Mit der Spanabsaugung unter dem Oberfräsentisch ist es nicht ganz einfach.
Zwar hilft es schon, wenn bei Fräsvorgängen mit Absaugung durch den Längsanschlag der Abstand zwischen Fräser und Reduzierring klein ist und man an der Oberfräse den Absaugschlauch anschliesst, aber wirklich sauber bleibt es so unterm Tisch nicht. Noch staubiger wird die Angelegenheit, wenn die Fräsung verdecht ist, die Späne also nur nach unten wegkönnen. Dann muss man auch für eine grössere Distanz zwischen Fräser und Reduzierring sorgen. Jedenfalls sah es nach dem Arbeiten unter den Tisch und im Umkreis immer schlimm aus.
Der erste Versuch, dem Übel zuleibe zu rücken, war etwas halbherzig. Ein nach vorn offener Kasten rund um die Oberfräse sollte die Schmutzverteilung nach hinten und zur Seite begrenzen, gleichzeitig aber den Zugriff zur Drehzahlregulierung und den Anschluss des Absaugschlauchs ermöglichen.

Offener Kasten mit Absaugschlauch
Das Ergebnis war schlechter als erwartet, der Schmutz wurde immer noch weit unter dem Tisch herumgeblasen.
Als zweite Konstruktion entstand ein geschlossener Kasten mit Anschluss des Absaugschlauchs nach unten sowie einer Zugriffsklappe seitwärts, um an die Drehzahlregulierung der Maschine zu gelangen.


Zweite Ausführung mit Klappe und Spiegel zu leichteren Einstellung der Drehzahl (2. Photo unscharf!)
Diese Ausführung bewährte sich auf Dauer ebenfalls nicht, Aufgrund des ebenen Kastenbodens gelangten die Späne nur schlecht zum weit vorn nach unten abgehenden Absauganschloss. Viel schlimmer war aber die Tatsache, dass der sehr starke Lüfter der Oberfräse insbesondere die feinen Staubpartikel wieder ansaugte und nach oben in den Motor beförderte. Das, was sich da auf dem Katenboden ansammelte war im Ansaugbereich und der Lüftermotor stärker als die Absaugung. So ging es also auch nicht!
Was tun?
Offensichtlich musste mehr Raum unterhalb des Fräsmotors geschaffen werden, damit Späne und Staub aus dem Ansaugbereich der Maschine kamen. Folgerichtig wurde der Kasten in der Höhe praktisch verdoppelt. Gleichzeitig sollte der Schmutz gezielter an dan Absauganschluss herangeführt werden.

Neue Konstruktion
Der Bereich unterhalb der Oberfräse ist trichterförmig ausgelegt, führt die Späne viel näher an den Absaugpunkt heran. Das Ganze wurde einfach aus dünnem Pappelsperrholz zusammengeleimt und später innen lackiert, um die Trichterflächen glatter zu machen.
Der Absauganschluss besteht aus einer Gummimuffe aus dem Sanitärbereich (Abflussrohr Waschbecken an Rohr in der Wand).

Trichterkonstruktion von der Rückseite gesehen

Kasten geschlossen, Absaugung angeschlossen
Ein ganz geschlossener Kasten, aus dem auch noch Luft durch die Absaugung abgezogen wird, kann naturgemäss nicht gut funktionieren. Zum einen entsteht ein gewisser Unterdruck, der die Absaugung behindert, zum anderen stört es die Motorkühlung. Eine Luftzufuhr von aussen ist nötig, diese soll aber wiederum keinen Schmutz nach aussen durchkommen lassen. Als relativ einfache und billige Lösung funktioniert ein Waschbeckensyphon .

Syphon mit kurzem Verlängerunsrohr
Die Rohrleitung ist durch die Rückwand geführt, der Syphonbogen weist nach unten, verhindert dadurch den Staubaustritt.

Luftansaugung auf der Rückseite
Das Ganze ist jetzt seit einem Vierteljahr im Betrieb und endlich eine Variante, die zufriedenstellend funktioniert. Es hat sich herausgestellt, dass der Absaugschlauch nicht permanent angeschlossen sein muss. Der Schmutz sammelt sich dann unten im Trichter, ein gelegentliches Anschliessen reinigt die Sache, ein paar Reste verbleiben in den Ecken. Das ist dann unerheblich.

Schmutzreste am Trichterboden (Netzkabel der Oberfäse links)
Die seitliche Klappe für den Zugriff zum Drehzahlregler ist auch wieder vorhanden, diesmal mit einem federden Riegel verschlossen. Das ist einfacher als die Sterngriffe der vorhergehenden Ausführung.
Ob das die ultimative Ausführung ist? Man könnte sich das Ganze auch aus verzinktem Eisenblech vorstellen. Zusammengelötet!
Gruss
Rolf