Veritas importieren | Frust

[Christoph Roßdeutscher]

[In Antwort auf #103247]
O.K., ich habe Zeit, d.h. ich bestelle die langsamste Lieferungsart. ( Dauer ca. 3-4 Monate) Vielleicht liegt es daran, dass der Zollbeamte dann länger nachdenken kann, aber ich habe für alle drei Schabhobel und die Schleifverlängerung für kleine Klingen nur insges. 30,-€ Steuer bezahlt. Dabei wurde die Kreditkarte benutzt.

[Gerhard]

[In Antwort auf #103247]
Einige Veritas Hobel sind gerade als Neuheit bei Dick aufgetaucht.
Dort kostet der Low Angle Jack 264,48 Euro.
In England £134.69(zu Tageskurs 191 Euro)
In Kanada 179 US Dollar (zu Tageskurs 137 Euro), wobei der in kanadischen Dollar angegebene Preis zu einem Preis von ca. 159 Euro führt)

Ich bin mir nicht sicher, wie das mit der Mehrwertsteuer bzw. Salses Tax und GST in Kanada bei Exporten geregelt ist. Es ist aber zumindest möglich, daß die beim Export nicht anfallen, wie das ja auch mit unserer Mehrwertsteuer ist.

Selbst wenn ich eine großzügige Wechselkursreserve einrechne frage ich mich, wie Dick auf diesen Preis kommt.

Habe ich was übersehen, oder ist das einfach nur überteuert?

Gruß,
Gerhard

[Edi Kottmair]

Hallo Gerhard,

die Einfuhr eines Veritas Hobels aus Kanada funktioniert so (zumindest für Privatleute):
Preis: 179 USD + ca. 28 USD Versand (billigste Möglichkeit) = 207 USD
plus 1 % Kreditkartengebühr (bei manchen Karten auch 2 %) = 209,07 USD
Tageskurs: 0,77 * 209,07 USD = 160,98 EUR
plus 16 % Einfuhrumsatzsteuer = 186,74 EUR
plus 3,7 % Zoll = 193,65 EUR
Das ist der Preis, den Du heute bezahlen musst, wenn Du selbst bestellst.
Weitere Details zum Import aus Übersee findest Du hier: http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/read/8937

Viele Grüße von
Edi

[Gerhard]

Hallo Edi,

danke für den Hinweis. Aber mir ging es tatsächlich um den Zoll/die Steuern die Dick bezahlt. Normalerweise bezahlen die eher weniger als der private Importeuer.

Meine Gefühle beim ansehen der Seite waren wie folgt:
- Ein neuer Hobel auf der Titelseite
- Den kenne ich doch
- Das ist ein Veritas
- Schock. Was ist das für ein Preis.

Gruß,
Gerhard

[Christian Aufreiter]

[In Antwort auf #103478]
Hallo, Gerhard,

danke für den Hinweis. Mit einem Veritas Low Angle Block Plane liebäugle ich schon eine ganze Weile, aber ich konnte mich nicht dazu durchringen, einen zu bestellen. Eines Tages werde ich wohl nach Kanada reisen (müssen) oder einen meiner amerikanischen Bekannten anheulen, mir einen Hobel zu schicken.

Dick ist sicher ein hervorragend sortierter Händler, aber die Preisgestaltung ist in meinen Augen teilweise eine Zumutung. Bei den Produkten aus Übersee habe ich das Preisgefüge gedanklich für mich noch gelten lassen, aber wenn ich mir von Zeit zu Zeit die Raritäten-Rubrik ansehe, kann ich nur den Kopf schütteln.

Herzliche Grüße

Christian

[Joachim]

Hallo,

ich glaube ihr werft hier zwei Begriffe ständig in einen Topf:
Mehrwertsteuer
Zollgebühren

da ich dieses Them angestachelt habe fühle ich mich verplfichtet für etwas Klarheit zu sorgen.

Die Mehrewertsteuer bezahlt man immer bei Einfuhren (Import). Ausser bei Nachweis einer USTID. Die Mehrwertsteur fällt an sowohl in Kanada wie auch hier beim Zoll. Die Kanadische VAT kann man zurückfordern sofern man nicht in Kanada wohnt. Ist allerdings problematisch , da der Kanadische Zoll üblicherweise nicht in D sitzt. Wenn mich nicht alles täuscht kann man bei Lee Valley die USTID angeben und somit wird dann keine VAT erhoben (kann mich auch täuschen).

