Problem bei Längssägen mit der Bandsäge

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Manuel Kaderli

Problem bei Längssägen mit der Bandsäge

Beitrag von Manuel Kaderli »


Ich habe einige Klotzbretter gekauft.
Länge und Breite kann ich ohne Probleme sägen
Jetzt will ich diese Bretter in eine brauchbare Dicke sägen.
Wenn ich das mit meiner Bandsäge versuche sieht das oben nicht schlecht aus, aber unten verläuft das Band komplett.

Oben:


Unten:


Das Band ist frisch geschärft, und auch ziemlich straff aufgespannt.
Die Führungen habe ich auch so eng wie möglich eingestellt.

Hat jemand eine Idee was ich falsch mache, oder ist das holz mit 15 cm zu dick für meine Bandsäge (0.75kw).



Michael Meyer
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Re: Problem bei Längssägen mit der Bandsäge

Beitrag von Michael Meyer »


Hallo Manuel,

das ist natürlich keine einfache Aufgabe für eine kleine Bandsäge. Ansatzpunkte für eine Verbesserung könnten sein:
- die Einstellung der Bandführungen (oben und unten) genauestens überprüfen
- den verwendeten Anschlag überprüfen (ist er stabil, genau auf 90°, bietet er Halt für die 15cm Höhe?)
- ein breiteres Sägeblatt, mit deutlich größerem Zahnabstand
- langsamer sägen

LG und einen guten Rutsch,
Michael

Rolf Richard
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Re: Problem bei Längssägen mit der Bandsäge

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Manuel!

- Das Band ist zu schmal, die Bezahnung zu eng. Ist aber vermutlich nur ein Grund.

Mit Sicherheit dürfte die Bandspannung viel zu gering sein. Die meisten neuen Nutzer verschätzen sich da gewaltig. Es gibt einen Trick das auch ohne teures Bandspannungsmessgerät zu testen: Säge ausschalten, Türe öffnen und das Band mit den Fingern am Rücken wie eine Gitarrensaite anreissen. Das macht man dort wo das Band von unten nach oben verläuft, also gegenüber der Führung. Das Band muss mit einem sauberen, tiefen Basston schwingen. Scheppert es ist das Band zu schwach gespannt.

Mit einem richtig gespannten Band kannst Du Sägefurnier schneiden, auch wenn das Band nicht ganz so breit ist wie es vielleicht sein sollte. Gute Bandbreiten liegen so in etwa bei 20-25mm mit 3-4 tpi Bezahnung.

Ach ja - nochwas: Das Werkstück nicht zu fest ins Blatt drücken. Das begünstigt ebenfalls ein Verlaufen.

Ja und zuletzt "geschärftes" Band. Von wem und wie? Manche können nur "Brennholzschnitt" und dabei kommts nicht drauf an. Man sollte sich einen zuverlässigen und kundigen Schärfer suchen, der das Blatt auch korrekt schränkt.

Nur nicht den Mut verlierer!
Rolf

Michael Meyer
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Re: Problem bei Längssägen mit der Bandsäge

Beitrag von Michael Meyer »


Hallo Rolf,

genau dieses Blatt - 20-25mm und 3-4 tpi - wollte ich vorschlagen, habe es aber nicht getan, weil ich nicht glaube, dass es auf Manuels Bandsäge passt (sieht für mich aus wie eine relativ kleine Metabo). Eine Bandsäge, die dieses Blatt schafft und die entsprechenden Führungen hat, ist eine ganz andere Klasse (sprich Hema, usw.).

Aber tendenziell stimmt die Aussage - ein breiteres Sägeblatt mit weiterer Verzahnung.

LG
Michael



Rolf Richard
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Re: Problem bei Längssägen mit der Bandsäge

Beitrag von Rolf Richard »


genau dieses Blatt - 20-25mm und 3-4 tpi - wollte ich vorschlagen, habe es aber nicht getan, weil ich nicht glaube, dass es auf Manuels Bandsäge passt (sieht für mich aus wie eine relativ kleine Metabo). Eine Bandsäge, die dieses Blatt schafft und die entsprechenden Führungen hat, ist eine ganz andere Klasse (sprich Hema, usw.).


Hallo Michael,

im Prinzip stellt sich die Frage natürlich. Vielleicht bin ich da verwöhnt, meine Kity mit nur 315er Raddurchmesser schafft 25er Bänder auch noch mit hinreichender Spannung. Meistes ist so ein Band drauf, weil ich wenig Kurven säge.

