Hallo
Ich hab zwar das Thema unter "ein Ast bricht ab" angefangen, ich denke aber die Schale ist ein eigenes Thema wert.
Wie berichtet hab ich am Samstag den abgerissenen Ast klein gesägt und anschließend aus dem grünen Holz eine Schale geformt, ich wollte sehen ob einschlägige Berichte zutreffen, das man bei Grünholz durch dünne Wandstärken Schwundrisse vermeiden kann.
Die Schale hatte ich jeden Tag in der Hand, ich stellte fest, dass sie sehr schnell an Gewicht verlor, dabei hab ich sie noch nicht einmal besonders geschont, ich hatte sie hier auf dem Schreibtisch liegen, wo morgens gelüftet wird und auch schon mal ein Durchzug entsteht.
Durch den großen Stirnholzanteil wurde auch die Feuchtigkeit schnell nach außen geführt.
So traute ich mich gestern, sie fertig zu bearbeiten, ich dachte, durch die Oberflächenbehandlung verliert sie ja noch mal an Wandstärke.
Beim Finish stellte ich fest, dass ich mit der Bandsäge beim Zuschneiden an einer Stelle zu tief geschnitten hatte, im nassen Zustand war das kaum auszumachen, das Holz war viel langfaseriger und überdeckte so den zu tiefen Schnitt.
Den zu tiefen Schnitt musste ich gestern noch ausbessern, so das ich heute noch den 320er Schliff machte und anschließend mit Livosöl behandelte.
Die fertige Schale, wie ich schon im ersten Bericht vermutete, die kräftige Rottönung die sich beim Sägen zeigte und nach kürzester Zeit verblasste, kam beim Ölen wieder zurück.
Die Form finde ich nicht besonders berauschend, ich hatte zu überhastet angefangen, später hatte ich eine bessere Idee, da war es aber zu spät.
Bild 1

Die Unterseite, den Holzanteil durch die dicken Füße verringerte ich durch 12mm Bohrungen, die Schale hat solch dünne Wandstärken, beim notwendig kräftigen zupacken, konnte man schön sehen wie sie sich verformte.
Bild 2

An einer Stelle war die Baumrinde wie eine Blase nach innen gewachsen, an dieser Stelle ist die Wandstärke besonders dünn, im Gegenlicht kann man die Stelle gut ausmachen, komischer Weise schien das Licht im feuchten Zustand wesentlich stärker durch wie später beim trockenen.
Die braune Stelle ist die schwache Stelle, darunter der helle Fleck ist noch ein Rest Baumrinde.
Bild 3

Der kleine Strich im Grund der Schale ist der reparierte Schnitt mit der Bandsäge, dass sich an dieser Stelle keine Verwerfung ergab, hat mich gewundert.
Nun bin ich gespannt, ob mein Optimismus recht behält, oder ob des dicke Ende noch kommt und die Schale noch aus den Fugen gerät, mein Gefühl sagt mir, es bleibt so wie es ist.
Bild 4

Gruß Franz