Liebe Forumsfreunde,
da ich überwiegend mit Handwerkzeug arbeite habe ich bisher immer im stillen Forum gepostet, dieses Projekt passt aber nun wirklich nicht dahin.
In der Zeit von Oktober letzten Jahres bis heute habe ich ein Horizontalsägegatter gebaut.
Diese Maschine und die getane Arbeit ist so umfangreich und komplex das ich bestimmt nicht alles auf einmal aufschreiben kann.
Ich versuche jetzt mal die wichtigsten Informationen und Fakten zu nennen.
Kurze Baumstammstücke die ich immer mal von Obstbäumen bekomme sägt kein Sägewerk, weil sie nicht eingespannt werden können. Es handelt sich hierbei um Längen von 1m bis 1,5m. Also sägte ich sie bisher immer mit meiner Rahmensäge zu Brettern.
Im Herbst letzten Jahres kam ein Freund von mir auf die Idee, damit du dich nicht immer so quälen must, lass uns doch solch ein Horizontalgatter bauen. Ich konnte mir nicht vorstellen dass das funktioniert und war sehr skeptisch. Mit der Zeit hatte er mich überzeugt und als ich Blut geleckt hatte gabs kein zurück mehr.
Unsere Vorgaben: Das Gatter sollte aus Holz gebaut werden. Nur dort wo es nicht anders geht sollte Metall zum Einsatz kommen. Da das Gatter mit den Abmessungen von Länge 4m, Breite ca 3,5m und Höhe ca 1,8m eine ganze Menge Platz in meiner Werkstatt einnimmt sollten es Baugruppen werden in die man es zerlegen und wegräumen kann. Es soll nur dann aufgebaut werden wenn Holz zum sägen da ist.
Bei der Höhenverstellung und beim Schiebeschlitten für die Säge laufen zB. Messingwinkel ineinander.
Diese Maschine ist ein Gemeinschaftswerk besonderer Art, denn mein Freund ist deutscher Rentner und lebt in Brasilien. Er ist der geistige Vater und hat Alles geplant und gezeichnet. Die Zeichnungen hat er dann in A4 Größen geteilt, als PDF Datei eingescannt und mir per Email geschickt. Ich habe sie ausgedruckt, wieder zusammengeklebt und danach gebaut. Zu bestimmten Zeiten der Bauphase telefonierten oder skypten wir dann täglich bis zu einer Stunde um Details zu besprechen.
Schließlich setzte er sich sogar ins Flugzeug und besuchte mich im März 14 Tage um mit mir die Endmontage durchzuführen. Wir wurden in dieser Zeit nicht fertig weil unser Antriebskonzept nicht stimmte. Nach Überarbeitung ist es nun gelungen das Gatter zum laufen zu bringen. Meine Ungeduld war inzwischen so groß, dass ich gestern am Samstag erstmal bei der Antriebseinheit noch so manche Verbindung grob zusammengeschraubt habe und noch einiges an Arbeit ansteht, auch was so Feintuning oder kosmetischer Natur ist.
Auch das Sägeblatt muss ich nochmal überarbeiten oder neu feilen, da die Sägeleistung noch zu gering ist. Als Sägeblatt habe ich das Blatt einer Schrotsäge auf Längsschnitt umgefeilt.
Über den Link unten seht Ihr den Probelauf.
In der Nachbarschaft meiner Werkstatt ist ein Sägewerk wo ein altes originales Horizontalsägegatter steht, dort habe ich viel fotografiert und Größenverhältnisse abgenommen.
So und nun noch was zur Arbeitszeit, es sind inzwischen so um die 600 Stunden zusammengekommen und Investitionskosten (Ich hab noch nicht alles zusammengerechnet) von 3000 bis 3500 .
Viel Spaß beim lesen und anschauen
Liebe Grüße Uwe
Gatter von hinten

Antriebseinheit

Antriebseinheit, Befestigung Schubstange

Befestigung Schubstange an der Säge

Höhenverstellung mit Flaschenzügen

Höhenverstellung, Kurbel

Säge

Transportwagen

Stammarretierung
