Problem beim hobeln
Problem beim hobeln
jep - ich bin's schon wieder.
Wenn ich die Kante eines Brettes hobel, hab ich das Problem, dass die Kante selten rechtwinklig wird/bleibt, sondern oft zu einer Seite abfällt.
Gibt es da irgendwelche Tricks bzw. würde mir ein Sims-u.Falzhobel (mit Seitenanschlag) was bringen?
gruß
der-in-Sägespänen-versinkende Stefan
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- Beiträge: 2209
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Re: Problem beim hobeln
Hallo Stefan,
das Problem kommt mir sehr bekannt vor. Wie man es wirklich richtig macht, habe ich auch noch nicht herausgefunden. Hilfreich ist sicher exaktes Anzeichnen. Weiters habe ich einmal gelesen, dass man eine Leiste mittels Schraubzwingen an der Sohle einer Rauhbank befestigt und sich so leichter tut, rechtwinkelig zu arbeiten. Ein anderer Trick funktioniert (oder soll funktionieren), indem man mit einen/mehrere Finger der linken Hand (als Rechtshänder) auf die Unterseite des Hobels legt und ihn so führt. Diese Methode habe ich einmal probiert und auch sofort wieder aufgegeben, nachdem ich mir dabei die Finger zwischen Hobel und Brettkante eingeklemmt habe.
Am besten wird wohl sein, wenn du - so wie ich - noch fleißig weiterübst. Christof Hartge hat vor einiger Zeit sehr hilfreiche Beiträge zum Thema Hobeln hier (weiter unten in diesem Forum) verfasst. Vielleicht findest du dort ein paar gute Tipps.
Vom Simshobel halte ich nicht sehr viel, da dieser eine ziemlich kurze Sohle hat und man sehr leicht "Wellen" hobelt.
Herzliche Grüße
Christian
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- Beiträge: 3208
- Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09
Re: Problem beim hobeln
Hallo Stefan,
Wenn Du den Hobel korrekt eingestellt hast, ist der Span an beiden Seiten gleich dünn. Da die Fase des Eisens fast automatisch beim Schleifen ganz leicht ballig wird, ist der Span in der Mitte etwas dicker. Wenn Du mit dem Hobel etwas nach links versetzt hobelst, nimmt er links etwas mehr ab (nach rechts entsprechend). Auf diese Weise kann man kleine Abweichungen nach und nach korrigieren. Wichtig ist: oft mit dem Winkel kontrollieren, gar nicht erst einen großen Fehler entstehen lassen. Und Voraussetzung ist wohl auch, dass die Hobelsohle plan ist- ich kann es erst, seitdem ich meine (eisernen ) Hobel nachgearbeitet habe.
Das Verfahren mit dem gerade- Kanten- hobeln habe ich auch nicht erfunden, sondern aus dem Internet: www.millard.demon.co.uk/planingpoints/edgeplaning/squareedgeindex.htm
Funktioniert wirklich gut!
Ich wünsche viel Erfolg
Friedrich
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- Beiträge: 726
- Registriert: Mo 28. Mär 2016, 13:19
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Re: Problem beim hobeln
[In Antwort auf #93859]
Hallo Stefan!
Wenn ich die Kante eines Brettes hobel, dann achte ich darauf, daß der Hobel wirklich in beide Richtungen waagerecht ist. Dann halte den Hobel locker in der Hand und führe einen geraden Strich. Wenn der Hobel zu sehr auf das Holz gedrückt wird, werden vorhandene Fehler nur schlimmer. Wichtig ist auch den Winkel ständig zu kontrollieren.
Ansonsten gilt das gleich wie bei einem Spielen eines Musikinstrumentes: Es sieht alles so einfach aus, aber es erfordert üben, üben, üben . . .
Hallo Stefan!
Wenn ich die Kante eines Brettes hobel, dann achte ich darauf, daß der Hobel wirklich in beide Richtungen waagerecht ist. Dann halte den Hobel locker in der Hand und führe einen geraden Strich. Wenn der Hobel zu sehr auf das Holz gedrückt wird, werden vorhandene Fehler nur schlimmer. Wichtig ist auch den Winkel ständig zu kontrollieren.
Ansonsten gilt das gleich wie bei einem Spielen eines Musikinstrumentes: Es sieht alles so einfach aus, aber es erfordert üben, üben, üben . . .
