dieses Mal eine Tischuhr, Teil 1 *MIT BILD*

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Franz Kessler
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dieses Mal eine Tischuhr, Teil 1 *MIT BILD*

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo

In einem meiner letzten Beiträge berichtete ich über das herrichten meiner Einrichtung, da hatte ich schon den Plan ein Teil mit solchen Rauten zu fertigen, nach einigen Überlegungen entschied ich mich für eine Tischuhr.
Uhrwerke kann man in großer Auswahl z.B. bei Selva sehen, sie gibt es in verschiedenen Größen, ich entschied mich für 72mm und so erzeugte ich zuerst ein CAD-Model, um die Abmessungen zu ermitteln.
Auf dem gezeigten Bild hatte ich die Rauten weggelassen, ich hatte sie anfangs modelliert, es macht eine Menge Arbeit, zumal ich einige Befehle einfach nicht finden kann, die aus einer Raute ein gewünschte Serie macht, Muster nennt sich das beim Programm, daran kann ich mich noch erinnern, an mehr aber auch nicht.

Bild 1 Korpus-1



Als Holz wollte ich den Grundkörper aus Ahorn fertigen, einige Farbtupfer aus Zwetschge
Ich begann mit den 4 Teilen, die ich mit Rauten verzieren wollte, sie sollten aus Ahorn sein, hier erlebte ich eine Katastrophe, in einem Holzstapel hinter unserer Gartenhütte wusste ich von mehreren Bohlen aus Ahorn, etwa 50-60mm dick, etwa 160 mm breit und 2m lang, bestimmt schon 10 Jahre alt, als ich den Stapel umschichtete sah ich nur kleine weise Kegel aus feinstem Sägemehl, der Stapel war gemischt Eiche und Ahorn, aber alle Bohlen waren voller Sägemehl, bis ich dann feststellte, dass die Eichenbohlen voller Mehl waren aber ohne Wurm. Die Ahornbohlen musste ich bis auf wenige Resten zu Feuerholz klein sägen, den geringen Rest der nur wenig befallen war nahm ich mit in die Sauna und aus diesen Resten fertigte ich nun die Teile.
Zwischendurch probierte ich die Paarung Elsbeere und Zwetschge, aber die Elsbeere hat einen grünlichen Schimmer, Ahorn geht mehr ins gelbliche und passt so einfach besser zu Zwetschge, so mein Befinden.
Auf dem Bild kann man Wurmgänge erkennen, ich versuchte sie so zu legen, das sie beim fräsen verschwinden.

Bild 2



Um eine gewünschte Ellipse zu fräsen fertigte ich mir ein Muster, das Oval hatte ich in CAD erzeugt und die Größe wie gewünscht verändert und ausgedruckt, ich übertrug die Form auf Holz sägte sie aus und schliff sie fein.
Da diese Form aber zu wenig Auflagefläche hergab um zu kopieren fertigte ich noch einen Rahmen, in den die Form eingebracht wurde, zwischen Form und Rahmen aber genügend Platz für den 8mm Abfragestift war.
In der Mitte die Ellipse, 6mm erhaben, die 8mm Bohrung diente als Zentrierung des Formstückes und diente später auch als Zentrierung eines Zierteiles.

Bild 3



Dann ging es das fräsen der Rauten, diesen Vorgang hatte ich ja letzten noch mal beschrieben, meine Überarbeitung brachte nicht ganz den gewünschten Erfolg, bei Umschlag von 180° gab es immer noch kleine Fehler, aber eigentlich brauche ich ja keinen Umschlag, ich wollte mir nur selber beweisen dass bei Holz auch genau zugehen kann.
Auf dem Bild das fast fertige Teil, einige Rauten stießen an das Oval, hier führte ich den Fräser per Hand, hätte ich mal lieber diese Stellen am Schluss gefräst, ich hab schon so oft die Vorteile einer Lernkurve unterschätzt. Nach der zwanzigsten Raute ging die Sache viel besser.

Bild 4



So musste ich an einer Stelle Nacharbeit verrichten.

