Kompressor Kondenswasserbildung

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Manfredo
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Kompressor Kondenswasserbildung

Beitrag von Manfredo »


Hallo,

da hab ich gleich noch eine Frage an die Druckluftspezialisten unter Euch.

Mein Kompressor steht in einem kleinen Lagerraum mit einer Tür zur Werkstatt die im Winter regelmäßig beheizt wird.
Der K. saugt durch die spaltbreit offene Tür die feuchte Warmluft an und infolge hab ich vermehrt mit Kondenswasser Probleme.
Ein guter Abscheider kostet ne ganze Stange.
So bin ich am überlegen ob ich nicht ein paar Löcher in die dahinter liegende unbeheizte Werkstatt bohren soll
und dort zusätzlich das Kellerfenster etwas offen lassen um trockene Kaltluft anzusaugen.
Ob das Sinn macht und ob da ein paar Bohrungen reichen? Wenn ja welchen Durchmesser? (Größter Bohrer hab ich 20mm?)

Was meint Ihr dazu?

Manfred

martin

Re: Kompressor Kondenswasserbildung

Beitrag von martin »


Hallo Manfred,

Du wirst nicht um einen Wasserabscheider herumkommen. Eigentlich sollte schon Dein Druckminderer mit einem Abscheider kombiniert sein? Wenn Du lackieren willst, geht das nicht ohne beides. Willst Du Druckluftwerkzeug verwenden, sollte noch ein Öler mit eigenem Schlauch dazukommen.
An der Unterseite Deines Kompressors befindet sich eine Ablassschraube, hier sollte regelmäßig Wasser abgelassen werden. Die Überlegungen, wo die Luft angesaugt wird, kann man dann immer noch anstellen, die Situation ändert sich ja auch jahreszeitenabhängig.

Gruß
martin

ich habe noch einige Wasserabscheider ohne Anschlüsse, ich könnte Dir einen gegen ganz kleines Entgeld ;-) überlassen, bitte PN


Manfredo
Beiträge: 70
Registriert: Sa 5. Apr 2014, 19:03
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Re: Kompressor Kondenswasserbildung

Beitrag von Manfredo »


danke für das Angebot.
Am Druckminderer unmittelbar am Kessel befindet sich in der Tat ein bescheidener Abscheider und das Kondensat wird hier wie auch
am Kesselboden regelmäßig abgelassen. Vom Druckluftspezi angeregt habe ich die senkrechten Leitungen unterhalb der Anschluß-
Kupplungen um je ca. 20cm verlängert und unten je einen Kugelhahn befestigt wo ich ebenfalls täglich entlüfte - sorry entwässere.
Der Druckluftspezi würde mir ja gerne einen Abscheider verkaufen allerdings taugen die kleinen nicht viel und die richtig guten
kosten eben richtig viel Geld. Für meine Verhältnisse einfach zu teuer.


joerg
Beiträge: 249
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Kompressor Kondenswasserbildung

Beitrag von joerg »

[In Antwort auf #82696]
Hallo Manfredo,

ich wage zu behaupten, das die feuchte Luft durch offene Kellerfenster, oder aus dem klammen, kalten Raum mehr Probleme machen wird, als die warme Luft aus der Werkstatt.

Hast du mal den Kompressorkessel selbst gründlich entlüftet, Kondensat abgelassen?

Eigentlich kann dann die Anlage nicht so volllaufen, das du jeden Tag alle Abgänge ablassen musst.

Wenn der Kompressor sauber ist und ein Wasserabscheider dahinter, reicht das.

Wenn du lackieren willst, häng an diesen Anschluss auch noch mal einen Filterdruckminderer mit Abscheider.

Grüße, Jörg

Konrad Holzkopp
Beiträge: 1749
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Kompressor Kondenswasserbildung

Beitrag von Konrad Holzkopp »


Guuden,

Ansaugluft von draußen ist von Vorteil.
Selbst bei wie z.Z. 5° Außentemp und Nebel
beinhaltet die Luft wesentlich weniger Wasser als
die bei Raumluft mit 20°.

Als Nachrüstung würde ich eine automatische Kondenswasser Entleerung
für den Kessel nachrüsten. Geht schon für 40,-€.

Ein guter Wasserabscheider ohne weitere Features ist auch für ~ 20,-€ erhältlich,
ganz ohne Geld geht's halt nicht!

Lange senkrechte Leitungen lassen das weitere Wasser auskondensieren,
muss nur unten abgelassen werden.

Wichtig ist es, bei Verwendung von Ölern alles hinter dem Öler ausschließlich für
Geräte einzusetzen, die Öl in der Drluft benötigen.
Mal kurz die Drpistole an den verölten 'Schlauch anschließen ist ein NO GO!!

Gut Holz! J.

joerg
Beiträge: 249
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Kompressor Kondenswasserbildung

Beitrag von joerg »


Guten Abend,

Justus schrub:

Guuden,

Ansaugluft von draußen ist von Vorteil.
Selbst bei wie z.Z. 5° Außentemp und Nebel
beinhaltet die Luft wesentlich weniger Wasser als
die bei Raumluft mit 20°.

Zitat Ende

Ok, das war mir neu. Gibt es da Tabellen?

