Hallo
Für einen alternativen Bohrständer benötige ich ein kleines Handrad, am Freitag suchte ich einige Abfallstücke und leimte 6 oder 7 Scheiben überkreuz zusammen und spannte mit 5 Prazen, ich hatte eigens eine kleine Vorrichtung geschaffen, um gut spannen zu können.
Am Samstag in der Früh ging es dann los, ich freute mich richtig auf die schöne Arbeit.
Hier fräse ich an dem verleimte Holz eine runde Kontur, um spannen zu können.
Als Holz hatte ich ein Exot für Rad und für die Nabe Nussbaum.
Bild 1

Dann spanne ich auf dieser Fläche auf meine ausgeliehene kleine Drehbank und zeichne mir an, damit ich die Ecken auf der Bandsäge entfernen kann.
Bild 2

Nun spanne ich wieder auf der gefrästen Seite und drehe den äußeren Durchmesser des Handrades vor.
Das ich in dem kleinen Spannfutter nur bis etwa 70mm spannen kann, wird die Sache etwas umständlicher, ich muss eine Scheibe mittels zweier Leimpunkte und einer Schraube befestigen, dabei unter 70mm Durchmesser um spannen zu können.
Im Hintergrund erkennt man noch die verleimte Holzscheiben.
Bild 3

Nun drehe ich die Nabe des Handrades, dabei kommt der Taschenrechner ins Spiel, da ich mit diesem Handrad eine Spindel mit 3mm Steigung antreiben will, wähle ich einen Durchmesser, dessen Umfang leicht durch drei zu Teilen ist.
Ich entscheide mich für 120 mm, das ergibt einen Durchmesser von 38.2mm, der Abstand zwischen zwei Strichen der Skala wäre dann 4mm.
Auch bereite ich die 8mm Bohrung vor, da die kleine Maschine in der Pinole zu schwach ist, bekommt man kaum eine rund laufende Bohrung hin, um das zu verhindern, drehe ich einige mm die 8mm Bohrung mit dem Stahl vor, um dann mit einem Koko Ichiban Bohre vom Hausherrn die Bohrung zu setzen.
Dabei bemerkte ich, dass nur an einem Spanspirale Späne abgeführt wurden, nanu dacht ich, ein Schlecht angeschliffener Spezialbohrer ?, wie passt das, als ich später nachschaute, dieser Bohrer hat nur eine Spannut, ist mir bis dato nicht aufgefallen, hätte man mir das vorher erzählt, hätte ich gesagt, das geht nicht, mit einer Nut.
Am Rande bemerkt, ich hab nur den einen Bohrer, der ist aber wirklich gut.
Bild 4

Nun heißt es wieder Umspannen, spanne ich nun auf die fertige Nabe, hinterlassen die Backen des Futters hässliche Abdrücke, um das zu vermeiden drehe ich mir einen Spannring, diesen säge ich auf.
Teil mit aufgesetztem Spannring
Bild 5

Mit Hilfe dieses Spannringes spanne ich nun das Rad auf die Nabe und drehe zuerst den ersten Spannring ab.
Bild 6

Dann geht es daran das Rad fertig zu drehen, eine Arbeit mit hohem Spaßfaktor, mit dem Drehen ist es scheinbar wie mit Schwimmen und Radfahren, man verlernt es nicht sind es doch immerhin 45 Jahre her, als ich dem Werkzeugbau adieu sagte .
Bild 7

Einen Ballengriff hatte ich vorher schon aus 12mm Alu rund gedreht, als Befestigung auch eine 8mm Bohrung mit etwas Übermaß mit Hilfe eines Klebers eingedrückt.
Hier das fertige Rad.
Bild 8

Eine Aufnahme auf die Nabe, ich hatte noch eine Skala gefräst, ich erinnerte mich, dass ich mal 10 kleine Stichel für wenige Euro gekauft hatte, 3,2 mm dick, überrascht war ich, wie sauber sie fräsen, die Markierungen hatte ich mit einem Schneiderbandmaß aufgebracht, eine spitze Nadel war meine Markierung, schade, ich hätte ein Bild davon machen sollen.
Um an zu zeigen, wann je ein Millimeter verfahren ist, setzte ich an den entsprechenden Stellen 1, 2 und 3 Punkte, die ich mit dem Stichel erzeugte.
Bild 9

Eine kleine Arbeit, die wirklich Spaß macht, die kleine Drehbank hat zwar etliche Mängel, aber man kommt trotzdem zum Ziel.
Dass das Futter nur bis etwas über 70 mm spannen kann, ist nicht schön, aber man kann sich ja helfen.
Man muss auch beachten, das bei 70mm man auf der letzten Windung des Plangewinde spannt, das sollte man wissen, hat man so gespannt, sollte man mit dem Anziehen haushalten und auch beim drehen nicht allzu schnell laufen lassen.
Gruß Franz