Schlitz und Zapfen bei Zimmermannskonstruktionen
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Re: ?
Hallo Christof,
Friedrich meint glaube ich nicht eine schraege Bohrung, das wuerde eher Probleme aufwerfen als helfen sondern eher dass der Lochmittelpunkt am Zapfen nicht genau mit der Lochachse des zu verbindenen Holzes uebereinstimmen sollte sondern etwas in der dem Zapfenende entgegengesetzten Richtung versetzt wird (nicht mehr als 1/3 des Lochdurchm.) Dadurch zieht der Dollen wenn er erst einmal den Zapfen durchlaufen und seinen Weg in die Bohrung in der Wandung des Zapfenloches fortfuehrt letzteren (den Zapfen) strammer ins Loch.
Und, ja, Du kannst hier nicht in einem Arbeitsgang durchbohren. allerdings sei gesagt dass Du Dir diese kleine Extra-Muehe bei senkrechten Verbindungen sparen kannst, hier tut das Gewicht schon dass seine zu guter Passung. Nicht so bei Streben und (waagrechten)Laengsverbindungen (wo Zugkraefte die Verbindung trotz Dollen etwas lockern koennen) hier bringt Friedrichs Tipp zusaetzliche Qualitaet in die Verbindung. Japanische Holzwuermer treibens hier mitunter soweit das sie bei Verriegelungen von Verbindungen anstatt einem durgehenden Riegel (Holznagel, Dollen, Riegel) zwei abgeschraegte jeweils von jeder Seite durchstecken sodass deren abgeschraegte Keilformige Flaechen aufeinandergleiten und eine treibende Kraft ausueben die die Verbindung total verriegelt und zudem jederzeit durch einen kleinen Schlag auf einen oder beide Keile gleichzeitig neu gestrafft werden kann
Viel Spass beim Zimmern,
Thomas
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Re: Schlitz und Zapfen bei Zimmermannskonstruktion
[In Antwort auf #94644]
Hallo Christof,
ich bewundere Deinen Mut. Dieses Projekt ist nicht gerade klein und hört sich sehr zeitaufwendig an. Ich würde wohl den Abfall mit dem Forstner Bohrer beseitigen und Anschlagklötze für das Nachstechen mit dem Stechbeitel verwenden. Wenn Du 'Standardverbindungen' verwendest, könntest Du einen Anschlag bauen, der alle vier Seiten auf einmal abdeckt. Also ein Dickes Brett oder Holzsstück mit einem optimalen Schlitz, den Du über den auszusäubernden legst und der dann den Steichbeitel führt. Klar??? Zum Sägen der Zapfenschultern würde ich eine Gehrungssäge verwenden. Je genauer die Verbindung bei der Erstellung ist, desto besser wird sie nach meiner (begrenzten) Erfahrung.
Anregungen bieten Dir auch die folgenden Links:
http://www.vermonttimberworks.com/joints.html
http://www.vermonttimberworks.com/tools.html
Halt uns auf dem Laufenden,
Oliver
Hallo Christof,
ich bewundere Deinen Mut. Dieses Projekt ist nicht gerade klein und hört sich sehr zeitaufwendig an. Ich würde wohl den Abfall mit dem Forstner Bohrer beseitigen und Anschlagklötze für das Nachstechen mit dem Stechbeitel verwenden. Wenn Du 'Standardverbindungen' verwendest, könntest Du einen Anschlag bauen, der alle vier Seiten auf einmal abdeckt. Also ein Dickes Brett oder Holzsstück mit einem optimalen Schlitz, den Du über den auszusäubernden legst und der dann den Steichbeitel führt. Klar??? Zum Sägen der Zapfenschultern würde ich eine Gehrungssäge verwenden. Je genauer die Verbindung bei der Erstellung ist, desto besser wird sie nach meiner (begrenzten) Erfahrung.
Anregungen bieten Dir auch die folgenden Links:
http://www.vermonttimberworks.com/joints.html
http://www.vermonttimberworks.com/tools.html
Halt uns auf dem Laufenden,
Oliver
Re: Schlitz und Zapfen bei Zimmermannskonstruktion *MIT BILD*
Hallo Oliver,
das mit der Gehrungssäge habe ich woll miss verstanden. Oder willst du aller Ernstes die 12/12er Posten dazwischen quetschen???? Übrigens die sind ein kleinwenig länger als eine Profilliste für einen Bilderrahmen.
Michel

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Re: ?
[In Antwort auf #94684]
Nein, Thomas!
Ich meine das schon so, dass schräg gebohrt wird. Also: Der Zapfen wird in sein Loch gesteckt und dann wird eine Seite des Teiles mit Zapfenloch durchbohrt, bis die Bohrerspitze am Zapfen angekommen ist. Ich benutze dafür eine Bohrmaschine mit einem Wendelbohrer (Durchmesser 20mm) mit Zentrierspitze. Dann ziehe ich den Zapfen raus und durchbohre ihn vom markierten Punkt ausgehend schräg (weg von der Zapfenspitze). Die zweite Hälfte des Teiles mit Zapfenloch wird ohne eingesteckten Zapfen gebohrt, die bereits vorhandene Bohrung führt. Das funktioniert gut und gibt auch einen guten Anzug (des Zapfens in das Loch), wenn man den Holznagel eintreibt (von der Seite aus, von der aus man gebohrt hat). Der z. B. 8-eckige Holznagel ist vorn leicht anzuspitzen, wie ein Spargel, dann funktioniert es.
Friedrich
Nein, Thomas!
