Oberfläche eines Leiterwagens

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Jörg Ed. Hartge
Beiträge: 270
Registriert: Do 14. Aug 2014, 06:02

Re: Leiterwagen im Freien

Beitrag von Jörg Ed. Hartge »

[In Antwort auf #99218]
Lieber Rolf,

ein wenig bin ich doch froh, mit meinen Bemerkungen keinen Ärger und Frust ausgelöst zu haben, abgesehen davon, dass mir Eure einstimmige Familienentscheidung natürlich sehr gut gefällt.

Zum Leinöl: es kann nicht schaden, vielleicht hilft's auch ein wenig - wirklich nötig ist es nicht. Aber das haben andere weiter unten auch schon angemerkt.

Noch ein Hinweis zum Holzwurm-Befall: Holzwürmer leben von Eiweißen die im Holz enthalten sind. Diese Eiweiße werden im Laufe der Zeit von allein natürlich abgebaut, so dass mit zunehmendem Alter eines Holzbauteils der Befall immer unwahrscheinlicher wird. Man geht davon aus, dass Holz, das älter als etwa 80 Jahre ist, praktisch überhaupt nicht mehr vom Holzwurm befallen wird.

Gruß
Jörg

Matthias Redder

Re: Oberfläche eines Leiterwagens

Beitrag von Matthias Redder »

[In Antwort auf #99204]
Hallo zusammen,

Hat irgendjemand Erfahrung mit Holzteer?
Ich habe letztes Jahr eine Pergola im Garten so behandelt, wie`s ausgeht, kann man natürlich noch nicht sagen.
Aber so weit ich weiß, hat man früher beim Schiffsbau das Holz so seefest gemacht.
Riechen tut es genial...

Matthias

bernhard strobel

Re: Holzteer

Beitrag von bernhard strobel »


Hallo Matthias,

Ich habe vor 10 Jahren einen Schuppen gebaut und die Bretter zuerst mit Borsalzlösung gestrichen (gegen Schädlingsbefall) und danach mit Holzteer,
ich glaube, der war von Leinos. Die Wände sind der Sonne ausgesetzt und bei Wind auch dem Regen. Sie sehen heute noch so gut aus, daß ich noch keine Notwendigkeit gesehen habe, nachzubehandeln.

Ein paar Jahre später wollte ich dieses Produkt nachkaufen, aber es wurde nicht mehr hergestellt, dafür gab's eine sogenannte 'Zaunlasur', die mir aber nicht so gut gefallen hat.

Holzteer ist auf dem Holz fast schwarz - das muß man mögen. Passt sicher nicht überall.

Kannst Du mir sagen von welchem Hersteller Du Holzteer gekauft hast?
Wie dünn- oder dickflüssig ist der? Zum Schiffe seefest machen müßte das ziemlich dick sein, glaube ich. Mein Holzteer war sehr dünnflüssig und bildet keine Schicht auf dem Holz.

Gruß Bernhard

Matthias Redder

Re: Holzteer

Beitrag von Matthias Redder »


Hallo Bernhard

Ich habe den Holzteer bei Manufactum gekauft, natürlich (wie immer bei dem Laden)zu recht hohem Preis. In der Konsistenz ist er sehr zähflüssig, ähnlich wie dicker Honig. Deshalb hab ich ihn auch zum verstreichen mit Balsamterpentin verdünnt, es geht auch mit Leinöl.
Irgendwann hab ich auch mal ein Angebot beim Reiter- Bedarfshandel gesehen, wahrscheinlich irgend was Veterinär - Medizinisches.
Hoffentlich wirkt das ganze auch ohne Borsalz..

Gruß
Matthias

Spanger,Annegret

Re: Holzteer

Beitrag von Spanger,Annegret »


Hallo,habe zufällig deinen Beitrag zwecks Holzteer gelesen.
Habe da eine interessante Adresse von einem Holzteerofen in Mecklenburg-Vorpommern.Das ist ein Museum,die alte techniken pflegen,und von zeit zu zeit
nach urzeiten-Technik dieses Material herstellen.Ein Stück Frühgeschichte.
Man kann dort diese Materialien auch erwerben.Unter anderem Teer für 3,50Euro pro liter,ich weiß bloß nicht mehr wie flüssig dieses Material ist.
Hier die Email-Adresse:Teerofen-Sparow@freenet.de ,oder unter der Telefonnummer: 039927 - 76847,Herr Grünke.
Das ist der Förderverein "De Sparower Theerschwälers" e.V.,Teerschwelergehöft Sparow,17214 Sparow.
Vielleicht konnte ich dir ja damit weiterhelfen.
In dieser Umgebung gibt es ca.7 noch existierende Teeröfen.
Gruß anne


Hans-Georg Hartwig

Re: Holzteer

Beitrag von Hans-Georg Hartwig »

[In Antwort auf #99266]
Der Holzteer wurde eigentlich nicht benutzt, um Schiffe "seefest" zu machen, sondern "nur" um das Holz vor Fäulnis und Befall zu schützen. Dazu muß der Teer möglichst tief ins Holz eindringen können, - also eignet sich dickflüssige Konsistenz dazu eigentlich weniger. Die Boddenfischer bezeichneten den "gelben Teer" übrigens auch als "Blut Gottes", - das sagt wohl alles über seine frühere Bedeutung. Ich hatte vor Jahren ein überkommenes Mischungsverhältnis vom Roskilde-Museum (Wikingerboote) bekommen: Leinölfirnis, Holzteer, Pflanzenterpentin im Verhältnis 2:1:1. Auf unserem Boot hat das (außen) wunderbar funktioniert. Man trägt solange auf, wie das Holz aufsaugt. Was am Schluß noch naß stehen bleibt, muß abgewischt werden, sonst bleibt die Oberfläche lange klebrig und reagiert weiß/grau bei Wasser/Regen-Kontakt. Die Prozedur muß - jedenfalls bei den Belastungen denen Boote unterliegen - jährlich wiederholt werden. Die natürliche Holzoberfläche bleibt bei diesem Verfahren immer erhalten und sichtbar, das Holz dunkelt jedoch von Anstrich zu Anstrich in einen angenehmen Braunton

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