Erbstück Tormek

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Elmar
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Registriert: Mo 4. Jun 2018, 18:00

Re: Tormek / Scheppach

Beitrag von Elmar »


Hallo Johannes, hallo Rolf,

danke für Eure Infos.

Ich habe mir das Zubehör nun einmal näher angesehen und
dabei festgestellt, dass ich die Vorrichtung einst wohl speziell für Schnitzarbeiten
angeschafft hatte, denn eine Schleifvorrichtung für Geissfüße und eine solche für
Drehröhren und Schnitzhohleisen sowie eine profilierte Lederabziehscheibe sprechen
eine eindeutige Sprache.
Beim Zubehör befand sich auch ein Horizontalhalter zum Schleifen mit der Schneide,
er müsste bei Bedarf nur noch angebaut werden.Stein-Präparierer und die Abdrehvorrichtung
sind zudem auch vorhanden.

Jetzt muss ich einmal schauen, was ich mit alledem anfange, denn Holzschnitzen (mein einstiges Hobby)
kann ich mit meiner geschädigten rechten Hand schon lange nicht mehr ausüben.

Grüße

Elmar



Rolf Richard
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Re: Tormek / Scheppach

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Elmar,

kleine Korrektur, die 1200 ist nicht der Vorläufer der T7 sondern der T3. (Steindurchmesser 200 mm)

Gruss
Rolf

Michael Meyer
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Registriert: Sa 12. Nov 2016, 20:26

Re: Erste Erfahrungen!

Beitrag von Michael Meyer »

[In Antwort auf #83321]
Hallo Rolf,

ich kann Deine Begeisterung für die Tormek verstehen, ich benutze sie auch gern, und es ist wirklich ein gut durchdachtes System. Bei manchen Sachen, z.B. den Küchenmessern meiner Frau, ist (für mich) die Tormek viel schneller und besser als das Schärfen mit Banksteinen.

Allerdings sehe ich beim Schärfen auch Parallele zum sonstigen Werkzeug, hinsichtlich Handwerkzeug und Maschinen. Trotz aller Vorteile einer Maschine ist es manchmal doch ganz nett, mit Banksteinen zu schärfen. Stechbeitel und Hobeleisen sind, meine ich, relativ einfach manuell zu schärfen, und es gibt recht gute Schärfhilfen dazu (Schärfführungen). Ich bin beim Schärfen jedenfalls den gleichen Weg gegangen, wie beim Sägen, Schleifen, Hobeln usw. - ich habe Maschinen, aber auch Handwerkzeug. Werfe Deine Banksteine noch nicht weg, vielleicht willst Du sie doch irgendwann als Ergänzung zur Tormek benutzen.

LG
Michael

Rolf Richard
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Re: Erste Erfahrungen!

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Michael,

danke für Deine Einschätzung!

Allerdings sehe ich beim Schärfen auch Parallele zum sonstigen Werkzeug, hinsichtlich Handwerkzeug und Maschinen. Trotz aller Vorteile einer Maschine ist es manchmal doch ganz nett, mit Banksteinen zu schärfen. Stechbeitel und Hobeleisen sind, meine ich, relativ einfach manuell zu schärfen, und es gibt recht gute Schärfhilfen dazu (Schärfführungen). Ich bin beim Schärfen jedenfalls den gleichen Weg gegangen, wie beim Sägen, Schleifen, Hobeln usw. - ich habe Maschinen, aber auch Handwerkzeug. Werfe Deine Banksteine noch nicht weg, vielleicht willst Du sie doch irgendwann als Ergänzung zur Tormek benutzen.


Jetzt ist es ja nahezu 4 Wochen her, dass die Maschine zu uns kam und zwischenzeitlich wurde wirklich jedes verfügbare Eisen damit geschliffen. Die Ergebnisse sind exzellent, diese Schärfe und Genauigkeit sind mir händisch nie gelungen. Mag sein, dass das an meinen Fähigkeiten liegt. Schneiden wurden oft bogenförmig, auch wenn das nicht gewollt war, die Mikrofase war auch nicht so toll und viel Arbeit wars auch noch.

Meine Ausrüstung:
- Japanische Wassersteine: Shapton 120, King 300, Cerax 1000, Cerax 8000, Nagura-Stein.
- Schleifhilfe Veritas MK II mit Adapter für schräge Eisen

Ein Hauptproblem der MK II ist, dass sie nicht wirklich gerade läuft. Auch die normale Rolle kippelt (trotz Austausch), das dürfte ein Grund für die gerundeten Schneiden sein.

Das alles bin ich jetzt los. Kein Stein abrichten mehr - ja, doch natürlich schon - aber den Maschinenstein richtet man mit dem Werkzeug ganz schnell ab und der ist dann auch schön rechtwinklig,

Was mich übrigens ziemlich beeindruckt hat: Das Eisen meines Schrupphobels bekam ich händisch nie vernünftig hin, die Krümmung habe ich stets verhunzt. Mit der Maschine wars für mich kinderleicht, eine wirklich schöne saubere Rundung hinzubekommen. Kann man natürlich argumentieren, dass der Schrupphobel genau das nicht braucht?

Klar musste ich ganz schön üben, besonders was die Röhren zum Drechseln für meine Frau anging. So einen "Fingernagelschliff" bekam ich auch nicht gleich richtig hin. Insgesamt - ob das Problem an mir oder dem Equipment lag ist eigentlich müssig, denn mit der Maschine sind die Probleme einfach nicht da. Jetzt haben wir endlich scharfe Eisen (und ich mich dreimal in die Finger geschnitten!)

Gruss
Rolf

Carlo Pittini
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Re: Erste Erfahrungen!