Ich bin bisher davon ausgegegangen, das die Luftfeuchtigkeit in einer trockenen, geheizten Werkstatt deutlich geringer ist, als die klamme Außenluft bei diesem Shietwetter.

Gruß, jörg

Michael Abraham
Beiträge: 263
Registriert: So 6. Jan 2019, 11:57

Re: Kompressor Kondenswasserbildung

Beitrag von Michael Abraham »

[In Antwort auf #82696]
Hallo Manfred,
erstmal volle Unterstützung der Ausführungen von Justus. Die relative Luftfeuchtigkeit ist immer so ein Ding.
Viele Leute glauben z.B. durch Beheizen eines nassen Kellerraumes ihn zu trocknen, was ihn dann nur noch feucher macht da
warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann.
Ich benutze ein Öl/Wasserabscheider beim Lackieren, war gar nicht so teuer. Jedoch: ich lasse die Luft immer nach Benutzung
immer ab, wg Rostbildung im Kessel. Die feuchte (Rest)Druckluft hinterlasst immer einen kleinen Eishügel auf dem Boden
(Verdunstungskälte + Wasser in der Luft).

Grüße vom Schreiner, auch Druckluft ist feiner

Michi

Christoph Meyer
Beiträge: 675
Registriert: Sa 8. Aug 2015, 22:44

Re: Kompressor Kondenswasserbildung

Beitrag von Christoph Meyer »


Hallo Jörg,

man muss hier die absolute und die relative Luftfeuchtigkeit unterscheiden.

Eine Tabelle dazu gibt es z.B. hier http://www.heizungsservice-marter.de/images/Luftfeuchtigkeit-02.png

Einfach gesagt, je wärme die Luft ist desto mehr Wasser kann in ihr (absolut) gebunden werden. Die relative Luftfeuchtigkeit gibt dann den %-Satz der maximalen Sättigung an.
Wenn warme Luft sich nun abkühlt, unter den Taupunkt, dann fällt die Luftfeuchtigkeit als Nebel aus.

Grüße
Christoph

joerg
Beiträge: 249
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Kompressor Kondenswasserbildung

Beitrag von joerg »


Jau, vielen Dank für den Tabellen-link.

Das kalte Luft weniger Feuchtigkeit trägt war klar, aber das das so stark auseinandergeht hätte ich nicht gedacht.

Gruß, Jörg

Manfredo
Beiträge: 70
Registriert: Sa 5. Apr 2014, 19:03
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Re: Kompressor Kondenswasserbildung

Beitrag von Manfredo »

[In Antwort auf #82720]
Danke für das allgemeine Interesse und die zahlreichen Vorschläge.

vielleicht hätte ich die Vor-Ort-Situation etwas besser beschreiben sollen.

Meine Werkstatt besteht im Grunde aus 2 separaten Räumen. Der eine Raum ist mehr für Metall- und Werkzeugschleif- Arbeiten und unbeheizt. Temperatur schätzungsweise 15°-17°. Im anderen Raum befindet sich die Werkbank und der "Maschinenpark". Da ich bei der Arbeit nicht gerne friere wird dieser Raum im Winter mit Holz und Spänen beheizt. Gemütliche 22° ist eine Temperatur, die auch den Trocknungsprozeß beim einlassen mit Öl etwas beschleunigt.

In diesem Raum habe ich einen ca. 3x3m kleinen Teil mit einer 10er Ytongwand abgetrennt wo u.a. auch der Kompressor steht. Dieser Raum ist ohne Fenster und damit der Kompressor genug Luft bekommt muß ich bei Betrieb die Tür einen Spalt breit offen lassen. Unglücklicherweise befindet sich 2m vor der Tür der Werkstattofen. Da wärs vielleicht sinnvoll kühlere Luft, ggf. auch Außenluft durch den angrenzenden unbeheizten Raum zuzuführen?
Fragt sich nur, ob die Luft zumindest im Winter von draußen über ein Rohr direkt zur Ansaugöffnung des K. geleitet werde soll oder ob ein paar Löcher in der Wand reichen.

Auch wenn ich keine Druckluftgeräte betreibe und keine Lackierarbeiten mache, peinlich ist das schon, wenn ich meine Werkstücke vor dem ölen abblase und es kommt Wasser aus der Leitung. Unangenehm auch dann, wenn ich meine Kleidung abblase! (Staubig darf ich die Wohnung nicht betreten ;-)) - es reicht dass ich fast den gesamten Keller in Beschlag habe.

Wasserabscheider hab ich am Druckminderer. Da sammelt sich allerdings nur sehr wenig Wasser. Über die Ablassschraube am Kesselboden kommt dagegen schon mal 1/4l /Woche raus. Der K. hat mindestens 1 Betriebsstunde/Tag.

Die senkrechten Leitungen hab ich auf Empfehlung meines Druckluftspezi mit je einem Kugelhahn nachgerüstet und kann dort direkt unterhalb der Luftanschlüsse entwässern.

Automatische Kondenswasser Entleerung wäre noch eine Option. (Empfehlung???) Ob man da allerdings für 50€uronen was Gscheites bekommt ????
Und kann man da einfach nen Eimer drunterstellen? Abwasserleitung gibts da nämlich keine.

Gruß
Manfred


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