Bild 5



Es war ja mein Plan, an der Frontseite das Uhrwerk einzusetzen, die gleiche Optik an der hinteren Seite zu wählen, anstatt einer Uhr wollte ich hier ein rundes Teil aus Zwetschge aufsetzen,
Also fräste ich eine Scheibe aus diesem dunklen Holz.

Bild 6



Die Scheibe wird ballig geschliffen, von hinten eine 8mm Bohrung, mittels eines kurz geschnittenen 8mm Dübel zentriert sich die Scheibe auf dem Rautenteil.

Bild 7



Von vorne sieht es dann so aus.

Bild 8



Vorne sollte die Uhr in einen Topf geschoben werden, 4 Stahlfederbügel fixieren die Uhr in diesem Topf aus Holz, also fräste ich einen entsprechenden Topf.
An der Rückseite eine Zentrierung für den Topf, so ist die Leimung einfach.

Bild 9



Nach dem Leimen fräse ich von vorne so weit auf bis ich auf dem Durchmesser des Topfes bin, danach fräste ich dann den Überstand am hinteren Ende des Topfes ab, so hatte ich mein gewünschtes Teil.

Bild 10



Nun ist eine Sichtprobe fällig, ich stecke das Uhrwerk in den Topf, es passt.

Bild 10



Dann ging ich daran Sockel, unterer Deckel und oberer Deckel zu fertigen, ich wollte alle Teile aus auf Gehrung geschnittenen Teilen fertigen, es ergab aber kein Quadrat, sondern ein Rechteck und nach einigen Überlegungen kam ich zu dem Schluss, dass es einfacher sein müsste, ein Rechteck zu verleimen als wie bei einem Quadrat, allerdings müsste das innere geschlossen sein und so machte ich es auch.
Auf dem nächsten Bild erkennt man in der Mitte das untere Teil des oberen Deckels, ich lies die Teile bis zur Mitte gehen, fräste auf meinem Schiebeschlitten die Gehrungen bestrich sie mit Leim und spannte sie mit zwei Spannzwingen gegeneinander die beiden längeren Teile trafen sich an der Fläche in der Mitte, die beiden Ecken fanden auf dem Leimfilm genau ihre Position und es ergab sich ein genaues Gehrungsbild.
Auf dem rechten Bild drückte ich die Teile einzeln von Hand gegeneinander, die Gehrung stimmt so auch, ist aber lange nicht so schön wie eine kräftig verspannte, der Leimspalt ist ohne Pressen nicht so dünn.
Den Deckel aus Zwetschge hatte ich auch so gespannt, auch hier ein schönes Gehrungsbild.

Bild 11



Zum fräsen der Gehrungen benutzte ich dieses Mal ein Brett, gehobelt, mit parallelen seitlichen Flächen, die Stirnseite genau im rechten Winkel auf dem Schiebetisch gefräst, um auf dieses Brett meine Eckteile für die Deckel zu leimen, so ging dann auf den Schiebeschlitten und fräste die Gehrung, durch Umschlag kam dann die zweite Seite an die Reihe, anschließend schnitt ich die Ecke an der Bandsäge ab und hatte so eine genaue Ecke.
Später viel mir dann auf, das Hilfsbrett hätte an der Stirnseite auch schief sein können, am genauen Winkel von 90° hätte das nichts bewirkt.

Bild 12



Nun ging ich daran die beiden Deckelteile in die gewünschte Form zu bringen, dazu ging ich wieder auf den Kreuztisch, an der hintern Kante die schon oft benutzte Anschlagsleiste, ich schob nun das Deckelteil an dieser Leiste vorbei und brachte den Halbrundfräser so in Stellung, dass er die von mir gewünschte Form fräste, dabei musste ich darauf achten, dass ich immer alle 4 Seiten an der Leiste vorbeischob, hätte ich mal eine Seite vergessen, hätte ich an dieser Stelle beim nächsten Schub einen doppelten Span abgenommen.
Den oberen Deckel fräste ich innen hohl, um einmal keine Holzansammlung wegen Spannungsrisse zu haben und auch um Gewicht zu sparen,
Den unteren Deckel fräste ich entsprechend der oberen Öffnung auch frei.

