Festool Quadrill *MIT BILD*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Christoph Meyer
Beiträge: 675
Registriert: Sa 8. Aug 2015, 22:44

Festool Quadrill *MIT BILD*

Beitrag von Christoph Meyer »


Hallo,

auf dem Marktplatz hatte Volker mich nach der Bohrmaschine Quadrill von Festool gefragt.
Um den Marktplatz nicht zu verwässern mache ich hier ein neues Thema auf.




Die Bohrmaschine habe ich seit ein paar Monaten. Akkuschrauber kommen seit dem nur noch sehr selten zum Einsatz. Bei einem Händler vor Ort konnte ich die Maschine in Ruhe anschauen und mich beraten lassen - ich hab' sie dann eingepackt.

Was mir an der Quadrill gut gefällt:

- das sehr lange Kabel, über 7m, damit erreicht man in der Hobbywerkstatt fast jeden Fleck
- die hohe Drehzahl auf Stufe 4 = 4.000 U/min, gut für kleine Bohrungen
- hohes Drehmoment auf der kleinen Stufe, der Zusatzhandgriff ist da schon mal notwendig
- relativ leise für eine Bohrmaschine,
- bürstenloser Motor
- das die Maschine kompakt und leicht (1,7kg) ist. Der Makita 18V Akkuschrauber ist größer
- Eurohals, also passend für den Bohrständer
- LED Leuchte
- Magnetplatte zum halten von Schrauben unterhalb der LED Leuchte

Was ich mir als Verbesserung wünschen würde,
- eine Drehmomentvorwahl wie bei Akkuschraubern, dann wäre die Maschine perfekt zum setzen von kleinen Schrauben. So muss man doch immer aufpassen und bei Schrauben gefühlvoll arbeiten.

Was mir nicht gut gefällt
- der hohe Preis, hm... hat mich Schlussendlich aber nicht abgehalten.
- das Festool Bit System. Warum zum Teufel müssen die den Standard Sechskantbit neu erfinden und minimal kleiner machen, nur um den Anwender mehr an das Festoolsystem zu binden? Nein, das gefällt mir nicht.

Ich habe ein paar lange Bits für die CentroTec Bitaufnahme, damit lassen sich Schraubarbeiten gut erledigen. Ansonsten kann ich nur jedem raten sich einen passenden Bithalter zu kaufen um die bisherigen Bits weiterverwenden zu können.

Alles in allem bin ich mit der Quadrill zufrieden und habe den Kauf nicht bereut. Ich ziehe die Kabelgebunde Bohrmaschine den Akkuschraubern vor. Akkuschrauber lassen sich damit aber nicht vollständig ersetzen, denn im Haushalt oder der Werkstatt gibt es immer wieder Anwendungen wo ein kabelloses Gerät seinen Vorzug hat.

Vielleicht können ja noch weitere Nutzer ein paar Worte zur Quadrill verlieren.

Viele Grüße
Christoph

Pedder
Beiträge: 5797
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
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Re: Festool Quadrill

Beitrag von Pedder »


Hallo Christoph,

vielen Dank für diesen Bericht. Sowas hatten wir ja lang nicht mehr. Die Quadrill ist auch so ein Werkzeug auf der "kann, muss aber noch nicht dringend Liste".

Das mit den Bits klingt nervig. Aber vielleicht will Festool sich einfach nicht die miese Qualität billiger Bits zurechnen lassen.

Liebe Grüße
Pedder, bei dem 3,50m locker ausreichen würden, um die Werkstatt zu bedienen.


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Volker Hennemann
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Re: Festool Quadrill

Beitrag von Volker Hennemann »


Hallo Christoph,

Vielen Dank für den Bericht.
Ich bin eigentlich schon der Meinung, dass ich! (man) auf Akku verzichten kann.
Ich mache 99% in meiner Werkstatt - da habe ich Strom.
Wenn ich alle 20 Jahre eine Gartenzaun mache, habe ich ein Verlängerungskabel und somit Strom.
Wenn ich was im Haus auf die schnelle machen muss, finde ich bestimmt alle 7 Meter eine Steckdose.

Ich bin es inzwischen leid mir alle 5 bis 7 Jahre neue Akkuschraubern zu kaufen, weil die nur geringfügig teurer sind als die Ersatzakkus.

Da geb ich im Vergleich gerne 100€ mehr aus und habe eine Maschine die mich vermutlich überlebt.

