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In Antwort auf #76266]
Hallo Julia,
herzlichen Glückwunsch zum Drechsler-Start.
Es ist eine wunderschöne Beschäftigung, die ein breites Anwendungsspektrum hat.
Ich selbst drechsle seit 1981.
Ich möchte die Aussage von Uwe Hehl etwas relativieren:
Ja, es gibt irrsinnig viel Zubehör und ja, man kann sehr viel Geld dafür ausgeben.
Richtig ist: Du brauchst den ganzen Schnickschnack nicht !
Tatsächlich brauchst Du sehr wenig Werkzeuge, aber mit diesen solltest Du lernen, im Schlaf zu drechseln. Das geht nur durch Übung. Ungefähr ein dutzend sorgfältig ausgewählter Drechslereisen brauchst Du wirklich. Auf den Rest kannst Du verzichten.
Dazu einen Drei- oder Vierzack und einen mitlaufenden Körner zum Einspannen beim Langholzdrechseln und ein mittleres Einschlagfutter für fliegendes Drechseln.
Für Querholzdrechseln reicht zum Einspannen eine gute Planscheibe.
Teure Vierbackenfutter sind nicht notwendig. Darüber hinaus haben sie den Nachteil, dass sie die gestalterische Freiheit einengen.
Überlege mal : jahrtausendelang haben die Drechsler ohne die ganzen Zubehör-Pakete gedrechselt und wunderschöne Arbeiten hergestellt. Erst in den letzten zwanzig/fünfundzwanzig Jahren haben Hersteller und Händler die Hobby-Drechsler als lohnende Zielgruppe entdeckt und werfen seither Zubehör um Zubehör auf einen bereitwillig zahlenden Markt.
Wenn man den Leuten oft genug erzählt, dass man mit Zubehör "XYZ" schnelle Ergebnisse erzielt, mühelos arbeitet , ein besserer Drechsler ist und dazu "Fun" hat, dann glauben sie das irgendwann und kaufen das teure Zeug.
Hersteller und Händler verdienen nichts, wenn sie dem Drechsler die Wahrheit sagen: ein guter Drechsler wird man nur durch Üben, Üben, Üben oder anders ausgedrückt durch Drechseln, Drechseln, Drechseln.
weiterhin viel Erfolg!
reinhold