Gruss
Rolf

Michael Meyer
Beiträge: 408
Registriert: Sa 12. Nov 2016, 20:26

Re: Problem bei Längssägen mit der Bandsäge

Beitrag von Michael Meyer »


Hallo Rolf,

das üerrascht mich, dass eine so kleine Bandsäge diese Bandbreite schafft. Schön!

LG
Michael

Manuel Kaderli

Problem bei Längssägen mit der Bandsäge

Beitrag von Manuel Kaderli »

[In Antwort auf #82591]
Danke für die Antworten.
Ich bin tatsächlich noch sehr unerfahren mit Bandsägen.
Ich habe mir eine günstige gebrauchte NoName Bandsäge gekauft, und nur darauf geachtet das die Höhe reicht für das Holz das ich schneiden will.
Die breite der Rollen ist 32cm, das aktuelle Band ist 1.2cm breit, und ich könnte höchstens ein 2.2cm breites Band montieren
Hier noch ein Bild der Bandsäge:


Mir ist schon klar das ich von einer günstigen Säge nicht das selbe Resultat erwarten kann wie von einem Profi-Gerät.
Aber ich dachte für 100 Euro probier ich das einmal.

Ich werde nun wohl die Bretter mit meiner Fuchsschwanz Säge halbieren. Das funktioniert einigermassen gut, dauert halt einfach ewig.

Nochmal danke für eure Antworten und einen guten Rutsch.


Juergen H.
Beiträge: 120
Registriert: Di 26. Mai 2015, 23:15

Re: Problem bei Längssägen mit der Bandsäge

Beitrag von Juergen H. »


Hallo,

versuch es mal mit einem neuen Band von Hema. Möglichst breit wie schon von anderen geschrieben. Vergiß die Anzeigen der Bandspannung, die die Säge vielleicht hat. Das Gestell der Säge sieht leicht aus. Spann das Band so stark wie es die Säge hergibt. Vergiß nicht das Band zu entspannen, wenn Du die Säge nicht benutzt. Das schont den Rahmen und das Band.

Jürgen

Georg aus'm Westen
Beiträge: 154
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Re: Problem bei Längssägen mit der Bandsäge

Beitrag von Georg aus'm Westen »


Das Problem bei kleinen Rollendurchmessern ist die Stärke des Bandes: Empfohlen wird ja maximal ca. 1/1000 des Durchmessers, um Risse durch zu starkes, wiederholtes Biegen (walken) zu vermeiden. Bänder mit geringer Stärke, relativ geringer Breite (weil auf die kleinen Maschinen häufig nur schmale Bänder wirklich passen) und gleichzeitiger hoher Zahnteilung zu finden ist gar nicht so einfach.
So sind die Uddeholm-Bänder bei 10 - 25 mm Breite schon mindestens 0,5 mm dick, die Zahnteilung beträgt dann 4mm (ca. 6 Zähne pro Zoll). Ist auf einer Säge mit 'ner 320 Rolle aber schon sehr grenzwertig.

Ich habe selber eine 400er Säge, da bin ich dann bei der Sägeblattauswahl schon etwas flexibler. Aber 3 tpi bei 0.4mm Stärke habe ich noch nirgends gefunden. Kennt da jemand vielleicht eine Bezugsquelle?
Gruß vom Niederhein,
Georg

Rolf Richard
Beiträge: 3390
Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
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Re: Ist das wirklich noch immer so?

Beitrag von Rolf Richard »


Hallo Georg!

Die Sache mit dem 1/1000 habe ich auch schon gelesen, frage mich aber ob das nicht so ein Relikt aus Zeiten ist, wo die Bänder schlechter waren?

Auf meiner kleinen Kity laufen schon lange Bänder mit 25 x 0,45 mm mit 8mm Zahnabstand, also nahezu 3 ZpZ. Passiert ist da bisher in Richtung Bruch nichts. Ok, ich säge damit bei weitem nicht so viel wie ein Gewerbebetrieb, aber daraus kann ich eigentlci nur schliessen, dass die Haltbarkeit für Hobbyanwendungen hoch genug ist. Es sind übrigens Uddeholm-Bänder.

Bänder mit einer Stärke von 0,36 mm gibts auch bei Hema, aber max. 16 mm breit. Auch daraus kann man schliessen, dass die Flexibilität besser ist als die Voraussetzung, die für die Tausendstel-Regel angenommen wird, denn diese 0,36er Bänder bekommt man schon ab 1000 mm Länge, also für Minisägen.

Im Übrigen habe ich meine Säge noch nie nach dem Sägen entspannt, kann auch dabei keine Probleme erkennen.

Alles Gute zum Neuen Jahr!
Rolf

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