Hallo Dominik
Alle Obsthölzer die ich bis jetzt bearbeitet habe, fand ich sehr schön, lassen sich sehr gut bearbeiten und ergeben eine tolle Oberfläche, eine andere Erfahrung, jeder Stamm birgt eigene Eigenschaften, anfangs wollte ich es als nicht glauben, wie unterschiedlich im Aussehen diese Hölzer sind, verständlich wird diese Erfahrung, beschäftigt man sich mit den ganzen Gestaltungs-Möglichkeiten unserer Obstbäume, so hatte ich einen Apfelstamm, von meinem Vater kurz nach dem Krieg veredelt, der zwei völlig unterschiedliche Hölzer präsentierte, unterhalb der Veredelungsstelle war das Holz völlig anders im Aussehen, als oberhalb, eine bis her gemachte Erfahrung, die Bearbeitbarkeit fand ich immer gleich gut.
Letztes Jahr hab ich auch veredelt, als ich mich anschickte Verdelungsunterlagen (kleine Bäumchen, auf die Edelreißer gepropft werden) mir zu besorgen, war ich erstaunt wie groß die Vielfalt auf diesem Sektor ist, da gibt es je nach Bodenart, Wuchsgröße, Aussehen der Baumkrone usw, eine Menge Unterscheidungen, die ja auch mit Sicherheit auf das Aussehen des Holzes Einfluss haben.
Zwetschgenholz ist auch so ein Beispiel, es gehört zur Brunusgruppe, zu der auch Kirschen, Mirabellen, Pflaumen und viele mehr gehören, immer wieder war ich überrascht, jeder Stamm ist anders, allesamt sehr schöne Hölzer.
Ich hab Reste eines Stammes, die behüte ich bestens, das Holz hat eine ganz Tolle Maserung, ich konnte aber nicht mehr nachempfinden, was es für ein Baum war, ich kann nur soviel sagen, er gehört zur Brunusfamlie, mein Vater hatte zwei Hobbys, Bäume veredeln und Bienenzucht, (auch noch Taubenzucht), leider starb er schon anfangs der 50er Jahre, die Bäume, die er setzte kommen nun so langsam ans Ende ihrer Tage und so habe ich eine gute Versorgung mit Obsthölzern, abgesehen von Kirsche sind es meistens kleine massive Stücke, aber daraus kann man auch schöne Dinge machen.
Zu Deiner Frage zur Brettdicke, da tue ich mir schwer mit einer Antwort.
Du hast vor Dir einen Tisch zu fertigen, da wäre schon mal ein Kriterium die Dicke Deiner Platte, wie Du selber schon gesagt hast, Du befürchtest einen größeren Verzug, schneidest Du dünne Bretter, besteht die Gefahr die verziehen sich zu unbrauchbaren "Spiralen", schneidest Du dicke Bretter, könntest Du die Dicke zur Breite machen,d.h. Du schneidest aus einem dicken Brett Streifen, die der Dicke Deines Tisches entsprechen, das finde ich eine gute Methode, hat den Nachteil, jeder cm Dicke, ein Jahr Trocknung, das dauert.
Ein weiterer Nachteil von dicken Brettern, sie könnten trotz Versiegelung an beiden Enden noch Risse bilden, es könnte vermehrt Abfall geben.
Also, suche Dir Dir Deine genehme Dicke, angesichts des Drehwuchses würde ich eher zu dickeren Abmessungen neigen.
Bei Apfel hab ich keinen Unterschied beim Splint zum Kernholz festgestellt.
Ein Bild von einem teil meiner Vorräte, im Vordergrund ein Zwetschgenholz, man erkennt die kleinen Risse in relativ großer Zahl, vom verbleibenden Splint, allerdings oben zwei Stücke auch Zwetschge, mit Rinde, ohne Risse, das liegt aber erst 3 oder 4 Monate, im Hintergrund stehend die drehwüchsige Birne, ich bin ganz sicher, dass die Verdrehung im Sommer bei trockenem Wetter einen größeren Wert aufweist.

Wenn der Eine oder der Andere nun denkt, was macht der Franz zur besten Schaffenszeit eigentlich am Bildschirm, wieso ist er nicht an der Küche, ich bin nun schon seit Wochen zum Nichtstun verurteilt, eine Schleimbeutel Entzündung am rechten Ellbogen stellt sich als sehr hartnäckig heraus, mein Arzt hat nun meine Ungeduld zur genüge kennengelernt, er weiß mittlerweile, das es auch
"schöne Arbeit" gibt und hat mir schon mit einer festen Armschiene gedroht, wenn ich weiterhin so ungeduldig bin.
Gruß Franz