer profitieren davon. Ich glaube nicht, dass meine Messer stumpfer sind, als meine Hobeleisen.
Einen Wetzstahl benutze ich selten; diese modernen Geräte, bei denen man das Messer nur durchzieht, besitze ich nicht - sie zerstören jede Klinge.
Die Messer meiner Frau sind wie üblich stumpf, weil zumindest meine Frau und alle anderen, die ich kenne, nie gelernt haben, mit einem scharfen Messer zu arbeiten. Eine unsachliche Bemerkung - ich weiss. Aber kennt jemand eine Frau, die mit einem RICHTIG SCHARFEN Messer auf eine Tomate losgeht oder eine Zucchini in 10 sec in 20 gleichdicke Scheibchen zerlegt ?
Die üblichen Tomatenmesser sind gezackt und sägen sich durch die Tomate, die Zellen werden aufgerissen und die Tomate blutet aus...
Gruss
reinhold
der am Sonntag abend wieder den Wok anwirft,
egal wer in Berlin gewinnt oder verliert.
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- Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50
also...
Allso meine kann's. Sie hat allerdings auch schon an der Pflasterschachtel gesessen und gesagt: "Die sind wirklich scharf, deine Messer."
Viele Grüße, Christof.
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Re: Küchenmesser - scharf oder stumpf?
Hallo Reinhold,
wie gesagt, ich wunderte mich nur, dass mit Messern (zumindest bei den mir bekannten Händlern) immer nur gröbere Steine verkauft werden. Mit dem 200/1000 Stein bekomme ich meine Messer (für meine Verhältnisse) ausreichend scharf. Die Messer hatte ich schon vor den Hobeln und erst mit diesen sind mir auch die feineren Steine bekannt geworden. Die Frage ist nur, ob mit den feineren Steinen auch bei Messern eine bessere/spürbare/nutzbare Schärfe erreicht werden kann? Hab ich bisher noch nicht testen können, da Küchenstandort != Werkstattstandort.
Zum Schneiden von Frauen: Der Klassiker ist ja Schnibbeln von Gemüse zwischen Messer und Daumen, das geht mit richtig scharfen Messern auch schief...
Gruß
Frank
Re: Küchenmesser - scharf oder stumpf?
Ich habe meiner Frau mal einen Gefallen tun wollen und habe alle Küchenmesser geschärft - rasierklingenscharf! Aber nicht etwa heimlich sondern mit Ansage. Man hat mich der Heimtücke bezichtigt und niedere Beweggründe unterstellt. Die Schnittwunden eines scharfen Messers heilen langsam und so hatten wir lange Zeit immer wieder ein Gesprächsthema. Seitdem habe ich drei eigene (scharfe) Messer in der Küche, die für mich unter Verschluß sind. Meine Frau beharrt darauf mit rostfreien stumpfen Billigmessern zu arbeiten :(
Tschüß Jürgen