Hallo
Meine Schwägerin hat demnächst Geburtstag, da sie so großen Gefallen an der letzten Schale aus Nussbaum gezeigt hatte, fragte mich meine Frau, ob es möglich wäre ihrer Schwester eine zu fertigen.
Das gab mir Gelegenheit, einer Sache nachzugehen, die mich schon einige Zeit beschäftigte, bei dem Birnenholz hatte ich immer wieder festgestellt, das im Holz versteckt Schwundrisse sich zeigten, die vorher nicht zu erahnen waren, nun liegen ja schon seid 2006 die zwei Stammhälften des Nussbaumes unter dem Carport, die ja wesentlich dicker sind, sollte dieses Holz auch voller Risse sein, es wäre sehr schade.
Also ich ran an den Stamm einen halben Meter abgeschnitten und zu meiner Freude, das Holz hatte fast keine Risse, als ich den Brocken über die Abrichte schob, war meine Frau anwesend, ich sagte zu Ihr, dass das nun ein Gefühl wäre wie an Weihnachten, wenn man ein schönes Geschenk auspackt, mit jedem Hobelzug wurde die Schönheit des Holzes mehr sichtbar.
Der abgeschnittene Klotz.
Bild 1
Der gehobelte Klotz
Bild 2
Eine grobe Skizze und einige Kreise als Orientierungshilfe.
Bild 3
Die Höhlung der Schale tätigte ich dieses Mal mit dem Halbrundfräser R 12,5 mm, davon hab ich keine Fotos.
Die äußere Seite fräste ich wieder im Kopierverfahren, in dem ich die fertige innere Form abfragte.
Den runden Fuß fräste ich auf meinem auf die Seite gestellten Frästisch, dazu hatte ich auf die Unterseite ein Stück runder Hundekuchen aufgeleimt, mit einer 8mm Bohrung als Zentrierung.
Beim Aufleimen passierte mir ein grober Fehler, mir ist anscheinend nicht aufgefallen, dass der Hundekuchen auf dem Leimfilm etwas zur Seite schwamm (meine Frau hatte zum Essen gerufen, da passieren mir öfters mal solche Fehler) als dann später den Fuß fräste, konnte ich den Fehler ja nicht sehen und so kam ich bedenklich nahe an die Wand, einen Durchbruch gab es nicht, da wäre die Schale hin gewesen.
Eigentlich wollte ich den Fußbereich auf 4 Füße beschränken, bei der verbliebenen Wandstärke lies ich das bleiben.
Bild 4
Als ich dann den Hundkuchen wieder abfräste kam der Fehler zum Vorschein.
Bild 5
Den Übergang der Freimachung zur Seite musste ich mit Schnitzmesser tätigen.
Bild 6
Nun die Ansicht von unten, ich hab die verbleibende Wand ein wenig kaschiert.
Bild 7
Die Ansicht von der Seite.
Bild 8
Die Ansicht von oben.
Diesen Baum mussten wir ja fällen, da er im Frühjahr ohne Blätter blieb, am unteren Stamm hatte ein Pils das Holz befallen, das Farbenspiel der Schale finde ich untypisch, ich denke das ist dem Pils geschuldet.
Meiner Schwägerin gefällt die neue Schale sehr gut, besser als die erste, unwissend dass sie sie geschenkt bekommt, sie ist blind, wenn sie etwas neues in die Hände bekommt, findet sie auch jeden kleinen Fehler, ob das ein Webfehler bei Kleidungen, bei der Schale z, B, einen Schleiffehler, sie ertastet diese Dinge auf eine Art die uns immer wieder überrascht.
Bild 9
Gruß Franz