Beitrag von Carlo Pittini »


Wie schon jemand angemerkt hat, behalte mal noch Deine Wassersteine. Die Tormek ist super für grössere Teile und um Scharten/Ausbrüche rauszuschleifen. Ich arbeite viel mit Kleinwerkzeugen, wie kurzen und schmalen japanischen Stemmeisen, Minihobeln etc. und da kommste mit der Tormek nur schwer bis gar nich weiter. Das einzige was da noch weiterhilft is die Richard Kell Schleifhilfe mit kleinen Rollen.

Grüße aus dem sonnigen Franken

Rolf Richard
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Re: Erste Erfahrungen!

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Carlo,

danke für Deine Einschätzung!

Ich arbeite viel mit Kleinwerkzeugen, wie kurzen und schmalen japanischen Stemmeisen, Minihobeln etc. und da kommste mit der Tormek nur schwer bis gar nich weiter.


Da ich selbst solche Werkzeuge nicht habe, stellt sich die Problematik nicht. Ich kann somit nur wiedergeben, was ich gelesen habe:
Zur Tormek gibts wohl eine Vorrichtung, bei der ein Werkzeug nicht länger als 45mm sein muss. Die habe ich nicht.

Aber zwei Schabhobeleisen mit 38 mm Länge (44mm Breite) Gibt es und die wurden auch glatt vergessen! An die werde ich mich mal ranmachen und berichten. Ein erster Versuch sah erfolgversprechend aus, was aber noch zu beweisen wäre.

Gruss
Rolf

Rolf Richard
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Re: 38mm

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Carlo,

wie angekündigt hab ich mich mal an den Schabhobeleisen versucht. 38 mm Länge. Das geht problemlos. Geschätzt dürften die Eisen auch nur 30 mm lang sein und man könnte sie noch schleifen. Wenns noch kürzer wird muss man eine spezielle Schleifvorrichtung benutzen. Nach Angaben des Herstellers kommt man damit bis auf 14 mm herunter. Diese Vorrichtung habe ich allerdings nicht, kann von keinen praktischen Erfahrungen berichten.

Gruss
Rolf

Carlo Pittini
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Re: 38mm

Beitrag von Carlo Pittini »


Hallo Rolf,

Du meinst sicher die SVS32? Damit komm ich ran an den Stein, nur wirds damit nicht rechtwinklig (zumindest bei mir). Mein kleinstes Hobeleisen is 13mm breit und 38 lang, das kleinste Stemmeisen 40 lang, bei 1,5! mm Breite. Aber vielleicht stell ich mich ja auch nur doof ;).

lg Carlo

Rolf Richard
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Re: 38mm

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Carlo,

nein die SVS-38 meine ich nicht. So kurze Eisen schleife ich mit der Schleifstütze SVD-110. Dabei wird die Universalstütze vertikal positioniert und die Schleifstütze von hinten über den Stein geneigt. Stellt man sie knapp über den Stein - natürlich im richtigen Winkel - dann kann man das Eisen mit den Fingern gegen die Stützplatte drücken. Der Stein läuft dabei gegen die Schneide, drückt das Eisen gegen die Platte. Ein Stemmeisen in der von Dir genannten Grrösse ginge allerdings wegen des Hefts so sicherlich nicht.

Die mögliche Alternative wäre die Vorrichtung für Messer SVM-45, aber auch damit nicht bei Eisen mit Heft.

Die kleinsten Eisen bei mir im Haus sind halt die Schabhobeleisen mit 38 mm Länge und 44 mm Breite.

Gruss
Rolf

Rolf Richard
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Re: Kurze Eisen schleifen (Bilder)

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #83603]
In meinem Bestand gibt es 2 Schabhobel von Kunz, die bei der Schleiforgie der vergangenen Wochen letztendlich irgendwie übersehen wurden. Die Anmerkungen von Carlo haben mich wieder darauf aufmerksam gemacht! Danke dafür!

Anfangs hätte ich die Eisen, die 44 mm breit, aber nur 38 mm lang sind auch sicher nicht auf die Maschine gebracht, jetzt aber gehts. Nicht mit der Vorrichtung für gerade Schneiden (SE-76), dafür sind die Eisen zu kurz. Verwendet wird die Schleifstütze SVD-110, die auf der senkrecht stehenden Universalstütze befestigt ist.


SVD-110 auf der senkrecht stehenden Universalstütze

Anders herum kann man die SVD-110 nicht befestigen, weil man nicht nahe genug an die Schleifsteinoberfläche herankommt.

Der zu schleifende Winkel kann mit Hilfe der Winkellehre WM-200 direkt auf der Stützenoberfläche eingestellt werden. Die Lehre sollte dazu möglichst nahe am unteren Ende der Stütze aufsetzen. Voreinstellen von Hand mit Hilfe des Feststellknopfs der Stützplatte, Feinjustage durch die Höheneinstellung der Universalstütze. (Beides zusamen kann etwas fummelig sein!)


Winkel mit der Lehre einstellen - man sieht den geringen Abstand zum Stein

Maschine einschalten, das Eisen auf der Platte positionieren und langsam dem Stein zuführen. Bei planem Stein wird es sich von selbst ausrichten. Weil der Stein gegen die Schneide läuft wird das Eisen nicht von der Platte abgehoben. Ausserdem ist die Schleifwirkung besser.


Eisen zuführen

Die Maschine steht im obigen Bild - ich habe einfach zu wenige Hände! Während des realen Bearbeitens halte ich das Eisen nicht nur mit der Linken, sondern auch noch in gleicher Art und Weise mit der Rechten. Daumen möglichst nahe an der Schneide. Verletzungsgefahr besteht wegen des langsam laufenden Steins so gut wie nicht, aber wegen des spülenden Wassers bekommt man kalte Fingerspitzen.

Gruss
Rolf

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