Fräsanschlag Position

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Antworten
holzdaniel

Fräsanschlag Position

Beitrag von holzdaniel »


Hallo ihr Woodworker.

Bisher habe ich ausschließlich herkömmlich mit der Oberfräse gearbeitet. Nun wurde sie in den Tisch eingebaut, woraufhin ich natürlich direkt einige Versuche auf Stufe 1 der Oberfräse gewagt habe. Nun musste ich ganz schnell feststellen, dass die Gefahren deutlich angestiegen sind (Gegenlauf, Gleichlauf, Rückschlag) - möchte nicht wissen, wie sich das auf Stufe 6 verhält.

Als einer der ersten Maßnahmen habe ich mir einige Hilfswerkzeuge (Schiebebrett/Pushblock) gebaut, damit die Finger möglichst weit aus dem Gefahrenbereich kommen. Selbstverständlich gehören enge Kleidung, KEINE Handschuhe, Schutzbrille, Gehörschutz dazu. Damit ich das Werkstück sicher führen kann, bin ich gerade dabei mir meinen Fräsanschlag (woran dann auch eine Federklemme kommt) zu bauen. Für die Nut der Anschlagbacken, möchte ich gerne den noch unfertigen aber nutzbaren Anschlag nutzen. Einige Tests mit Abfallholz waren erfolgreich und gaben mir ein gutes Gefühl. Ich habe also in Blickrichtung das Werkstück von rechts nach links verschoben - natürlich in mehreren Schritten. Ergebnis war eine saubere Nut und man hat gemerkt, die Fräsrichtung ist korrekt - Gegenlauf:

Jetzt zu meiner eigentlichen Frage: Wenn ich nun längere Werkstück habe zb. lange Anschlagbacken bauen möchte, kann ich dann meinen Anschlag einfach drehen und wenn ja wohin? Ich möchte damit bewirken, dass ich eine größere Auflagefläche habe (praktisch von mir weg bzw. von unten nach oben drücke), aber trotzdem im Gegenlauf fräse. Gehört dann der Anschlag nach rechts neben den Fräser, oder nach links neben den Fräser? Oder ist das grundsätzlich ein NOGO, weil mich dann ggf. das Werkstück treffen könnte?





Rolf Richard
Beiträge: 3390
Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
Kontaktdaten:

Re: Fräsanschlag Position *LINK*

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo!

Wenn Du von der Bildunterkante nach oben weg im Gegenlauf arbeiten möchtest muss der Anschlag auf die rechte Seite.

Hilfe: Stell Dich so, dass Du auf die Vorderseite des Anschlags schaust, dann wandert das Werkstück immer von rechts nach links am Anschlag vorbei. Hinter das Werkstück stellt man sich nicht!

Am besten ist es, wenn auf beiden Seiten des Fräsers so viel Platz vorhanden ist, dass das Werkstück davor bzw. dahinter mit voller Länge aufliegt. Ggf. helfen Tischverlängerungen oder auch Rollenböcke. Hilfreich sind auch Andruckvorrichtungen, die auf beiden Seiten des Fräsers angebracht werden und somit das Werkstück im Bereich des Fräsers gut gegen die Tischplatte drücken (bzw. auch quer gegen den Anschlag). Diese Andruckvorrichtungen können/sollten auch einen Rückschlagschutz bieten.

Auch wenn auf meinem Tisch bis zu etwas mehr als 2 Meter rechts und links vom Fräser freigeräumt werden kann scheint es mir doch besser zu sein, solche langen Teile gut festgespannt auf einer stabilen Hobelbank mittels handgeführter Oberfräse zu bearbeiten, denn alleine die Reibung der grossen Teile auf dem Tisch ist oft nicht ganz ohne.

Wie Du den Anschlag in den Bildern zeigst sollte er nicht verwendet werden. Die Öffnung ist viel zu gross, wenn man mit kleineren Fräserdurchmessern arbeitet, das Werkstück kann sich leicht verhaken. Das Problem kann man mittels seitlich verschiebbarer Vorsatzbacken am Anschlag lösen. Auch gehört über den Fräser eine in der Höhe verstellbare (transparente) Fräserabdeckung, die so eingestellt wird, dass sie nur knapp über der Werkstückoberfläche sitzt und den gesamten Fräser plus einen Sicherheitsabstand überdeckt. Dann kann man kaum mit den Fingern drankommen.

Auf der Website im Link (meine) findest Du eine ganze Menge Dinge mit Bezug zum Frästisch. Das ist schon fast meine Lieblingsvorrichtung. Erstens weil sie präzise ist und zweitens weil die Arbeit damit sehr sicher sein kann. Vorausgesetzt man beachtet ein paar Regeln.

Gruss
Rolf

Antworten