Bild 13



Nun ein Blick ins Innere des Deckels, zu erkennen die Freifräsungen.

Bild 14



Hier beende ich Teile 1, Teil 2 folgt in einigen Minuten.

Gruß Franz

Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: dieses Mal eine Tischuhr, Teil 2 *MIT BILD*

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo

Also, wie gesagt, der zweite Teil.

Nun kamen die 4 Ecken an die Reihe, auch aus Ahorn, die Rohlinge hatte ich gekennzeichnet, ich versuche immer die schönste Maserung ins Sichtfeld zu bringen.
An jeweils zwei Flächen fräste ich 4mm Nuten, die die Seitenteile aufnehmen sollen, zu diesen Nuten hin verjüngte ich, um die Teile weniger wuchtig erscheinen zu lassen, die freistehende vordere Ecke fräste ich mit einem 45° Fräser eine breite Fase an.
Diese Fräsung musste ich nacharbeiten, da ja der Fräser eine Kegelform hat, wobei das dünnere Ende des Kegels einen kleinen Radius hinterließ und das dickere einen größeren, ich arbeitete den kleinen Radius von Hand etwas nach.

Bild 15



In diese Fase fräste ich dann wiederum eine 4mm Nut, sie soll ein Einlegeteil aus Zwetschge aufnehmen, zur Aufnahme des Eckteils ein U-förmiges Stück Holz, in der das Eckteil 45° schräg zum liegen kommt, mit zwei kleinen Keile drücke ich des Eckteil an die eine Seite des U-förmigen Stückes, in dieser Stellung schiebe ich die Teile unter dem 4mm Fräser von Hand durch, als Endbegrenzung eine kleine Markierung mit dem Bleistift, den letzten Millimeter fahre ich mir der Spindel.
Da das U-förmige Teil nicht symmetrisch ist, kennzeichne ich mit “vorne”.

Bild 16



Nun fertige ich die Einlegeteile aus Zwetschge, die Länge differiert um bis 1.5mm, ist aber weiter nicht schlimm, die Teile sind so weit auseinander, man nimmt es nicht wahr.
Bei dem Zwetschgenholz muss man auch immer mit Wurmfraß rechnen, hier einer der größeren.

Bild 17



Haben die Einlegeteile die gewünschte Länge und die 2mm Radien an den Enden, schiebe ich sie in die Nut und fahre mit dem Bleistift entlang des Teiles, vor allem auch an den Radien am Ende der Nut.
Ich säge mit Versatz entlang dieser Linie auf der Bandsäge.
Dann lege ich die Teile in ihre Nut, (die Teile sind durch Kerben gekennzeichnet) und fräse sie parallel zum Eckteil.
Die hochgehende Radien schleife ich mit einem Stück Rundholz mit umwickeltem Schleifpapier.
Dann forme ich die herausstehende Partie ballig, zuerst mit der Ziehklinge, dann mit einer kleinen Feile.
Hier wollte ich eigentlich die neue Raspel von Dieter einsetzen, die könnte ich höchstens gebrauchen wenn ich mal eine Leimfläche aufrauen will.
Die Micro-mesh Pats hingegen gehören bei mir mittlerweile zum festen Programm.
Wenn ich schon mal am benoten von Werkzeugen bin, die Fräser hab ich alle von Dieter, sie sind Preiswert und gut, auch hab ich mit Diamantfeilen von Dieter versucht Hartmetallfräser nachzuschärfen, abschließen möchte ich hier noch nicht urteilen, ich habe den großen Verdacht es funktioniert.
Blöd ist es halt bei Spiralnutfräser, die lassen sich natürlich ganz schlecht nachschärfen, bestätigt sich mein Verdacht, dass Diamantfeilen was bringen, werde ich in Zukunft mehr mit geraden Fräsern arbeiten.
Meine Hobelmesser hab ich mit den Diamantfeilen nachgearbeitet, das sich hat gut bemerkbar gemacht, ähnliches hab ich ja schon oft mit Abziehsteinen getan, leg ich die auf Messerwalze und Messer, erhalte ich so eine Art Microfase.