Die Zollgebühren lagen bei meiner Bestellung bei 3,7% des Rechnungsbetrages. Das heisst inklusive Versand. Da der Versand per Express teurer ist als per Schiff ist natürlich auch die Zollgebühr höher. Aber mit der Versandart hat das rein gar nix zu tun. Ausserdem waren die Zollgebühren im Gegensatz zur Mehrwertsteuer gering.

Ärgerlich ist daß eben 2 x Mehrwertsteuer bezahlt wird.

Joachim

[Gerhard]

Hallo Joachim,

nö tun wir nicht. Jedenfalls nicht in dem Beitrag auf den Du geantworted hast. Aber danke, daß Du meine Frage beantwortet hast, ob Dick als Händler die kanadische Mehrwertsteuer (die es so nicht gibt, die setzt sich zusammen aus GST, einer "Bundessteuer" und der SalesTax, die auf "Landesebene" erhoben wird) zurück bekommt bzw. nicht zahlen muß.

Nach Deiner Antwort können wir also mal sicher davon ausgehen, daß besagter Händler zumindest den GST Anteil (7%) an kanadischen Steuern nicht bezahlen muß, damit also einen Vorteil gegenüber dem Eigenimport hat.

Bleibt also weiterhin die Frage: Wieso verdoppelt sich der Endverbraucherpreis?

Und nochwas zu den Zöllen: haben wir - also die EU - eigentlich auch Streit mit Kanada oder nur mit den USA? Wegen der Strafzölle.

Gruß,
Gerhard

[Ingo Schuldes]

[In Antwort auf #103486]
Hallo,

wahrscheinlich mache ich mich jetzt sehr unbeliebt, aber ich halte derartige Händlerpreise für in Ordnung.
Ich bin in einer anderen Branche tätig, und dort und in vielen anderen wird vom Handel etwa 50 bis 100% auf den Warenwert aufgeschlagen.
Davon muss der Händler seinen Wareneinkauf, seine Angestellten seine Lagerhaltung, seine Telefon, seine Heizung seinen Service usw. bezahlen.

Hand aufs Herz: Ihr alle erwartet, dass eure Waren kurzfristig geliefert werden, egal ob ihr sie bei Dick oder bei Feinewerzeuge bestellt: Also müssen da ganz schön viele Cliftons, Nielsens, teure Hobelbänke usw. usw. rumliegen - ein kleines Vermögen also, und es sollen auch genug Leute da sein, die die eingehenden Bestellungen sofort bearbeiten, das Teil verpacken, zum Versand bringen, die Buchhaltung machen usw.

Wenn wir nicht bereit sind, unseren Händlern die dazu nötige Gewinnspanne zu bezahlen, dann wird es bald diese Händler und auch diese Werkzeuge nicht mehr geben, sondern nur noch Plastikschrott aus China und Indien in schlecht sortierten Baumärkten.

Bei den Raritäten von Dick handelt es sich um Preise, die durch Angebot und Nachfrage zustande kommen: da manche Sammler sehr viel Geld für einen alten Infill ausgeben, sind diese Preise eben hoch - das ist Marktwirtschaft.
k
Um entsprechenden Vermutungen zuvorzukommen: Ich bin kein Werkzeughändler und weder mit Dick noch mit Feinewerkzeuge verschwägert, allerdings bei beiden Kunde. Ich bin in der Werbung tätig und betreibe die Arbeit mit Holz als Hobby, wobei ich nicht in Geld schwimme und häufig lange spare, um mir ein neues Werkzeug zu kaufen. Ich finde es in Ordnung, wenn die beiden genannten Händler auch mit meinem Geld ein Lager von guten Werkzeugen anlegen und nach Abzug all ihrer Kosten noch ein Gewinn übrigbleibt - reich werden die damit sicher nicht
(ich bin glaube ich Geschäftsmann genug, um das beurteilen zu können).

Sparsamkeit ist zwar eine Tugend, die uns Deutschen auch mal wieder nicht schaden würde, aber Geiz finde ich schon lange nicht mehr geil.

Bitte nehmt mir das nicht übel, es ist meine persönliche Meinung und soll vor allem als Denkanstoss diesen.

Ingo Schuldes

[Berthold Cremer]

[Dirk Meier]

Hallo Ingo !

Absolut korrekt ,Deine Meinung !

Gruß, Dirk