Schrauben drehen durch

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Ernst Spangenberger
Beiträge: 276
Registriert: Mi 29. Mär 2017, 14:44
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Schrauben drehen durch

Beitrag von Ernst Spangenberger »


Ich bin gerade dabei, mir aus Leimholz einen Frästisch für die Oberfräse zu bauen. Die einzelnen Teile werden durch Maschinenschrauben (Sechskant), Unterlegscheiben und Flügelmuttern miteinander verbunden. Mein Problem: Die meisten Schrauben drehen durch beim Anziehen der Flügelmuttern. Was kann man dagegen tun?

Rafael
Beiträge: 847
Registriert: Do 6. Jul 2017, 18:43

Re: Schrauben drehen durch

Beitrag von Rafael »


Hallo,

wenn man eine Verbindung über Flügelmutter immer wieder mal lösen möchte, muß man dafür sorgen, dass die Schraube nicht durchdreht, damit man nicht jedes mal einen Schlüssel ansetzen muss.
Das erste, was mir da einfällt, sind Schloßschrauben. Auch den Sechskanktkopf einer Schraube kann man so versenken, auch nur im teil, dass er nicht drehen kann.
Eventuell würde auch ein Federring reichen, allerdings wird man da wohl das Problem haben, dass die Schraube aus dem Loch rutscht, wenn man die Flügelmutter gelöst hat.

Gruß,
Rafael

Fried
Beiträge: 10
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Schrauben drehen durch

Beitrag von Fried »


Ich kenne dafür spezielle Maschinenschrauben, die einen relativ flachen Kopf haben und darunter ein Vierkant haben. Das Vierkant zieht sich ins Holz und verhindert ein Durchdrehen der Schraube. Heißen Flachrundschraube mit Vierkantansatz.


Fried
Beiträge: 10
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Schrauben drehen durch

Beitrag von Fried »


Was ist mit Flachrundschrauben mit Vierkantansatz?
so wie diese hier:
kein link auf die Seite. Nennung der DIN reicht doch völlig. DIN 603

Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Schrauben drehen durch

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #83753]
Hallo Ernst,
wenn Schlossschrauben ausreichende Festigkeit haben, kannst Du natürlich die nehmen. Andere Möglichkeit: Die Durchsteckbohrung mit etwas Unrtermaß (ausprobieren, wieviel) und die Schrauben eindrehen, so dass sie praktisch ein Gewinde ins Holz drücken. Die drehen nicht mehr mit, sind aber demontierbar. Dazu brauchst Du Schrauben mit Gewinde bis Kopf (DIN 933) oder eine gestufte Bohrung.

Grüße

Friedrich

Ernst Spangenberger
Beiträge: 276
Registriert: Mi 29. Mär 2017, 14:44
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Ich denke, so geht's

Beitrag von Ernst Spangenberger »

[In Antwort auf #83753]
Habe mal nachgedacht:
- Man kann ja am Schraubenkopf mit einem Schraubenschlüssel gegenhalten.
- Bei den versenkten Schrauben habe ich einen Schlitz in den Kopf geflext, so kann man mit einem Schraubendreher gegenhalten.

Den Anschub zum Bau eines zerlegbaren Frästischs statt eines festen Tischs gab übrigens mein Sohn: "Dann steht ja noch ein Tisch mehr rum" war sein Kommentar bei der Ankündigung des Frästischbaus.
Wenn alles fertig ist werden ich Bilder zeigen. Nur so viel vorweg: Der Tisch kann mit wenigen Handgriffen von horizontal auf vertikal umgebaut werden.

Horst Entenmann
Beiträge: 1171
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Schrauben drehen durch

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #83753]
Hallo Ernst,

Man könnte:

Zahnscheiben unter die Köpfe legen.
Flügelschrauben in Gewindeeinsätze drehen.
Schloßschrauben DIN 603 verwenden.
Senkschrauben DIN 605 verwenden.
Sicherungsbleche verwenden.
Die Schrauben einkleben.
Die Sechskantköpfe einsenken.
Schrauben paarweise über Draht oder Bleche sichern.
Schrauben mit Gewinde bis zum Kopf verwenden und die in Gewinde im Holz drehen.
oder einfach Stockschrauben nehmen.

Das mit dem Gegenhalten würde ich dann versuchen wenn die aufgezählten Möglichkeiten versagt haben (und zwar alle).
Wenn du anfängst mit Gegenhalten usw. dann brauchst du auch keine Flügelmuttern mehr, da könntest du ja genauso gleich Flügelmuttern auf Flügelschrauben drehen...

Gruß Horst

Rolf Richard
Beiträge: 3390
Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
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Re: Schrauben drehen durch

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #83753]
Hallo Ernst,

das Vorhaben einen Frästisch aus Leimholz zu bauen ist ok, solange nicht die Arbeitsplatte aus diesem Material besteht. Erstens ist es mei´st zu weich, wenn es Nadelholz ist, zweitens ist die Reibung beim Zuführen zu hoch und drittens wird es über die Zeit nicht eben bleiben und ggf durchhängen, was für saubere Fräsungen sehr schlecht ist..

Ich kann nur dringend eine starke Siebdruckplatte - 25 mm und stärker - empfehlen, mit der glattenSeite nach oben. An meinem Frästisch berägt die Plattenstärke 33 mm. Das hat sich bewährt!

Gruss
Rolf



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