Ich meine das schon so, dass schräg gebohrt wird. Also: Der Zapfen wird in sein Loch gesteckt und dann wird eine Seite des Teiles mit Zapfenloch durchbohrt, bis die Bohrerspitze am Zapfen angekommen ist. Ich benutze dafür eine Bohrmaschine mit einem Wendelbohrer (Durchmesser 20mm) mit Zentrierspitze. Dann ziehe ich den Zapfen raus und durchbohre ihn vom markierten Punkt ausgehend schräg (weg von der Zapfenspitze). Die zweite Hälfte des Teiles mit Zapfenloch wird ohne eingesteckten Zapfen gebohrt, die bereits vorhandene Bohrung führt. Das funktioniert gut und gibt auch einen guten Anzug (des Zapfens in das Loch), wenn man den Holznagel eintreibt (von der Seite aus, von der aus man gebohrt hat). Der z. B. 8-eckige Holznagel ist vorn leicht anzuspitzen, wie ein Spargel, dann funktioniert es.
Friedrich
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Re: ?
Hallo Friedrich,
Da habe ich mich sichtlich vorschnell und vorwitzig in Unkenntnis Deiner Technik eingeblendet.
kommt nicht wieder vor. Werde sie ausprobieren, ich probiere gerne.
Recht freundlichen Gruss,
Thomas
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Re: Schlitz und Zapfen bei Zimmermannskonstruktion
[In Antwort auf #94687]
Hallo Oliver, je länger ich darüber nachdenke, wird mir auch klar, was alles dazugehört und ich bekomme Angst vor der Courage. Immerhin muß ja der Spülenunterschrank noch fertig werden. Ich nute gerade den zweiten Türrahmen.
Zu den Werkzeugen: Also mit zwei Gestellsägen und einem 40 er Stemmeisen wollte ich eigentlich im wesentlichen zu Recht kommen. Gehrungssäge leuchtet mir auch nicht ein.
Viele Grüße, Christof.
Hallo Oliver, je länger ich darüber nachdenke, wird mir auch klar, was alles dazugehört und ich bekomme Angst vor der Courage. Immerhin muß ja der Spülenunterschrank noch fertig werden. Ich nute gerade den zweiten Türrahmen.
Zu den Werkzeugen: Also mit zwei Gestellsägen und einem 40 er Stemmeisen wollte ich eigentlich im wesentlichen zu Recht kommen. Gehrungssäge leuchtet mir auch nicht ein.
Viele Grüße, Christof.
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Re: Schlitz und Zapfen bei Zimmermannskonstruktion
Hallo Christof,
das mit der Gehrungssäge ist sicherlich keine so gute Idee wie ich dachte. Ich habe letztens 17cm breite Bretter damit abgelängt, aber die waren halt auch nicht 12cm dick. Du könntest Dir aber eine entsprechend große Gehrungslade selber bauen. Die Zapfenschultern von Hand passend zu sägen ist auch nicht ganz einfach und so ein Hilfsmittel kann sich bei einer großen Menge Zapfen doch schon lohnen.
Bevor ich mich entschließen würde das Projekt so anzugehen, würde ich erstmal zwei oder drei Probeverbindungen machen und die Zeit stoppen, die ich dafür brauche. Dann würde ich mir überlegen, wieviele Verbindungen so ein Gartenhäuschen hat und wann es denn fertig werden soll. Sicherlich wird man mit der Zeit routinierter und schneller, aber wohl auch eher gegen Ende des Projektes. Verstehen mich bitte nicht falsch, ich will Dich keineswegs entmutigen, aber es wäre auch schade, wenn Du irgendwann frustriert den Hammer fallen läßt.
Bis dann,
Oliver
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Re: Schlitz und Zapfen bei Zimmermannskonstruktion
Sehr wahr Oliver,
und die Idee mit den Probeverbindungen ist gut. Ich überlege noch
wie auch immer es ist eine sehr informative Diskussion für mich gewesen.
Viele Grüße, Christof.
Re: Schlitz und Zapfen bei Zimmermannskonstruktion *MIT BILD*
Hallo Christof,
an deiner Seite würde ich die Flinte nicht zufrüh ins Kornwerfen.
Die Zapfenlöcher nehmen mit Abstand die meiste Zeit in Anspruch, folge dessen mein Vorschlag:
Gehe in eine Zimmerei in der nähe und liehe dir einen Kettenstemmer (Sorry ist leider eine Handmaschine) z.B. über ein Wochenende aus. Die nötigen Infos dazu kannst du dann direkt vor Ort dazu erfahren. Ich würde aber nicht gerade mit dem ersten Zapfenloch beginnen, sondern ein paar Vorversuche durch führen. (Noch etwas lass die auf keinen Fall einen 380/400 Volt "Traktor ausleihen zum einen viel zuschwer, zum ander fehlt dir warscheinlich dazu die nötige Steckdose.)
Damit sind die paar Zapfenlöcher im Handumdrehen gemacht. Den Rest kann du von mir aus von Hand machen
Gut Holz
Michel

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Re: Schlitz und Zapfen bei Zimmermannskonstruktion
Hallo Hobby-Zimmerer!
Hallo Profi-Zimmerer!
Vor einiger Zeit habe ich beim Bau eines Dachstuhls für eine Garage zugesehen. Wenn ich mich richtig erinnere, haben die Handwerker Zapfen einfach mit der Motorsäge zugeschnitten.
Ist zwar ein bisschen lauter als die Gestellsäge, wäre aber - zumindest für mich - eine willkommene Abwechslung. Außerdem wollte ich immer schon eine Motorsäge haben und der Bau eines Gartenhäuschens scheint mir doch der geeignete Vorwand, diesen Kauf zu rechtfertigen.
Herzliche Grüße
Christian