[In Antwort auf #76289]
hallo Julia,
Du scheinst in oder um Stuttgart zu wohnen?
Wenn es Dir nichts ausmacht, nach Herrenberg zu fahren, lade ich Dir den Kofferraum voll mit erstklassigem abgelagerten Drechselholz. Ist ein bisschen staubig..........
Baumarkt-Holz ist definitiv nicht geeignet.
Meine Quellen waren früher :
- der Schreiner vor Ort - hier leider ein Gauner, der sich noch die Reststücke vergolden liess.
- eine auf Eichenholz spezialisierte Sägerei, deren Abfallstücke gegen ein Bier zu haben waren.
- ein netter Förster, der nichts dagegen hatte, wenn ich kleinere Holzstücke aus dem Wald getragen hatte (alles was Du aus dem Wald TRAGEN kannst, darfst Du mitnehmen.
- das städtische Gartenamt, bei dem gegen Bier/Zigaretten wunderbare Hölzer zu haben waren. Leider haben Bürokraten dies irgendwann unterbunden, weil die Hölzer entweder vorschriftsmässig geschreddert, also vernichtet, oder über die Stadtkasse abgerechnet werden mussten.
- jetzt im Frühjahr bekomme ich gute Ahorn oder Robinienstämmchen gegen ein Bier, die von den Pflegemassnahmen entlang der Bundesstrassen abfallen. Problem : man muss zur rechten Zeit am rechten Ort sein. Ausserdem hilft ein eigener kleiner Wald....
- erzähle allen Bekannten, dass Du Holz suchst. Es ist erstaunlich wie viel da zusammen kommt.
In ganz seltenen Fällen habe ich bestimmte Hölzer gekauft.
Das Problem: als Anfänger hast Du noch kein Holzlager und weisst nicht woher nehmen. Später erstickst Du im Holz. Mach Dir also keine Sorgen, der Holznachschub erledigt sich irgend wann von alleine.
gruss
reinhold
Erfahrungen eines Neulings an der Drechselbank
Re: Erfahrungen eines Neulings an der Drechselbank
Hallo Reinhold,
ich komme seeeehr gerne zu Dir nach Herrenberg :) Ist ja nur ein Katzenwurf entfernt :) Ich schreib Dir gleich eine Email.
Hallo Ingo,
danke für die Tipps! Einer aus dem Forum hat sich bereits bei mir gemeldet, ich darf ihm mal über die Schulter schauen. Das mit der deutschen Haltung muss ich mir nochmal anschauen.
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- Registriert: So 3. Mär 2013, 22:19
Re: Erfahrungen eines Neulings an der Drechselbank
[In Antwort auf #76289]
Hallo Julia,
schöner Bericht, vieles wurde schon gesagt.
Auf dem Foto scheint es, dass Dein Werkstück einen großen Längsriß hat hat. Solches Holz ist zum Drechseln von Profilen unbrauchbar, da sich leicht größere Stücke lösen und Dir ins Gesicht fliegen können.
Ohne stabilen Gesichtsschutz sollte man nicht drechseln. Eine wirksame Staubabsaugung beim Schleifen ist ebenso unverzichtbar!
Schau doch mal nach Drechselkursen für Anfänger. Dort lernt man in 2 Tagen schon ein ganze Menge, auch zur Sicherheit und um Fehler zu vermeiden. Wenn man schon Vorkenntnise hat ist das auch gut. Vor ein paar Jahren habe ich einen Kurs in der Drechselstube in Neckarsteinach gemacht und kann ihn nur empfehlen.
Vierbackenfutter sind praktisch, kosten aber (und die Zusatzbacken gehen nochmals ins Geld.). Ich habe mir für meine Spindel einen passenden Gewindeschneider gekauft und mir einige Futter aus Holz für kleinere Werkstück wie z.B. für Pfeffermühlen selbst gebaut. Im wesentlichen ist das eine Grundplatte aus Hartholz mit Gewinde im Querholz, auf das ich dann andere Querholzplatten aufgeleimt habe. Dort kann nach Bedarf Zapfen andrehen, oder einleimen usw. Das Querholz kann man für andere Zwecke und Maße immer wieder leicht ersetzen. Die Grundplatte mit Gewinde hält lange. Für Profis ist das wohl nichts, für Hobbyisten aber ganz praktisch. Auf stabile Bauweise, sorgfältige Verleimung und festen Sitz auf der Spindel ist natürlich zu achten.
Gruß und viel Erfolg,
Michael K.
Hallo Julia,
schöner Bericht, vieles wurde schon gesagt.
Auf dem Foto scheint es, dass Dein Werkstück einen großen Längsriß hat hat. Solches Holz ist zum Drechseln von Profilen unbrauchbar, da sich leicht größere Stücke lösen und Dir ins Gesicht fliegen können.
Ohne stabilen Gesichtsschutz sollte man nicht drechseln. Eine wirksame Staubabsaugung beim Schleifen ist ebenso unverzichtbar!
Schau doch mal nach Drechselkursen für Anfänger. Dort lernt man in 2 Tagen schon ein ganze Menge, auch zur Sicherheit und um Fehler zu vermeiden. Wenn man schon Vorkenntnise hat ist das auch gut. Vor ein paar Jahren habe ich einen Kurs in der Drechselstube in Neckarsteinach gemacht und kann ihn nur empfehlen.
Vierbackenfutter sind praktisch, kosten aber (und die Zusatzbacken gehen nochmals ins Geld.). Ich habe mir für meine Spindel einen passenden Gewindeschneider gekauft und mir einige Futter aus Holz für kleinere Werkstück wie z.B. für Pfeffermühlen selbst gebaut. Im wesentlichen ist das eine Grundplatte aus Hartholz mit Gewinde im Querholz, auf das ich dann andere Querholzplatten aufgeleimt habe. Dort kann nach Bedarf Zapfen andrehen, oder einleimen usw. Das Querholz kann man für andere Zwecke und Maße immer wieder leicht ersetzen. Die Grundplatte mit Gewinde hält lange. Für Profis ist das wohl nichts, für Hobbyisten aber ganz praktisch. Auf stabile Bauweise, sorgfältige Verleimung und festen Sitz auf der Spindel ist natürlich zu achten.
Gruß und viel Erfolg,
Michael K.
Re: Erfahrungen eines Neulings an der Drechselbank
Hallo Julia
hast du Bekannte, die einen Kamin haben? Mach einen Streifzug durch deren Brennholzlager. Guck in die Container von großen Friedhöfen . Da finden sich auch Taxus und andere Holzabschnitte für lau. Diese reichen zum üben und für kleine Werkstücke aus.
Viele Grüße Johannes
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- Beiträge: 189
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
Re: Erfahrungen eines Neulings an der Drechselbank
Hallo,
noch ein Tipp zum Spannen (auch ohne Backenfutter): ein Stückchen Holz auf die Planscheibe schrauben und sauber abdrehen. Da kannst Du mit einer Zwischenlage Zeitungspapier alles mögliche aufleimen, drechseln und durch die Zwischenlage am Ende auch wieder gut trennen. Kostet nur ein wenig Zeit.
Überhaupt wurde hier noch nicht geschrieben, dass ein Drechsler viele (andere) Spannmöglichkeiten selber entwickeln und drechseln kann.
Herzliche Grüße
Rainer