Für die Werkstatt braucht es noch mehr Schubladen. Dieses Mal 4 relativ tiefe unter der langen Werkbank. Breite 86 cm, Tiefe ca. 60 cm.
Bei den letzten Schubläden, die unter der Drechselbank eingebaut wurden, hatte ich mich im Zinken geübt, was auch einigermassen gelang, aber sicher noch verbesserungsfähig ist.

Gezinkte Schublade
Dieses Mal sind die Teile einfach mittels Lamellos verleimt - das Zinken ist viel zu aufwendig, besonders zeitlich und auch bei meinen Künsten ggf. zu fehlerintensiv. Hinzu kommt, dass kein Mensch die Zinkung an den Schubladenseiten sieht. Die gute Haltbarkeit schon beim Zusammenstecken ist natürlich ein Argument, irgendwie aber nicht ausschlaggebend. Mit Lamellos zusammengesteckt hält auch bis zum Verleimen.
Gebaut werden die Schubladen aus Nadelholzbrettern von 17 bzw 21 mm Stärke, die mit dem Dickenhobel egalisiert werden. Das Material kommt in 270 bzw 300 cm Länge. Anriss der Teile mit dem Starrett Kombinationswinkel, dann Führungsschiene und wahlweise damit geführte Stichsäge bzw. Oberfräse. Erstere ist schneller, produziert nur einen 2 mm breiten Schnitt, macht aber deutlich mehr Dreck und das Schnittbild ist wesentlich rauher. (Vergleich: Oberfräse mit 4mm Aufwärts-Spiralfräser)

Führungsschiene (FWB 300172)

geführte Stichsäge

Ergebnis der Stichsäge

Ergebnis Spiralfräser
Beim Sägen ist einiges an Nacharbeit fällig, beim Fräsen brauchts da praktisch nichts.
Die Böden der Schbladen sind aus Sperrholz angefertigt, das in eine rundum laufende Nut eingeschoben wird. Die Nut wird in den einzelnen Teilen der Schublade mittels Scheibennutfräser 5mm auf dem Oberfrästisch geschnitten.

Scheibennutfräser

Nut fräsen

Ergebnis

mit einem 4 mm Scheibenutfräser werden die Lamelloschlitze ins Stirnholz geschnitten
Das Schneiden der Lamelloschlitze in die Brettseiten führt man besser nicht auf dem Oberfräsentisch aus, obwohl, die Einstellungen beibehalten werden können. Das Anlgen des Materials erfolgt erst mal freihändig, ist daher fehleranfällig. Den Arbeitsschritt kann man besser - exakter - mit der schienengeführten Oberfräse ausführen.

das wird nichts!

Lamelloschlitze
Der linke Schlitz entstand auf dem Frästisch, ist kaum brauchbar, der rechte mit der schienengeführten Oberfräse und einem 4 mm aufwärtsschneidenden Spiralfräser (FWB 362421). Würde man den Schlitz auf dem Frästisch ganz übers Brett durchschneiden bestünde das Problem nicht, weil das Werkstück von Anfang an am Anschlag geführt würde. Sieht aber nicht gut aus! Der misslungene Schlitz wurde mit der schienengeführten Oberfräse mittels 8mm Fräser aufgeweitet, der neue Schlitz an den Enden rechwinklig abgestochen, eine Füllung eingeleimt und geplant.

ausgeflickt
Ein weiterer Vorteil der schienengeführten Fräse: Man kann mehrere Werkstücke in einem Arbeitsgang bearbeiten:

mehrere Werkstücke in einem Durchgang bearbeiten
Der Zusammenbau der Schublade erfolgt auf der Werkbank zusammen mit den Abstandshaltern.

Verleimen
Damit die Lade nicht windschief wird, kommen die 1-2-4 - Blocks zum Einsatz, die schnell und einfach Rechtwinkligkeit garantieren.
Gruss
Rolf