Zurück zur Tischuhr
Hier das parallel fräsen der Einlegeteile.

Bild 18



Das bearbeiten der Einlegeteile.

Bild 19



Nun war der Moment gekommen, wo ich alle Teile mal zusammenstellen kann, wobei ich gerade am Foto erkenne, ich hatte mir das schon früher angesehen, es fehlen noch die Feinarbeit am Deckel und die Einlegeteile an den Ecken.

Bild 20



Nun fehlte noch das Finish an den einzelnen Teilen, wie gehabt, zuerst mit 150er Korn, dann 320, dann mit Micro-Mesh angefangen mit 1500er Korn, die Teile sind ihr Geld wert, ich hab sie schon zweimal nass abgebürstet, so verschwinden Verschmutzungen.
Ich hatte vor, vor allem die Zwetschgenteile mit Schelllack zu bearbeiten, ich möchte die kräftige schöne Farbe voll zur Geltung bringen, so ging ich hin, nahm eine längere Leiste und bohrte mit entsprechenden Abständen 6mm Bohrungen in diese Leiste, in diese Bohrungen setzte ich dann in der Länge halbierte Holzdübel bündig mit der Leiste ein, auf diese Dübel setzte ich dann einen kleinen Leimpunkt, in die ich dann die Teile drückte, links und rechts sind schon platzierte Teile, in der Mitte kann man die beiden Leimpunkte auf den Dübeln erkennen.

Bild 21



Nun sind alle Teile fertig, der Zusammenbau kann beginnen.
Zu sehen ist auch die lange Leiste, auf der alle Zwetschgenteile mittels der halben Dübel aufgeleimt sind, da ich sie ja mittlerweile alle wieder entnommen habe, weis ich es geht ohne Probleme, schlägt man die Dübel zurück, brechen die kleinen Leimpunkte.
Ich sehe vorne noch die kleine Leiste, die soll oben umlaufend den Abschluss zum Deckel bilden, die passe ich nach dem Zusammenbau an.
Was noch fehlt ist das maßgerechte zusammenleimen der beiden Deckelteile, hier sollen vor allem die Gehrungslinien aufeinander passen.
Die anderen Teile zentrieren sich von selbst an den vorgesehenen Stellen.
Nicht auf dem Bild ist ein kleines dünnes Brett, es schließt den Sockel nach innen ab, ich will diesen Verschluss nicht zuleimen, ich möchte noch Zugang zum Inneren der Uhr haben, das Teil hatte ich vergessen zum aufs Bild legen, es ist fertig.

Bild 22



Nun Bilder der fertigen Uhr, zuerst eine Ansicht von schräg vorne.

Bild 23



Ansicht auch von vorne

Bild 24



Nun eine Ansicht von hinten, soll das das Teil auf dem Tisch stehen sollte es von hinten auch ein gutes Bild abgeben.

Bild 25



Nun eine Ansicht in das Innere, ohne Deckel

Bild 26



Nun mit eingesetztem Deckel, hier fehlt noch eine Lösung zum halten des Deckels, es wird mir noch was einfallen.

Bild 27



Noch ein Bild mit dem zweiten Uhrwerk

Bild 28



Abschließend, ich bedauere sehr, dass ich diesem Projekt nicht die nötige Zeit gewidmet habe, es war eine Flickschusterei, hier mal zwei Stunden dann wieder mal nur eine, dabei hat mir diese Arbeit sehr sehr viel Spaß gemacht, ich weis, ich schreibe diese Worte nun schon öfters, aber es ist wirklich so.
Andere Arbeiten im Garten z.B. waren unaufschiebbar oder auch die Brennholzaktion, es war halt der falsche Zeitpunkt zu dem ich diese Arbeit angefangen habe.
Noch ein Wort zu den Uhrwerken, ich hab zuerst das gezeigte Werk bestellt, noch bevor meine Frau bezahlt hatte wollten wir umbestellen, ein anderes Werk, doch dann erfuhren wir von Selva dass die Uhr schon auf dem Weg sei, so kam es dass wir schließlich zwei Werke auf dem Tisch liegen hatten, das erste kostet etwas über 50 Euro das zweite die Hälfte (mit Porto), meine Frau hatte schnell eine Stelle in unserer Wohnung gefunden, an der eine zweite Tischuhr nützlich sei, ich nahm mir dann von meiner Frau das Versprechen, dass ich dann wieder mit ungebremsten Formenreichtum arbeiten dürfte, sie hat zugesagt.

