Hobeleigenbauten- welche Hölzer?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Boris Ritscher

Hobeleigenbauten- welche Hölzer?

Beitrag von Boris Ritscher »


Hi Jungs,
mich hat die weihnachliche Besinnlichkeit gepackt und ich verspüre jenes sentimentale Verlangen in mir, meinen Neandertalermaschinen in diesen stillen Tagen die Ruhe zu gönnen, die sie verdient haben (gleiches gilt für die Nachbarschaft).
Erster guter Vorsatz fürs nächste Jahr:
"Es wird mehr mit dem Handhobel gearbeitet"(bin eh zu fett, da täte Bewegung gut)
Ich wollte mir einige Holzhobel selbst bauen und hätte als Holz Ahorn,Nuß, Kirsche,Buche und Weißdorn zur Verfügung.Hat jemand Erfahrung mit Weißdorn als Sohle? Habe irgentwo gelesen das wäre früher üblich gewesen. Welches der anderen Hölzer eignet sich am besten für den Hobelkörper?

Frohes Fest euch allen

Boris

....DA KOMMTS WIEDER.....DAS SENTIMENTALE VERLANGEN.....
...euch noch eines zu sagen:

Vielen Dank für all die guten Tips,netten Ratschläge,ernst gemeinten Warnungen,
kleinen Späße,ermutigenden Worte,....und für das Gefühl,daß selbsloses Helfen,
ein respektvoller Umgang miteinander und Kompetenz ohne arrogant zu sein, in diesem Kreis noch etwas zählt.


Herbert
Beiträge: 59
Registriert: Do 17. Nov 2016, 23:37

Re: Hobeleigenbauten- welche Hölzer?

Beitrag von Herbert »


Hallo Boris

normalerweise wird von den renomierten Herstellern von Handhobeln Hainbuche als klassisches Holz für die Hobelsohle verwendet. Wenn du Weißdorn zur Verfügung hast, so verwende dies. Für den Hobelkörper würde ich Nuß nehmen, da dies hart ist und beim Gebrauch nicht in der "Hand brennt".

Ich selbst verwende moderne Handhobel der Fa. Rali aus Metall und Kunststoff mit Wendemesser.
Respekt vor euch Handtool-Benutzern.

Gruß und Frohe Weihnacht von
Herbert



Andreas Winkler
Beiträge: 1134
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: Hobeleigenbauten- welche Hölzer?

Beitrag von Andreas Winkler »


Hallo Boris,

ich hab´ ein Buch in dem steht, daß Weißdorn- ein Ersatz für Buchsbaum-Holz (meines Wissens das abriebfesteste enheimische Holz) wäre. Ich würde also an Deiner Stelle ebnfalls Weißdorn verwneden. (Persönliche Erfahrung damit habe ich jedoch auch nicht.)
Theoretisch kannst Du für den Hobelkasten alle anderen von Dir genannten Hölzer verwenden, das wäre wohl nur eine Frage des persönlichen guten Geschmacks.
Warum möchtest Du deinen Hobel mit einer Extra-Sohle ausstatten ? Ein kompletter "weißdorniger" Hobel wäre doch was ganz besondres, außerdem ersparst Du dir Arbeit.

Gruß und frohes Schaffen (und frohe Weihnachten sowieso), Andreas

P.S.: Ich unternehme gerade einen Versuch mit Robinien-Holz als Ersatzsohle für einen alten Hobel.

Boris Ritscher

Re: Hobeleigenbauten- welche Hölzer?

Beitrag von Boris Ritscher »


Weißdorn habe ich nur begrenzt da.Es sind auch keine großen Stämme,daher reichts wohl nur für die sohle.

Andreas Winkler
Beiträge: 1134
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: Hobeleigenbauten- welche Hölzer?

Beitrag von Andreas Winkler »


Hey Boris,

wie willst Du denn den Hobel bauen ?
Traditionell mit Nase oder mit Wangenwiderlager oder mehr wie einen japanischen Hobel ohne herkömmlichen Keil ...

Andreas


Boris Ritscher

Re: Hobeleigenbauten- welche Hölzer?

Beitrag von Boris Ritscher »


Hi Andreas,
ich dachte an die traditionelle Bauart,allerdings mit Messerfeineinstellung
wie bei Primus.

Rolf Schmid
Beiträge: 222
Registriert: Di 22. Dez 2020, 12:08

einstellbares Hobelmaul

Beitrag von Rolf Schmid »


Ich würde dir empfehlen ein einstellbares Hobelmaul zu bauen.
auf dem Foto sieht man das nicht so gut, die Schiebeplatte ist mit 2 Schrauben,
in den Hobelkasten geschraubt (Rampamuffen)


Diesen Hobel habe ich bei Steve Knight gekauft und das Hobelmaul íst unglaublich
eng. Ich wundere mich immer dass da überhaupt ein Span durchgeht!
Der Hobel ist aus Weißeiche und hat eine IPE Sohle, einer der härtesten Hölzer überhaupt.

Beim nächsten Holzhobel, den ich baue, werde ich das auch so machen.
Die Genauigkeit beim Bauen, muss dann nicht so groß sein, und beim verschleiß
der Hobelsohle, kann man das Hobelmaul jederzeit nachjustieren.

gruss
Rolf


Boris Ritscher

Re: einstellbares Hobelmaul

Beitrag von Boris Ritscher »


Hi Rolf,
bin auch mittlerweile weiter und habe das erste Stück Weißdorn bearbeitet.
Dieses Holz scheint dem Pockholz in nichts nachzustehen.Das ist zumindest mein Eindruck.
Gruß Boris

Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: einstellbares Hobelmaul

Beitrag von Christof Hartge »


Hallo Rolf,
für Putzhobel finde ich ein einstellbares Hobelmaul auch wichtig, allerdings überzeugt mich Steve Knights Patent nicht vollständig. Auch wenn es konstruktiven Charme hat.
Um es genau zu nehmen wird nämlich lediglich die alte Öffnungsbreite nachjustiert, es ist dagegen nicht möglich die Maulbreite zu variieren. Man muß zusätzlich darauf achten, dass die bewegliche Holzplatte wirklich mit der Sohle fluchtet. Auch dies muß man bedenken: Bei Holzhobeln wurde immer darauf geachtet, daß die Fasern parallel zum Stoß verlaufen. Die Sohle soll ja möglichst gut gleiten. Bei Steve Knight besteht aber ausgerechnet der wichtigste Bereich der Hobelsohle aus Hirnholz, dass ausbruchsgefährdet ist und nicht in gleicher Weise quillt oder schwindet wie der Rest des Hobels.
Viele Grüße, Christof.

Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: einstellbares Hobelmaul

Beitrag von Christof Hartge »


Hallo Boris, ich bin sehr beeindruckt von der Verwendung von Weißdorn. Wo bekommt man den Weißdorn her?

Viele Grüße, Christof.

PS: Noch etwas zu Hölzern für den Hobelbau. Klassisches Hobelbauholz ist Rotbuche. Rotbuche ist hart ist, in allen Dimesionen verfügbar, übrigens bis heute, und war für die alten Handwerker ansonsten nicht so gut zu gebrauchen.
Ich möchte mal woissen, wan überhaupt angefangen hat, Sohlen aus Hainbuche oder Pockholz drunter zu kleben. Ich vermute mal, dass das überhaupt erst im 20. Jahrhundert gemacht wurde

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