Leinöl oder Leinölfirnis

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Öl und Schichtdicke

Beitrag von reinhold »


hallo,
es ist auch aus anderem Grund nicht ratsam, Öl dick aufzutragen : es bildet sich eine grobe Haut, die schrumpelig wird und extrem hässlich.
Richtig sind immer 3-5 sehr dünne Aufträge. Ich trage manchmal bei Musikinstrumenten 10 Schichten auf und poliere sie dann nach dem Aushärten.
Gruss
reinhold

Karsten
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Leinöl oder Leinölfirnis

Beitrag von Karsten »

[In Antwort auf #98974]
Hallo,
ich habe mehr eine Frage als eine Antwort, aber sie hat mit Leinöl zu tun! Ich möchte gerne meine Bienenkästen behandeln. Ich bin Ökoimker und möchte gerne umweltfreundliche Anstriche verwenden. Ich dachte daran, die Zargenteile einfach in erhitztem Leinöl zu tauchen. Hat vielleicht jemand mit mit soetwas Erfahrung? Ist Leinöl für aussen überhaupt geeignet
Schöne Grüße Karsten

Detlef Schwier

Re: Leinöl oder Leinölfirnis

Beitrag von Detlef Schwier »


hallo.

Vor zwei Jahren habe ich einen Holzkasten mit Firnis behandelt. Der steht bei Wind und Wetter draussen. Mit der Zeit ist das Holz grau geworden. Firnis hat halt keinen UV Schutz. Aber Feuchtigkeit haelt es immer noch ganz gut ab. Und bei regelmaessigem Nachstreichen wird das Holz auch lange halten. Besser sind wohl die Lasuren auf Leinölbasis. Die halten die UV Strahlen ab und sind auch witterungsbeständiger. Ob die allerdings Bienen geeignet sind, solltest Du die Hersteller fragen.

-det



Detlef Schwier

Re: Öl und Schichtdicke

Beitrag von Detlef Schwier »

[In Antwort auf #99032]
Hallo Reinhold.

Wie polierst Du die Oberflächen? Oder ist das Betriebsgeheimnis?

-det


reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Öl und Schichtdicke

Beitrag von reinhold »


hallo,
ist kein Geheimnis, nur ist das Internet manchmal ein bisschen verheddert. Hier die Antwort:
meine Instrumente sind Dudelsäcke - also Drechselteile.
Polieren geschieht, indem ich einen alten Wollstrumpf in eine Poliermischung tunke (Vorsicht ! Nur ein Tropfen), dann etwas Wiener Kalk oder Bimssteinpulver zugebe und dann den Strumpf gegen das mit mittlerer Geschwindigkeit rotierende Werkstück drücke. Das gibt einen sehr schönen seidenmatten Glanz, also keinen harten Glanz.
Die Poliermischung besteht zu je einem Viertel aus Leinölfirnis, Balsamterpentin, Bienenwachs und Carnaubawachs. Ich rühre sie selbst an.
viele Grüsse
reinhold



ernst

Re: Leinöl oder Leinölfirnis

Beitrag von ernst »

[In Antwort auf #97790]
wenn die platte noch wasser saugt, saugt sie auch noch öl. ich hatte dasselbe problem und in einem anfall von verzweiflung ölte ich die platte ca 3... 4 x bis keinerlei saugwirkung mehr vorhanden war. befürchtete allerdings eine ölige platte.
ergebnis: platte fühlt sich absolut trocken an und saugt keinerlei wasser mehr. weder heißes, noch über nacht.

Moritz
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Registriert: Do 10. Mai 2018, 22:52

Sonnenblumenöl

Beitrag von Moritz »

[In Antwort auf #97790]
Moin,
wie ich gerade feststelle scheine ich einer Mär aufgesessen zu sein. Hab evor 3 tagen eine geleimte Buchholzarbeitsplatte in der Küche installiert. Im Baumarkt sagte mir der Verkäufer am besten sei das billige Sonneblumenöl, denn es würde nicht riechen. Anschleifen streichen fertig. Habe ich gemacht (4 Lagen) und frage mich ob das reicht. Walnußöl ist eine Alternative????
Mo.

reinhold
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Re: Sonnenblumenöl

Beitrag von reinhold »


hallo,
die Fachkenntnis von Fachverkäufern ist eine Angelegenheit, über die man stundenlang lamentieren könnte....
Sonnenblumenöl ist NICHT geeignet, weil es nicht abbindet. Ebensowenig Olivenöl.
Walnussöl ist, ebenso wie Leinöl, sehr gut geeignet und bindet ab, es dauert halt ein Weilchen.

Ich würde an Deiner Stelle folgendes machen : erst mal eine Woche oder zwei warten, das Öl scheint sich in dieser Zeit zu verflüchtigen (es kriecht tiefr ins Holz). Dann mit einem Auftrag Walnussöl (Aldi) drüber gehen. Das musst Du drei vier mal wiederholen, im Abstand von ein paar Tagen.

Schneller gehts mit Leinölfirnis (Baumarkt) oder mit einem der Ölanstriche aus dem Bioladen.
Darüber steht schon einiges im Forum.
mit freundlichem Gruss
reinhold

Moritz
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Registriert: Do 10. Mai 2018, 22:52

Re: Sonnenblumenöl

Beitrag von Moritz »


Danke

Katja

Leinölfirnis oder Hartwachsöl?

Beitrag von Katja »


Hallo ihr dort draußen,

ich habe interessiert die Beiträge über das Leinöl verfolgt und bin trotzdem unsicher, was ich tun soll.

Es handelt sich um eine Küchenarbeitsplatte, unbehandelt, Buche stabverleimt.

Da ich 2 Kinder im Haushalt habe und diese in 2 Wochen ins neue Zuhause einziehen sollen, möchte ich keine Schadstoffe in der Wohnung haben.

Des weiteren möchte ich keine allzu dunkle Arbeitsplatte, sondern die Helligkeit (natürlich mit Toleranz) generell erhalten. Bei einer Freundin ist mir bei der Holzbehandlung mit Aurofarben schon öfter der dunkle Ton aufgefallen. Das Holz sieht danach aus wie ein Tiekholzanstrich für Gartenstühle.

Grundsätzlich würde ich schon gerne Leinölfirnis verwenden. Bei Hartwachsöl kann da das Holz überhaupt noch Atmen? Wie wichtig ist das Atmen überhaupt?

Ach ja, und WIE bekomme ich einen matten Glanz auf die Oberfläche und WANN stellt man diesen nach dem Ölen her?

Wenn man danach doch z.B. Bienenwachs benutz, kann dann trotzdem eine Leinölfirnisbehandlung wiederholt werden?
(Hier wurde geschrieben, es sollte 2x im Jahr vorgenommen werden-nach dem Wachsen wäre Ölen nicht mehr ohne weiteres möglich und würde zudem bei Gebrauchsmöbel mit der Zeit furchtbar aussehen)

Ich weiß, das waren jetzt Fragen über Fragen. Kann mir vielleicht jemand weiter helfen?

Herzliche Grüße,
Katja

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