Gruß Franz



Thomas Matuschak
Beiträge: 251
Registriert: Di 4. Jun 2013, 22:44

Re: dieses Mal eine Tischuhr, Teil 1

Beitrag von Thomas Matuschak »


Hallo Franz!
Kann ich nur eins zu sagen: Superklasse!!!
Eines ist interessant: Wenn ich Deine Uhr einfach nur irgendow stehen sehen würde, würde ich vermutlich denken "....hmm, ganz nett, paßt nicht zu unserer Einrichtung...."
Wenn ich aber sehe, mit wieviel Arbeit und Liebe sowas hergestellt wird, bekommt das eine ganz andere Wertigkeit.

Eine Frage: Was für einen Fräsständer benutzt Du da? Ist das einfach ein Ständer mit Kreuztisch oder eine "richtige" Fräsmaschine?

Gruß,
Thomas

Frank Rinne
Beiträge: 238
Registriert: So 15. Dez 2013, 20:09
Kontaktdaten:

Re: dieses Mal eine Tischuhr, Teil 2

Beitrag von Frank Rinne »


Hallo Franz,

da kommt man aus dem Staunen nicht raus.

Viele Grüße aus Rheinhessen

Frank

Heinz Kremers
Beiträge: 2786
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: dieses Mal eine Tischuhr, Teil 2

Beitrag von Heinz Kremers »

[In Antwort auf #74471]
Hallo Franz,

ich kann mich den Vorrednern nur anschließen:
nicht unbedingt mein Geschmack, aber nur noch Staunen...

Was doch so alles geht, wenn ein Metaller auf Holz stößt. Hut ab und viel Spaß bei weiteren Projekten.

Gruß
Heinz

Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: dieses Mal eine Tischuhr, Teil 1

Beitrag von Franz Kessler »

[In Antwort auf #74472]
Hallo

Ja Heinz, der Metaller ist immer noch am Leben in mir, wird sich auch wohl nicht mehr ändern.

Thomas, einen Wabeco Bohrständer benutze ich, mit einem Kreuztisch auch von Wabeco, über diese Einrichtung habe ich ja schon mächtig Dampf abgelassen, die Gleitpaarung am Kreuztisch besteht z.B. Alu auf einer Lackschicht, aber andererseits hab ich nun schon einige Arbeiten darauf getan, auch wenn es hinten und vorne wackelt, bei Holz kommt es halt nicht so genau darauf an, auch wenn ich immer noch die Verhältnisse aus meiner Metallzeit für das Maß aller Dinge halte.
Während dieser Arbeiten an der Tischuhr hat der Fräsmotor meiner alten Metabo OF 738 den Geist aufgegeben, es gab schon einige Tage vorher so sirrende Geräusche, die ich den Kohlen zuordnete, bis dann plötzlich der Motor ganz schwer lief und auch sogleich Rauch austrat, ich stellte schnell ab, als ich dann den Motor demontierte, sah ich, dass es ein Lagerschaden war, das hintere Lager hatte scheinbar blockiert und es lief dann der Ausenring des Lagers mit, es hatte sich schon geschmolzener Kunststoff in Richtung Kohlen gedrückt.
Ich hab dann sofort Metabo angemailt, hab die Situation geschildert, ich bekam noch am gleichen Tag Antwort, sie bedauerten den Vorfall und nannten als Preis generell für die OF 738 135 Euro, wobei es scheinbar gleich ist, wie oder wo der Schaden ist.
Ich hab dann im Netz nachgeschaut, entdeckte den Motor neu mit 6mm Spannzange dazu (also 6 und 8mm ) für 155 Euro, ich hätte es noch billiger haben können, hätte dann aber bei zwei Anbietern bestellen müssen.
Die 6mm Spannzange wollte ich mir schon mehrmals bestellen, hab es immer wieder verschlafen.