Herzliche Grüße
Volker

PS: das mit den Bits ist ärgerlich :-(
Aber die Kröte kann ich schlucken


Michael Meyer
Beiträge: 419
Registriert: Sa 12. Nov 2016, 20:26

Re: Festool Quadrill

Beitrag von Michael Meyer »

[In Antwort auf #82557]
Hallo Volker,

danke für Deinen Bericht, ich finde es immer wieder schön, die Vor- und Nachteile verschiedener Konstruktionen zu diskutieren (vielleicht auch deshalb, weil ich früher als Maschinenbauer konstruiert habe :-)). Hier meine bescheidene Meinungen und Kommentare:

- Ich habe an meinen Bohrmaschinen 5m lange Gummikabel montiert, diese Reichweite ist mir wichtig, aber auch ausreichend.
- 43mm Spannhals ist immer gut, dann passen Bohrständer und Zusatzgriff
- Ich hatte früher viel von Festo (Festool) - davor Metabo und AEG, sind sehr schöne E-Werkzeuge (auch made in Germany, finde ich schön), bin aber auf Makita umgestiegen. Meine Gründe: Festool ist kein Komplettanbieter (gewesen??) von Elektrowerkzeug, z.B. haben sie früher keine Bohrmaschine oder Bohrhämmer im Programm gehabt - die für Heimwerker unentbehrlich sind , und ich wollte mich schon auf eine einzige Marke konzentrieren (sicherlich nicht notwendig, aber so bin ich). Und die Preispolitik von Festool ist in der Höhe unübertroffen. Festool ist m.E. kreativer als Makita, aber Makita baut grundsolide Maschinen, die eine tadellose Konstruktion und Fertigungsqualität aufweisen, und bietet sie zu fairen Preisen an. Und meistens braucht man im Handwerk keine Kreativität, sondern eine solide Funktion der Grundmaschinen: Bohren, Sägen, Fräsen.
- Ich hatte eine kleine Makita Bohrmaschine (bis 6,5 mm Spannfutter) mit hoher Drehzahl (4500 UpM). Richtig ist, dass die hohe Drehzahl bei Holz spanungstechnisch angebracht ist, wenn mann die Bohrung möglichst schnell machen will (z.B. in einer Serienfertigung). Meine Erfahrung ist allerdings, dass auch sehr kleine Löcher ohne großen Zeitverlust auch bei niedriger Drehzahl - z.B. mit meiner großen Bohrmaschine (600 UpM) - machen lassen. Mit der Bohrmaschine ohne Motor (mit manuellem Antrieb) erreicht man auch keine nennenswerten Schnittgeschwindigkeiten, macht aber trotzdem Löcher. Ich persönlich lege keinen Wert auf eine hohe Drehzahl, ich halte sie fürs (Hobby) Schreinern für unnötig.
- Leise, bürstenlos, LED und leicht sind sehr schöne Eigenschaften, auf die Magnetplatte würde ich persönlich keinen Wert legen
- Mein Fazit: mir ist mein Akkuschrauber von Makita lieber - bürstenlos, leicht (1,5kg mit Akku), mit Drehmomentvorwahl, ohne Kabel, Zweiganggetriebe und damit sehr hohes Drehmoment, aber alternativ hohe Drehzahl, 13mm Bohrfutter, LED ist auch da. Mit dieser Maschine kann ich fast alles machen, auch ordentlich große Löcher in Holz. Und wenn es nicht ausreicht, habe ich noch die große Makita-Netzmaschine mit 3-fach Getriebeuntersetzung (und damit 600 UpM) - diese hat dann auch den Euro-Spannhals für meinen mobilen Bohrständer. Auf diese zwei will ich mich reduzieren.

Hoffe, dass Du meinen Beitrag nicht als Kritik auffasst, sondern als ergänzende (meine persönliche) Ansicht auffasst.

Wünsche Dir einen guten Rutsch in ein hoffentlich friedliches Jahr, liebe Grüße,

Michael



Jo Witteyer
Beiträge: 22
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Festool Quadrill

Beitrag von Jo Witteyer »


Hallo Zusammen,

ich habe die Quadrill auch seit rund zwei Jahren und möchte sie wirklich nicht mehr missen.Einfach klasse.
Zum Ärger mit der Festool-Bitaufnahme: man muss an den normalen Bits lediglich leicht die Kanten brechen, schon passen sie.

Guten Rutsch!

Joachim



RalfS
Beiträge: 10
Registriert: Mo 12. Okt 2015, 12:47
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Re: Festool Quadrill

Beitrag von RalfS »

[In Antwort auf #82557]
Hallo zusammen,

ich habe die Quadrill in der Schlagvariante als "Alles-was-mein-CXS-nicht-schafft"-Maschine. Zuerst wollte ich auch einen großen Akkubohrschrauber. Da ich sowas großes aber wirklich sehr selten benötige, würden die Akkus eher den Lagerungstod sterben. Deshalb fiel meine Wahl auf die Quadrill und ich bin bisher voll zufrieden!

