Selbstentzündung von Leinöltüchern
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Selbstentzündung von Leinöltüchern
Ich habe jetzt schon ein paar mal die Warnung gelesen, dass man einen Lappen mit Leinöl nicht offen aufbewahren soll, da die Gefahr einer Selbstentzündung besteht. Soweit die Theorie.
Meine Frage: hat von euch schon jemand mal so eine Selbstentzündung selber beobachtet? Ich meine nicht nur darüber gelesen oder von dritten darüber gehört, sondern mit eigenen Augen gesehen?
Gruss Detlef
Re: Selbstentzündung von Leinöltüchern
Hallo Detlef.
Vor einigen Jahren legte ich aus diesem Grund mal einen stark durchtränkten großen Lappen zusammengebunden im Sommer in den Werkstattofen. Dort kontrollierte ich in jeden Tag. Nach genau 16 Tagen war der Ballen am Morgen verbrannt. Im Ofen lag nur noch Asche.
Vor einigen Jahren wurden mehrere Brände in Kindergärten gemeldet. Sachverständige stellten fest, daß auch hier das unsachgemäße Aufbewahren von Öllappen die Ursache war.
Gruß Herbert
Bei Leinöllappen für Wärmeabfuhr sorgen
Gefährlich ist es, wenn die Wärme, die beim Trocknen des Leinöls entsteht, nicht abgeführt werden kann. Große Leinöllappen fest zusammengeknüllt in den Mistkübel (zu Papier, Holzabfällen und Plastiksackerln) schmeißen, der neben einem Vorhang steht, macht einen Werkstattbrand sehr wahrscheinlich.
Also entweder
a) für ausreichende Wärmeabfuhr sorgen oder
b) verhindern, dass der sich erhitzende Lappen Sachen entzünden kann!
Zu a): Den Lappen ungefaltet aufhängen verhindert, dass der Lappen heiß wird. Wenn dies auch noch fern von leicht entzündbaren Sachen erfolgt, umso besser.
Zu b): Wer die Lappen aus Platz- oder sonstigen Gründen unbedingt falten oder zusammenknüllen will, muss die Lappen dort hingeben, wo die entstehende Hitze oder die Selbstentzündung Lappen keinen Schaden anrichten kann.
Re: Selbstentzündung von Leinöltüchern
[In Antwort auf #98683]
Hallo Detlev,
Die Selbstentzündung eines mit Leinöl getränkten Lappen habe ich selbst schon erlebt - in der Werkstatt - glücklicherweise rechtzeitig bemerkt und größerer Schaden konnte verhindert werden. Seitdem verfahre ich wie folgt: Ich habe hinter meiner Werkstatt ein verschließbares 50 Ltr. Fass mit Wasser stehen.
In dieses Fass werfe ich die getränkten Lappen, beschwere diese mit einer passenden Holzscheibe und Mauersteinen, so das die Lappen immer unter Wasser sind - Deckel drauf und verschlossen ( für Außenstehende ist das Fass weder zu sehen noch zu öffnen - man kennt ja die Neugierde der Mitmenschen ) - fertig. Hat sich genug angesammelt, fahre ich die Ladung zur Entsorgung. ( meist mit anderen Müll/Sondermüll / oder Eisenschrott usw. )
Branntgefahr zu 100 % gebannt.
Gruss
Dieter M.
Hallo Detlev,
Die Selbstentzündung eines mit Leinöl getränkten Lappen habe ich selbst schon erlebt - in der Werkstatt - glücklicherweise rechtzeitig bemerkt und größerer Schaden konnte verhindert werden. Seitdem verfahre ich wie folgt: Ich habe hinter meiner Werkstatt ein verschließbares 50 Ltr. Fass mit Wasser stehen.
