Sägen der Hirnholzscheiben
Ausgangsbasis ist eine Douglasien Kantel Querschnitt 8x8cm, die schon seit Jahren in meiner Werkstück auf ihre Bestimmung als Windlicht gewartet hat. Lichtdurchlässig sind auch Kiefer und Fichte.
Für einen sauberen Sägeschnitt die Maschine mit einem Feinschnittsägeblatt ausstatten.
Der Spalt rechts vom Sägeblatt wird mit einem Stück HDF Platte verschlossen, das mit Doppelklebeband am Maschinentisch fixiert wird.

Der Parallelanschlag wird bis fast hinter das Sägeblatt zurückgezogen und gibt die Dicke der Scheibe vor. Die Materialstärke sollte ca. 1,5mm betragen, dünnere Scheiben neigen zum Reißen oder verziehen sich später durch die Wärme der Kerze. Eine Feineinstellung am Anschlag ist für das Finetuning von Vorteil.
Auf den Schiebeschlitten wird als Höhenausgleich ein Streifen MPX 6mm unterlegt.

Ein Opferbrett wird hochkant an den Anschlag gestellt.
Das Werkstück wird gegen den Parallelanschlag geführt und auf den Schiebschlitten aufgespannt.

Mit gleichmäßigem Vorschub nicht zu langsam sägen, um Brandspuren zu vermeiden.
Nur das Werkstück, nicht das Opferholz durchsägen. Das Opferholz verhindert einen Rückschlag und eine Beschädigung der Holzscheibe.

Wenn die Scheiben ohne Beschädigung gesägt sind, ist die Hürde genommen. Der Rest ist völlig unproblematisch.
Schleifen
Hirnholzscheiben mit einer Klemmzwinge am Werktisch fixieren und z.B. mit dem RTS400 oder jedem anderen kleinen Schleifgerät mit Korn 240 schleifen.
Verleimen
Eine Holzscheibe mit einer Zulage plan auf den Werktisch zwingen.
Folie unterlegen, damit das Werkstück nicht am Tisch festklebt.
Kanten eines Seitenteils mit Leim bepinseln und mit einer Leiste als Zulage handfest stumpf gegendrücken. Darauf achten, dass die Kanten bündig werden. Leiste mit einer Klemmzwinge fixieren.

Nach dem Abbinden des Leims die Gegenseite auf den Werktisch zwingen und den Würfel schließen.

Endspurt
Kanten vorsichtig mit dem stationären Bandschleifer und Schleifpapier Korn 240 / 320 schleifen und leicht abrunden. Einen Schleifklotz verwenden, damit nicht unkontrolliert zu viel Weichholz abgetragen wird.
Schleifstaub mit Zahnbürste aus den Poren entfernen.
Windlicht optional ölen. Das Öl wird vom Hirnholz regelrecht aufgesaugt und geht durch und durch. Durch das Ölen wird die Lichtdurchlässigkeit erhöht.
Ich habe Sockel aus Robinie gebaut. Ist auf dem Frästisch schnell gemacht. Der Sockel ist mit einem Falz versehen, auf der das Windlicht aufgesetzt wird. Durch den Falz wird der Rahmen in Form gehalten und der Sicherheitsabstand zwischen Holz und Teelicht gewahrt. Eine Bohrung 40mm auf der Tischbohrmaschine für das Teelicht.


Raum verdunkeln, Teelicht anzünden und es weihnachtet sehr.


Ich hoffe Euch hat meine kleine Doku gefallen. Ein Nachbar, der auch Holzwerker ist, hat das sofort nachgebaut. Über Bilder von Euren Windlichtern würde ich mich freuen.
Vorweihnachtliche Grüße
Olli