Hallo Freunde,
ich wollte Euch meinen neuen Hobel vorstellen. Die Briten nennen so etwas Try oder Fore plane. Der Sache nach ist es ein langer Schlichthobel. Der Hobel ist 43 cm lang, 7 cm hoch, und hat eine Eisenbreitte von 5,5 cm. Der Griff ist klasse. Da haben die alten Werkzeugmacher den neuen definitiv etwas voraus.

Ich brauche den Hobel um den Übergang vom Schruppen zum Richten etwas flüssiger als biher zu gestalten. Dazu ist das Eisen leicht gerundet:

Interessanterweise ist die Hauptfase des Eisens 15° flach, das habe ich schon mal bei einem Nooitgedaagt Hobel beobachtet. Die 30° waren als recht zügig daran geschliffen. Mit der Kurzrauhbank habe ich die Sohle etwas richten müssen. Irgendein Werkzeugbrutalo hatte ihr einige Riefen beigebracht, als hätte er Nägel hobeln wollen. Wäre es ein Hobel für feine Arbeiten hätte ich das Maul wieder geschlossen. So kann es bleiben, wie es ist.
Immer wieder begeistert mich bei alten Hobeln mit welcher Sorgfalt Präzision Keil und Eisen eingepasst sind:

Eigenartig, daß dieser Eisen auch gedoppelt ist. Bei einem Schlichthobel ist eine spanbrechende Funktion eigentlich überflüssig. Das Doppel ist ebenfalls gerundet. Das bestätigt mich in meiner Ansicht, das Doppeleisen eher die Funktion habenEisen an der schwächsten Stelle zu stabilisieren als den Span zu brechen.
Eion sehr handlicher und nützlicher Hobel.
Viele Grüße, Christof