Klebekitt zum Drechseln

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Frank Ortilius

Klebekitt zum Drechseln

Beitrag von Frank Ortilius »


Hallo liebes Forum,

Ich habe bisher nur mitgelesen, jetzt hätte ich auch gern mal eine Frage:
Kennt jemand von Euch genaue Rezepte, wie man sich einen Kleber herstellt, um ein Werkstück mit glattem Boden auf die Planscheibe zu kleben? Also es wird in Büchern was von Teer oder Asphalt geschrieben oder von Siegellack - aber wie genau?

Bin für jeden Hinweis dankbar.

mfG Frank

reinhold
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Re: Klebekitt zum Drechseln

Beitrag von reinhold »


hallo,
das sind Rezepte von vorgestern. Man hatte eben damals nichts besseres.
Heute nimmt man je nach Verwendungszweck Heisskleber (durch Reibung aufgetragen) oder Sekundenkleber oder schnellhärtenden Zweikomponentenkleber.
Gruss
reinhold

Frank
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Re: Klebekitt zum Drechseln

Beitrag von Frank »


Hallo Reinhold,

ja Heißkleber schreibt auch Böckelmann, aber was ist da genau gemeint? Ich kenne nur diese Polyamid-Patronen für die Heißklebepistole. Kann mir kaum vorstellen, daß die nur durch Reibung da kleben oder?

Und wenn, ist mir das Verfahren nicht ganz klar: dranhalten und irgendwann wird die Schale mitgenommen oder was? Könntest Du mir das bitte mal erklären, sofern Du das praktisch anwendest?

Gruß, Frank

reinhold
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Re: Klebekitt zum Drechseln

Beitrag von reinhold »


hallo,
dieses traditionelle Drechslerpech (Klebekitt) wird auf die Holzscheibe aufgeschmiert, indem man es an die laufende Scheibe hält. Es schmilzt durch die Reibungshitze. Solange es weich ist, drückt man das Werkstück mit einer schnellen Bewegung dagegen. Es klebt dann sofort fest.
Genauso arbeitet man mit den Stiften für die Klebepistole.
Man kann natürlich auch bei stehender Scheibe und ganz normaler Benützung der Klebepistole arbeiten.

Gruss
reinhold

Frank
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Re: Klebekitt zum Drechseln

Beitrag von Frank »


und das Werkstück drückt man auf die _laufende_ Scheibe? - auf die Gefahr hin, daß man nicht die Mitte trifft und es eiert wie verrückt?

Gruß, Frank

reinhold
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Re: Klebekitt zum Drechseln

Beitrag von reinhold »


hallo,
ich empfehle jedem Drechsleranfänger, sich einen "Spannagel" zu kaufen. Das ist ein Buch und heisst "Das Drechlserwerk" . Es ist ein altmodisches Buch mit viel Text, aber auch einigen Bildern. Nicht so wie die neuen Bücher mit vielen Bildern aber wenig Informationen.
Ein Bild zeigt ein Kitt-Futter : eine runde Holzscheibe auf einer Planscheibe aufgeschraubt. In der Mitte ist ein kleiner Nagel eingeschlagen, der ein paar Millimeter vorsteht und spitz angefeilt ist.
Und genau das ist es, was man zum Arbeiten mit Drechslerpech braucht.

Sorry , wenn ich heute ein bisschen sauer reagiere, aber ich bin wirklich der Meinung, dass man die Grundlagen lernen oder selbst nachdenken sollte, bevor man im Internet Fragen nach Selbstverständlichem stellt. Der beste Weg ist allerdings, erst mal auszuprobieren, dadurch Problembewusstsein zu entwickeln und dann weiter Fragen zu stellen.

Gruss
reinhold

Frank
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Re: Klebekitt zum Drechseln

Beitrag von Frank »


Hallo reinhold,

> Sorry , wenn ich heute ein bisschen sauer reagiere, aber ich bin wirklich der Meinung, dass man die Grundlagen lernen oder selbst nachdenken sollte,

Ich habe das Buch von Spannagel - wenn auch nur kopiert, egal. Das mit dem Nagel habe ich wirklich vergessen, tut mir leid. Aber meine Ausgangsfrage war nach der Rezeptur und die steht eben _nicht_ im Spannagel und auch nicht bei Böckelmann, der trotz der vielen Bilder ein anerkannter Meister seines Fachs ist :). Außerdem finde ich nicht alles aus Büchern nachvollziehbar und finde es durchaus angemessen, Jemanden aus der Praxis zu fragen. Der Teufel steckt so oft im Detail und Büchern kann man eben keine Nachfragen stellen. Mit nachdenken hat das meiner Meinung nach nichts zu tun. Ich finde ein einfacher Hinweis auf das Buch hätte gereicht - z.B. könnte es auch sein, daß ich es gar nicht kenne. So fängt jeder eben mal an. Und auch in einem Buch kann auch mal was übersehen, was nicht gleich auf Denkfaulheit schließen läßt.

in diesem Sinne...
Gruß, Frank

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