In dieses Fass werfe ich die getränkten Lappen, beschwere diese mit einer passenden Holzscheibe und Mauersteinen, so das die Lappen immer unter Wasser sind - Deckel drauf und verschlossen ( für Außenstehende ist das Fass weder zu sehen noch zu öffnen - man kennt ja die Neugierde der Mitmenschen ) - fertig. Hat sich genug angesammelt, fahre ich die Ladung zur Entsorgung. ( meist mit anderen Müll/Sondermüll / oder Eisenschrott usw. )
Branntgefahr zu 100 % gebannt.
Gruss
Dieter M.
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Re: Selbstentzündung von Leinöltüchern
[In Antwort auf #98686]
Herbert,
das sollte man in die "ständigen Hinweise" aufnehmen.
Da gruselt es mich ja schon von der Vorstellung allein, wie der Lappen still und heimlich eines Nachts in Flammen aufgeht...
Grüße
Stefan
Herbert,
das sollte man in die "ständigen Hinweise" aufnehmen.
Da gruselt es mich ja schon von der Vorstellung allein, wie der Lappen still und heimlich eines Nachts in Flammen aufgeht...
Grüße
Stefan
Re: Selbstentzündung von Leinöltüchern
[In Antwort auf #98683]
ja , ich habs mal erlebt.
Ich habe einen grösseren Leinöllappen aus Versehen zusammen mit den Hobelspänen auf den Kompost gegeben. Ein paar Stunden später hat der Kompost gebrannt.
War eine ziemliche Aufregung in der Strasse....
Wenn man den Leinöllappen ausbreitet und trocknen lässt, so dass die Wärme abgeführt wird, passiert nichts.
gruss
reinhold
ja , ich habs mal erlebt.
Ich habe einen grösseren Leinöllappen aus Versehen zusammen mit den Hobelspänen auf den Kompost gegeben. Ein paar Stunden später hat der Kompost gebrannt.
War eine ziemliche Aufregung in der Strasse....
Wenn man den Leinöllappen ausbreitet und trocknen lässt, so dass die Wärme abgeführt wird, passiert nichts.
gruss
reinhold
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Re: Selbstentzündung von Leinöltüchern
ich habs auch erlebt. Typische Situation in der Werkstatt: habe einige jüngere Mitarbeiter mehrfach eindrücklich vor der Selbstentzündunggsgefahr gewarnt, die nahmen das offensichtlich nicht ernst.
In einer Mittagspause lag ein zusammengeknüllter Lappen auf einem Arbeitstisch. Ich beobachtete, wie er plötzlich zu qualmen anfing und hatte ein pädagogisches Lehrstück für die zum Glück anwesenden Mitarbeiter. Mit dem Feuerlöscher in der Hand beobachteten wir das Schauspiel bis zum Ende - der Lappen verbrannte und das Feuer erlosch auf dem massiven Tisch. Aber das Ding im Mülleimer mit anderem brennbarem Material und nach Feierabend wenn keiner mehr da ist .... nicht auszudenken. Seitdem mußte die Warnung nicht mehr wiederholt werden, jeder Lappen verschwand sofort nach Gebrauch in einem alten verschließbaren Gurkenglas.
Grüße
Dieter
Re: Selbstentzündung von Leinöltüchern
Ging mir genauso, hatte aber das Glück den schon ziemlich warmen Lappen zufälligerweise noch rechtzeitig in die Hand zu nehmen. Mein bester freund ist nun auch das Gurkenglas von Dieter.
Gruß
Andreas
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Re: Selbstentzündung von Leinöltüchern
Meine Güte
Für mich war das Leinöl neu, ein Typ von Euch half mir zur Nutzung von Leinöl, ich bin froh auf diesen Gefahrenhert aufmerksam gemacht worden zu sein.
Danke Franz
Re: Selbstentzündung von Leinöltüchern
Hallo Holzwerker,
auch mein Freund bei der Sicherung der Leinöl-Lappen ist ein Gukenglas, habe immer mehrere in Vorhaltung. Schlecht sind auch die sauren Gurken nicht:-)
Gruß Dietrich