Shaker-Tisch

[Putmans, Jean]

Hallo Christoph,

den Artikel würde ich gerne mal lesen; kannst du ihn mir per e-mail zuschicken. Ich danke dir schon im voraus.
Zu den Fragen:
1: Holzart: Lärche
2: Da wir Luftheizung haben, saugt die Heizungsanlage Außenluft ins Haus hinein, erhitzt diese und bringt die dann in die Wohnräume. Die Luftfeuchtigkeit schwankt dadurch sehr stark, wodurch sich der Schwund wiederum stark bemerkbar macht. Bei meiner Buchenschreibtischplatte (nur 2 cm stark!), 90 cm breit, beträgt der Schwund etwa 0,5 cm.
Anders als bei den echten Shakermöbeln wollte ich einfach eine stark belastbare Tischplatte, die auf der Länge van 250 cm auch unter etwas stärkerer Belastung nicht durchbiegen sollte.

Gruß aus Heerlen,

Jean

[Jörg Ed. Hartge]

Oberlehrerhaft und kleinlich wie ich bin, muss ich hier doch eine kleine fachliche Korrekturbemerkung loslassen:

Das Schwinden und damit auch das Werfen des Holzes hat mit der Temperatur fast nichts zu tun. Der Temperatur-Ausdehnungskoeffizient von Holz ist kleiner als der von vielen Metallen. (Deswegen hat man bei Standuhren den Pendelstab meist aus Holz gemacht.)

Das Holz schwindet (arbeitet) aufgrund wechselnder Holzfeuchte und die hängt (fast) nur von der relativen Luftfeuchte ab. In einem Raum in dem die Temperatur immer konstant 21° beträgt, die Luftfeuchte aber zwischen 20% und 80% wechselt ist für das Werfen des Holzes ein Riesenproblem. Wenn dagegen die Temperatur zwischen -10° und +30° schwankt, die Luftfeuchtigkeit aber bei 50% konstant bliebe, könntest Du so gut wie auf alle Verhinderungsmaßnahmen gegen das Werfen verzichten.

Das große Problem sind geheizte Räume. In denen ist die Temperatur relativ konstant. Allerdings beträt die Luftfeuchte im Sommer bis zu 70% während sie in der Heizperiode auf unter 30% absinkt.

Aus diesen Gründen wird das Heizen in alten Kirchen mit historisch wertvoller Holzeinrichtung (betrifft auch die Orgel) stark beschränkt. Heizen würde zwar die Raumtemperatur konstant halten, senkt aber schädlicherweise die relative Luftfeuchte. In der Marienkirche zu Gelnhausen wurde nach langen Diskussionen mit Denkmal-Fachleuten die Regelung so eingestellt, dass auf maximal 15,7°C geheizt wird. Sinkt die Luftfeuchte unter 35% wird die Heizung noch weiter heruntergefahren oder sogar ganz abgeschaltet (sehr zum Leidwesen der Gottesdienstbesucher). In der Kirche befindet sich unter anderem ein wertvoller hölzerner Hochaltar, der rund 500 Jahre im ungeheizten Raum die jährlichen Temperaturschwankungen zwischen -10° und +25° hervorragend überlebt hat, in den letzten 50 Jahren aber, wo geheizt wird, wegen des stärkeren Arbeiten des Holzes massive Probleme macht.

Gruß
Jörg