Metabo wird japanisch
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Metabo wird japanisch
Guude,
so geht eine weitere Traditionsmarke dahin.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/hitachi-koki-kauft-elektrowerkzeughersteller-metabo-13910822.html
Gut Holz! J.
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Re: Metabo wird japanisch
Hallo Justus,
ich sehe das nicht als "dahin gehen". Viele Jahre lang war Metabo meine Lieblingsmarke, es ist also eine große Affiinität für die Marke da. Die Firma kämpft aber die letzten paar Jahrzehnte ums Überleben, und besitzt wohl auch nicht die erforderliche Größe, um die Zukunft allein zu stemmen. Die Tugende japanischer Produkte sind denen deutscher Produkte sehr ähnlich - Qualität, Zuverlässigkeit, Verarbeitung, und und und. Die Übernahme durch Hitachi kann durchaus eine sehr positive Sache sein, jedenfalls viel besser als eine Insolvenz.
LG
Michael
Re: Metabo wird japanisch *LINK*
Hallo Justus,
ich sehe das, als bekennender Freund der Marke, ebenfalls sehr kritisch.
Einige Details lassen allerdings hoffen, es ist keine US-Heuschrecke und kein Chinese, Metabo soll als eigene Marke im Verband weiter existieren, alle Mitarbeiter wurden übernommen, auch die aktuelle Führung die maßgeblich für Aufstieg in die Spitze der Akkumaschinen-Anbieter verantwortlich ist.
Metabo Elektrowerkzeuge heißt Fertigung in Nürtingen, nur wenn dies beibehalten wird bleibt die Marke interessant.
Gruß Dietrich
verstehe ich nicht
Die bisherigen Eigentümer waren doch die Heuuschrecke. Jetzt müssten doch wieder alle zufieden sein? Was verpasse ich da?
Liebe Grüße
Pedder
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Re: verstehe ich nicht
Dieses französische Unternehmen ist keine Heuschrecke, die einen Betrieb zerfleddert und dann die Teile gewinnbringend abstößt. In diesem Unternehmen legen Banken, Versicherungen usw. Geld an. Mit diesem Geld hat das Unternehmen Metabo unter die Arme gegriffen, um deren bereits begonnenen Umstrukturierungsprozess erfolgreich zu beenden. Es sah also in Metabo eine sichere Anlagemöglichkeit. Entscheidend für so ein Unternehmen ist die Differenz zwischen dem "Kaufpreis" und dem Verkaufspreis. Nur leider werden weder der Eine noch der Andere genannt. Es dürfte sich aber für das französische Unternehmen gelohnt haben (und damit auch für die Banken, Versicherungen usw., von denen das Geld ursprünglich kam).
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Re: verstehe ich nicht
Guude,
ich nehme an, dass in ein paar Jahren der Name und der Produktionsstandort
von Metabo verschwunden sein werden, oder bestenfalls der Name nur noch
als Aufkleber Verwendung finden wird.
Gut Holz! J.
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Re: verstehe ich nicht
Hallo Pedder,
Dazu fehlt dir die innere Gewißheit daß jegliche Veränderung grundsätzlich schlecht ist und früher alles viel besser war ;-)
Gruß Horst
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Re: verstehe ich nicht
Hallo,
wir hatten hier in Herzberg mal einen Armaturenhersteller, Wasserhähne usw., der war gut im Geschäft, hatte know how und motivierte und hochspezialisierte Mitarbeiter. Ging dann an Grohe. Und dann kamen die Heuschrecken.
Danach war nichts mehr da, nichts!!
Gruß Uli
Re: verstehe ich nicht
Ich denke das läuft ähnlich wie vor etlichen Jahren mit ELU. Nach einiger Zeit ist das Geräteprogramm in den Hitachi Konzern integriert und der Name verschwindet. Es sei denn Hitachi will Metabo weltweit als Profimarke des Konzerns plazieren (ähnlich Black&Decker - DeWalt) ob dann aber noch günstige Heimwerkergeräte von Metabo kommen darf bezweifelt werden, aber auf denen steht ja heute schon Made in PRC.
Re: verstehe ich nicht
Hallo,
wenn es so läuft wie bei ELU, AEG-Elektrowerkzeuge und anderen, sehe ich schwarz.
Allerdings gibt es genügend andere Beispiele wo es anders läuft, Flex bspw. wurde vor wenigen Jahren sogar von einem Chinesen übernommen und man produziert wohl nach wie vor hier.
Auch Putzmeister (deren Betonpumpen machten beim Fukoschima Unglück Furore) gehört einem Asien-Konzern.
Im vergangen Sommer bei einem Besuch mit Forumskollegen in Nürtingen bestand wohl noch die Chance das Metabo sich selbst kauft, 20% der Anteile hielten die ursprüngl. Eignerfamilien und die Geschäftsleitung, alles zusammen mit den Anteilen des franz. Investors soll jetzt für 167 Mio an Hitachi gegangen sein.
Hitachi soll bei schweren Bohrhämmern/Stemmhämmern wohl eine große Nummer sein, fürs Metallgewerbe haben die wohl wenig bzw. Kompetenzbedarf.
Metabo hat seit rund 2 Jahrzehnten das Problem das sie eigentlich zu klein sind im Spiel der Großen, Bosch, B&D/DeWalt, TTI, Makita und Hilti, aber zu klein für einen Nischenspezialisten ala Mafell, Fein, Duss und Suhner. Den Marktanteil in Deutschland und einigen Nachbarländern, der durchaus ansehenlich ist, kann weltweit nicht erreicht werden.
Man darf gespannt sein wie es weitergeht.
Gruß Dietrich