Re: Problem beim hobeln
Ich habe mir dazu eine lange Stosslade gebaut:
eine plastifizierte Platte (damit der Hobel gut rutscht) etwa 150 cm lang, 50 cm breit, darauf in der Mitte in Langsrichtung ein gut rechtwinklig abgerichtetes 10 cm breites und ebenfalls etwa 150 cm langes und 2 cm dickes Brett Buche gedübelt und geklebt, auf diesem Brett an einem Ende ein ebenfalls 2 cm dickes Stück Buche (etwa 10 x 5 cm). Dieses Stück richtig parallel und bündig mit dem darunter befindlichen Buchenbrett verleimen (also alles wie eine ganz normale Stosslade, nur viel länger).
Wenn mann nun das Brett zunächst global winklig hobelt, kann man es danach auf die Stosslade legen (gegebenenfalls weitere Unterlagen verwenden, wenn das Brett breiter als 10 cm ist), so dass das Brett richtig gut auf dem Buchenbrett aufliegt, und dann mit der auf die Seite gelegten Rauhbank winklig hobeln (so wie man es normalerweise bei der Stosslade mit Hirnholz macht, jetzt aber mit der Kante des Bretts). Funktioniert für mich prima.
Ich hoffe, dass meine Darstellung verständlich ist, denn ich beneide meistens Menschen, die es verstehen, etwas klar zu erläutern; mir fehlt dieses Talent.
Gruss
Jean Putmans
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- Beiträge: 1258
- Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50
Re: Problem beim hobeln
[In Antwort auf #93859]
Hallo Stefan,
zum richtigen Werkzeug: Ein guter Winkel, ein Doppelhobel, eine Rauhbankoppelhobel, bei kurzen Brettern bis 35 cm brauchst du die Rauhbank nicht. Beginne mit dem Doppelhobel, weil er am leichtesten zu führen ist und vollende mit zwei, drei Stößen der Rauhbank. Wie Friedrich bereits bemerkt hat: Das Eisen muß wirklich parallel zur Sohle stehen, sonst wird es nichts.
Einspannen des Brettes: Ich bevorzuge es, daß Brett ganz knapp, 3-4 mm über der Vorderzange einzuspannen. Es ist dann leichter den rechten Winkel einzuschätzen.
Hobelführung: Taste dich an den rechten Winkel heran: Oft ist es so, daß die Kante in sich verdreht ist. Dann laß den Doppelhobel mit deiner Klinge zunächst von rechts nach links wanderen, wenn die Verdrehung so angelegt war. Wichtig ist, daß erstmal ein Winkel stimmt. Winkele den Hobel nicht um zu korrigieren. Das wird zu ungenau.
Übrigens, wenn du dir sicher bist, daß du nahe dran bist: setzte den Hobel an, mache die Augen zu und los: Es funktioniert, ehrlich.
Viele Grüße, Christof.
Hallo Stefan,
zum richtigen Werkzeug: Ein guter Winkel, ein Doppelhobel, eine Rauhbankoppelhobel, bei kurzen Brettern bis 35 cm brauchst du die Rauhbank nicht. Beginne mit dem Doppelhobel, weil er am leichtesten zu führen ist und vollende mit zwei, drei Stößen der Rauhbank. Wie Friedrich bereits bemerkt hat: Das Eisen muß wirklich parallel zur Sohle stehen, sonst wird es nichts.
Einspannen des Brettes: Ich bevorzuge es, daß Brett ganz knapp, 3-4 mm über der Vorderzange einzuspannen. Es ist dann leichter den rechten Winkel einzuschätzen.
Hobelführung: Taste dich an den rechten Winkel heran: Oft ist es so, daß die Kante in sich verdreht ist. Dann laß den Doppelhobel mit deiner Klinge zunächst von rechts nach links wanderen, wenn die Verdrehung so angelegt war. Wichtig ist, daß erstmal ein Winkel stimmt. Winkele den Hobel nicht um zu korrigieren. Das wird zu ungenau.
Übrigens, wenn du dir sicher bist, daß du nahe dran bist: setzte den Hobel an, mache die Augen zu und los: Es funktioniert, ehrlich.
Viele Grüße, Christof.