Stämme aufreißen statt sägen
Re: Wikingerboote
Hallo Michl, hallo Hans,
als ganz gr. Skandinavien-Fan meld ich mich jetzt auch mal.
Außer dem bekanntesten Museum für Wikingerboote in Oslo, kenne ich zwei Stellen, an denen man Nachbauten dieser Schiffe, die mit damaligen Werkzeugen bewerkstelligt wurden, sehen kann, mehr noch man kann sogar mitfahren! Eines der Boote liegt zumindest im Sommer auf einer Lofoteninsel bei der Stadt Borg, das andere Boot findet man in Mittelschweden bei der Stadt Arvika.
Das 2. Boot ist von einigen wenigen Männern gebaut worden, in der Bauzeit von 8 Jahren. Die Boote sind aus Eiche und einem nordischen Nadelholz, wobei das Nadelholz nur als Außenbeplankung dient, wegen der nicht unterbrochenen Holzfasern konnten die Holzstärken wie damals sehr gering gewählt werden. Wodurch das Boot besonders leicht ist und fast unglaubliche Geschwindigkeiten mit nur 1-2 Dutzend Ruderern erreicht. Segeln ist nicht möglich, zumindest nicht als Tourist, denn das Segeln haben die Wikinger wohl besser beherrscht. Die Ruderausflüge auf den Lofoten finden in der grandiosen Berg und Meer Welt statt, unterstützt von der Kleidung und Utensilien der Osloer Studenten die dort alles organisieren, im Orginal Wikingerstil, kann man sich in die Zeit wirklichkeitstreu hineinversetzen.
Zum Glück hat mein Beitrag mit Holz und dessen Bearbeitung zu tun, sonst hätte ich fast ein schlechtes Gewissen:-)
Gruß Dietrich
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Re: Wikingerboote
Hallo Hannes,
muß Dir recht geben, daß gespaltene Schindeln länger halten als gesägte. Jedoch täuscht Du dich damit, daß Tonziegel keine 100 Jahre halten würden ! Sicherlich nicht alle, oft sind Tonziegel aus den 60er-70er Jahren schon nach 30 Jahren am Ende gewesen, jedoch kenne ich viele alte Gebäude die über 100 Jahre alt sind und noch ihre alten Ziegel haben. Hat ein Ziegel die ersten 100 Jahre (gut) überstanden, spricht nix dagegen, daß er weitere 100 Jahre aushält. Alte Dachziegel sind ein begehrter "Recycling"baustoff.
Bist Du sicher, daß Vendig großteils auf Erlen-Pfählen steht ? Dachte immer, Erlenholz würde relativ leicht verrotten.
Gruß in den Pfälzerwald, Andreas
Re: Stämme aufreißen / Bogenbau
[In Antwort auf #97715]
Ich hatte Philipp (wunschgemäß) direkt geantwortet, möchte das Thema auch hier nicht auswälzen (es sei denn, es würde gewünscht...).
Zum Bogenbau empfehle ich das forum www.fletchers-corner.de; dort werdet ihr auch mich antreffen, alias "ravenheart"... ;-)
Ralf
Ich hatte Philipp (wunschgemäß) direkt geantwortet, möchte das Thema auch hier nicht auswälzen (es sei denn, es würde gewünscht...).
Zum Bogenbau empfehle ich das forum www.fletchers-corner.de; dort werdet ihr auch mich antreffen, alias "ravenheart"... ;-)
Ralf
Re: Stämme aufreißen / Bogenbau
Das Fletschers Corner Forum kann ich euch auch nur wärmstens ans Herz legen. Dort bleibt wirklich keine Frage unbeantwortet was Pfeil und Bogen angeht.
Re: Wikingerboote
[In Antwort auf #97943]
Hallo Andreas,
die Erle ist ein oft unterschätztes Holz, im Innenbereich als Möbel sehr gut zu gebrauchen, im Freien verrottet es schnell, aber unter Wasser also unter Luftabschluss, ist es nahezu unverwüstlich!
Gruß Dietrich
Hallo Andreas,
die Erle ist ein oft unterschätztes Holz, im Innenbereich als Möbel sehr gut zu gebrauchen, im Freien verrottet es schnell, aber unter Wasser also unter Luftabschluss, ist es nahezu unverwüstlich!
Gruß Dietrich
Re: Wikingerboote
Hallo Dietrich,
" Hast den Nagel, auf den kopf getroffen ", mit Erle ist es unter Wasser
genau so wie mit Eiche.
Gruß
Hannes aus dem Pfälzerwald
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Erlenholz
Hallo Dietrich,
schon klar, daß Erle unter Wasser lange hält - ich denke, das machen alle Hölzer. Probleme gibt es ja normalerweise nur am Übergang Wasser/Luft. Deswegen meine Frage wegen Venedig. Ich konnte mir kaum vorstellen, daß Erle so widerstandsfähig ist, daß man eine Stadt darauf errichtet.
Gruß, Andreas
Re: Erlenholz
Hallo Andreas,
nein, eine Eigenschaft der Erle ist die Dauerhaftigkeit unter Wasser, scheinbar gilt das auch für die Zone die ab und zu nicht im Wasser ist, aber dauerhaft durchnäßt, ansonsten wäre Venedig sicher schon weg. Bei weitem nicht alle Hölzer verfügen über diese Eigenschaft.
Eim Beispiel, in einer Fernsehsendung zum Thema untergegangene Schiffe wurde erwähnt, die Decksbeplankung der Titanik ganz aus Pitch-Pine oder Red-Pine, wäre nach rund 100 Jahren total aufgelöst, und nur noch in Resten zu erahnen, jedoch die Decksbeplankung der Bismarck, fast 30 Jahre später gesunken, wäre bis auf die Schäden durch Treffer, gut erhalten, allerdings besteht sie aus Teakholz.
Den Effekt das verschiedene Hölzer unter Wasser eher dauerhafter werden, ist früher sogar genutzt worden, so legte man Eichenbohlen in Wasserbecken, und beschwerte sie mit Steinblöcken, kann man selbst heute noch entlang des Göta-Kanals in Schweden sehen!
Gruß Dietrich
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Re: Erlenholz
Hallo Dietrich,
gebe Dir recht, daß manche Hölzer unter Wasser noch dauerhafter sind als andere. Kann mir aber einfach nicht vorstellen, daß Erlenholz am Übergang Wasser/Luft dauerhaft sein soll. Habe jetzt selbst im Internet herumgeschaut und des öfteren gefunden, daß Venedig auf Erle gebaut wäre. (Vieleicht irgendwelche Rammpfähle für Gründungen, die ständig unter Wasser sind ???)
Gleichzeitg habe ich Bücher, in denen steht Erle sei nicht im geringsten pliz-bzw. insektenfest.
Venedig liegt am bekanntlich am Meer bzw. an einer Lagune. Gerade Meerwasser stellt extreme Anforderungen an Holz, daß dort verbaut wird. Als Wasserbauholz wird heutzutage nicht einmal Eiche als erste Wahl gesehen, weil nicht resistent genug.
Finde, da passt irgendwas nicht zusammen.
Gruß, Andreas
Re: Erlenholz
Hallo Andreas,
wobei sich die Nichtbeständigkeit auf die Freiluftlagerung bezieht.
Manche Hölzer lagern auch im Wasser liegend verschiedene Mineralien ein, evtl. hat das dann Einfluß auf die weitere Beständigkeit, ob das jedoch auf die Erle zutrifft kann ich nicht sagen.
Gruß Dietrich