Gegen das Anlaufen an sich kann man wohl nichts machen. Dieses ist ein Oxydationsprozeß. Da Messing nun aber eine Legierung verschiedener Metalle ist ( Kupfer/Zinn unter oftmaliger Zugabe von Blei; weiteres siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Messing ), AKnn es auch zur Bildung von Kupferoxid (grüne Färbung) kommen.
Verhindern kann man es aber durch regelmäßiges Putzen oder durch Auftrag einer Schutzschicht. Hierzu eignet sich im Besonderen Zapon-Lack (z.B. von Clou), ein durchsichtiger Lack, dünn aufzutragen und wieder entfernbar. Zapon-Lack hält aber nicht ewig und muß nach einem gewissen Abstand wieder erneuert werden. Auch bestimmte Pflegemittel versprechen einen Anlaufschutz, allein im täglichen Gebrauch kommt natürlich das Messing des Streichmaßes mit Fetten und Säuren der Haut in Berührung.
Aber auch ein Abwischen nach Gebrauch mit Ballistol ist eigentlich eine gute Pflege und Schutz. Das ist zumindest für mich und mein Streichmaß eigentlich vollkommen ausreichend.
Materialbeschreibung Zapon-Lack:
"Die Nitrocelluloselacke haben ihre Vorläufer in den Zaponlacken für Metallüberzüge, ferner werden sie auch für Überzüge von Blattmetallvergoldungen und echten Versilberungen hier und da in der Malerpraxis verwendet.
Die Zaponlacke bestehen in der Hauptsache aus viskosen, d.h. zähflüssigen oder klebrigen Nitrocellulosen (Nitrozellstoff, Kollodiumwolle, Celluloid) in leicht flüchtigen Lösungsmitteln (z.B. Amylacetat). Den Lösungen werden auch Farbstoffe (z.B. Spritfarbstoffe) und zur Weichhaltung andere geeignete Stoffe zugesetzt. Diese Lacke ergeben beim Auftrag, den man auch mit "Zaponieren" bezeichnet, sehr dünne, farblose oder auch gefärbte Filme, die aber trotzdem bei größter Elastizität eine beachtenswerte Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit besitzen. Im Laufe der Zeit sind besonders brauchbare Nitrocelluloselacke auf den Markt gekommen.
Ein solcher Lack enthält außer Nitrocellulose auch Natur- oder Kunstharz, Lösungs-, Verdünnungs- und Weichhaltungsmittel. Das letztere muß ihm die Elastizität geben. Die chemische Industrie liefert verschiedene Arten dieser Zusatzstoffe, um die jeweiligen Ansprüche erfüllen zu können. Das Harz gibt ihm die erforderliche Fülle, sorgt für ein gutes Haften auf dem Untergrund und ermöglicht das Schleifen der Lackschicht. Für die Herstellung dieser Lacke ist die Verträglichkeit der Harze mit dem verwendeten Nitrozellstoff eine unerläßliche Vorbedingung.
Zaponlacke sind wegen ihrer Zusammensetzung besonders für die Verarbeitung mit der Spritzpistole geeignet. Da Nitrocelluloselackanstriche auf Holz, das "arbeiten" nur mangelhaft halten, verwendet man Zwischenschichten, die sich gut verankern. Die Sorge erübrigt sich aber, wenn der Untergrund ganz trocken ist, auf dem Nitrolackfilm gut festsitzt und eine gut widerstandsfähige Schicht gegen Wasser, Seifenbrühe, Dämpfe und auch gegen mechanische Einwirkungen bildet.
Der Zaponlack ist eine Lösung aus Kollodiumwolle in einem Gemisch von Ethylalkohol, Ethylglykol und Ethylacetat und anderen Lösemitteln. Der Zaponlack dient zum Lackieren von Holz, Metall, Leder, Glas, Papier usw. Das Wort Zapon ist eine Phantasiebezeichnung. Die Zaponlacke bilden äußerst dünne Überzüge. Aus diesem Grunde eignen sie sich ganz vorzüglich als Metallacke. Sie können dem Metall durch ihre Überzüge einen gewissen Schutz gegen Einwirkungen von Gasen und gegen Feuchtigkeit der Atmosphäre geben. Der metallische Glanz erleidet keine Einbusse. Man benutzt sie deshalb, um blank polierte Metallgegenstände aus Stahl, Kupfer, Zinn und Messing, die in Wohn- und anderen Räumen angebracht sind oder durch langes Lagern unansehnlich würden, zu überziehen.
Der Zaponlack trocknet ungemein schnell, da die genannten Lösungsmittel sehr schnell verflüchtigen. Der Maler muß diesen Umstand beachten, um klare, streifenlose Flächen herzustellen. Alle anderen Umstände müssen, wie bei den Metallacken, bei der Verarbeitung beobachtet werden. Der Zaponlack erfordert einen absolut trockenen Untergrund, andernfalls lösen sich die Überzüge ab.
Eigenschaften von Zaponlack:
verhindert Korrosion, Verfärbung und Anlaufen von Metallgegenständen im Innenbereich (Messing, Silber, Gold, Bronze, Kupfer usw.)
erhält den Glanz
trocknet schnell
für den Innenbereich
leicht zu verarbeiten"
Quelle: "Großes Malerhandbuch" (1962) von Carl Koch