Gruß

Tom B.
Beiträge: 417
Registriert: Mi 20. Mär 2019, 14:18

Re: Festool Quadrill

Beitrag von Tom B. »

[In Antwort auf #82557]
Hallo Christoph,

aus den ähnlichen Gründen wie von Dir angeführt, habe ich mir zu Zeiten, als es noch Protool gab, den baugleichen (?) Quadrill gekauft. Ich war es einfach leid, eine Maschine nur deswegen wegwerfen zu müssen, weil der Akku kaputt und ein neuer so abstrus teuer ist, dass man sich ernsthaft über eine komplette Neuanschaffung Gedanken macht (machen muss).

Ich bin bisher durchwegs zufrieden mit meinem kabelgebundenen Schrauber / Bohrmaschine.

Das Ding hat so unbändige Kraft, das es in manchen Situationen fast schon gefährlich ist. Als Büromensch könnte man sich da - einmal nicht richtig aufgepasst - denke ich schnell mal das Handgelenk zerren / verstauchen oder gar noch blödere Dinge machen, wenn sich im ersten Gang die Schraube festfrisst und die Maschine "kreiselt". Seit mir das einmal (fast) passiert ist, bin ich da recht vorsichtig geworden. Habe aber die Kraft schon einige male sehr zu schätzen gelernt.

Mit den Bit finde ich in der Tat auch blöd. Den kleinen Aufsatz nutze ich aus diesem Grunde praktisch gar nicht. Die Zusatzinvestition habe ich bisher noch nicht getätigt. Irgendwo habe ich mal einen kleinen Satz als "Ad on" geschenkt bekommen. Den nutze ich schon. Aber. Zumindest bei meiner Maschine passen die Standard Bits in diese Aufnahme direkt rein - also, wenn noch gar kein Futter montiert ist. Das einzige "etwas" nervige ist, dass man aufpassen muss, dass die Bits nicht ständig rausfallen - es geht aber. Wie das bei der Festool Maschine gelöst ist, weiß ich aber nicht. Einen Versuch wär's zumindest wert.

Herzliche Grüße

Tom

Michael Hild

Re: Festool Quadrill

Beitrag von Michael Hild »

[In Antwort auf #82557]
- das Festool Bit System. Warum zum Teufel müssen die den Standard Sechskantbit neu erfinden und minimal kleiner machen, nur um den Anwender mehr an das Festoolsystem zu binden? Nein, das gefällt mir nicht.


Moin,

stimmt so nicht ganz. In die Spindel passen ganz normale 1/4" Bits rein.
In den Bithalter für Centrotec, passen auch wieder ganz normale 1/4" Bits rein.
Direkt in das Centrotec Futter passen diese nicht. Nicht nur wegen den Flanken, die abgeschliffen werden müßten, sondern auch die Umlaufende Nut ist an ner falschen Stelle und der Bit würde nicht einrasten und somit besteht die Gefahr, dass er aus dem Antriebssechskant rausrutscht.


Ich habe mal welche umgebaut:
http://michael-hild.blogspot.de/2013/01/anpassung-von-standardbits-e-63-das.html

Christoph Meyer
Beiträge: 675
Registriert: Sa 8. Aug 2015, 22:44

Re: Festool Quadrill

Beitrag von Christoph Meyer »


Hallo Michael,

ich habe mir deinen Beitrag zur Anpassung der Bits angeschaut. Da steckt schon einiges an Arbeit drin, gut umgesetzt.

Wobei ich ehrlich gesagt keine Lust habe an einem Werkzeug wie einem Bit rumzubasteln um ihn einer Maschine anzupassen.
Ich nutze 5 Centrotec Bits, 2x Kreuz 3x Torx damit kann ich die meisten Schraubarbeiten gut erledigen. Für alles andere kommt bei mir ein Bithalter oder das Bohrfutter zum Einsatz. Alles nicht weiter tragisch.

Mir persönlich ist das mit den Centrotec Bits damit aber als Kritikpunkt aufgefallen, und das wollte ich neben den vielen positiven Dingen möglichen Kaufinteressenten nur mit auf den Weg geben.

Viele Grüße
Christoph



Michael Hild

Re: Festool Quadrill

Beitrag von Michael Hild »


Hallo,

ich habe auch nur ein paar extra Lange Bits für Taschenlöcher modifiziert. Da ist auch schon mal das normale Bohrfutter im Weg.
Ansonsten ist mir das Geschleife auch zu aufwendig, um da normale Bits anzupassen.

Grüße
Michael

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