Gruß Franz


Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Nachtrag, Verschluss Unterseite Tischuhr *MIT BILD*

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo

Ich will euch noch den Verschluss zeigen, mit dem ich die Unterseite verschließe.

Ich fange an einen Knopf zu fräsen, er soll einmal ein Drehung ermöglichen und soll eine kleine Holzscheibe aufnehmen, mit der ich hinter einen Hintergriff an der Tischuhr greife.

Bild 1



Dann gehe ich hin und fräse an das Untergestell der Uhr 2mm breite Nuten, ich fräse an beiden Seiten, um an jeder Seite den Verschluss gebrauchen zu können.
In eine zweite Nut in der inneren Kante soll der schwenkbare Knopf hintergreifen.
Bei meinem Nutenfräser ist bei dem 2mm Fräser fast keine Freischliff, so hinterlässt er immer Brandstellen, bei Gelegenheit muss ich Nachschleifen.

Bild 2



Dann präpariere ich den Deckel, in der einen Seite fräse ich zwei Nuten, 4mm breit und 2mm tief, in diese Nuten leime ich zwei kleine Holzstücke, die aus der Seite etwa 2mm vorstehen.

Bild 3



Auf der andern Seite des Deckels fräse ich ein 8mm Loch, in dem der Knopf eingelagert wird.

Bild 4



Nun das ganze zusammenstecken und leimen, die Verriegelung ist fertig.
Ansicht auf die geschlossene Uhr.
Den Knopf zum drehen hab ich etwas hinterschnitten, um ihn besser greifen zu können, es geht gut.
Die runde Vertiefung zeigt mir wo innen die Freimachung ist, damit ich den Knopf in die richtige Stellung drehen kann.

Bild 5



Da ich im Moment ohne Ahornholz bin, Frage: Einige aus dem Forum haben doch schon öfters Ahorn gekauft, was muss man für dieses Holz bezahlen und in welche Abmessungen wird es angeboten.

Gruß Franz

Wolfgang Kueter
Beiträge: 532
Registriert: Mi 26. Jul 2017, 12:16

Re: Nachtrag, Verschluss Unterseite Tischuhr

Beitrag von Wolfgang Kueter »


Hallo,


Da ich im Moment ohne Ahornholz bin, Frage: Einige aus dem Forum haben doch schon öfters Ahorn gekauft, was muss man für dieses Holz bezahlen und in welche Abmessungen wird es angeboten.


Je nach Qualität, Holzfeuchte, Art der Trockung und Herkunft bewegt sich der Preis für unbesäumte Bohlen bei Ahorn im Bereich von 1000 - 1400 EUR pro Kubikmeter. Übliche, erhältliche Stärken: 26, 35, 40, 52, 65 mm. Breiten und Längen halt so, wie der Baum gewachsen ist und aufgeschnitten wurde. Besonders gemaserte Stücke können auch schon mal erheblich teurer werden. Wende Dich vertrauensvoll an Deinen Schnittholzhändler, fahr hin, guck Dir an, was am Lager ist, und such Dir die Stücke aus, die Dir gefallen.

Grüße
Wolfgang

Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Nachtrag, Verschluss Unterseite Tischuhr

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Wolfgang

Danke für Deine Angaben, ich muss mal bei einem Holzhändler vorbeifahren.

Gruß Franz

Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: dieses Mal eine Tischuhr, Teil 2

Beitrag von Franz Kessler »

Hallo Heinz
Hab mich im Forum verirrt, komme kaum noch zurecht, diesen Beitrag hab ich durch Zufall entdeckt, als ich dann deinen Namen las, dachte ich, der Heinz hat mir schon öfters geholfen, versuch es mal, ich finde auch deine Email Adresse nicht mehr, wenn es genehm ist könntest dich bei mir melden, immer noch fran……..de.
Bin gespannt
Gruß Franz

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