Gewehrschaft zum Leben erwecken
Gewehrschaft zum Leben erwecken
Hallo liebe Forenmitglieder!
Ich bin von den vielen Informationen die man hier im Forum findet wirklich begeistert und hoffe ihr könnt mir mit meinem Projekt auch ein wenig aushelfen...
Ich habe mir vor ein paar Tagen ein altes günstiges Gewehr gekauft bei dem es sich auszahlt den Schaft auf vordermann zu bringen, weil ich es einmal als Jagdgewehr führen möchte.
Es handelt sich dabei um den ehemaligen Schaft eines Mosin Nagant M91/38. Vielleicht weiß ja jemand woraus der Schaft üblicherweise gemacht wurde.
Im Internet steht, dass der Schaft üblicherweise aus Birke gemacht wurde, aber dafür sieht er mir nach dem ersten Abschleifen viel zu dunkel aus.
Wenn man das Holz berührt fühlt es sich für mich allerdings auch nicht wie ein frisch geschliffenes Holz an, eher so als wäre es sehr tief mit einem Öl getränkt - es ist auch trotz grobem Schliff noch sehr fleckig.
Nun aber zu meinem Vorhaben:
Ich würde gerne das holz von der Maserung abgesehen auf einen einheitston bringen, eine möglichst glatte Oberfläche erreichen, gravieren und danach mit Leinöl oder Schellack weider ein wenig witterungsbeständig machen.
Die Gravur ist nötig, da beim Schliff einige Reperaturen zum Vorschein gekommen sind und ich vermute, dass diese bei einer Gravur gut versteckbar sind.
Wie denkt ihr bekomme ich am Besten die Flecken raus? Geht das überhaupt oder soll ich versuchen noch weiter zu lackieren?
Im Griffbereich ist die Verfärbung am stärksten und fast grau.
Beste Grüße,
Ulven
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- Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23
Re: Gewehrschaft zum Leben erwecken
guude,
ohne fotos?
selbst mit bildern wird's schon
schwierig genug rat zu geben.
gut holz! J.
Re: Gewehrschaft zum Leben erwecken
[In Antwort auf #72900]
Hab nur Schnell mit dem Handy ein paar Fotos gemacht, ich hoffe man kann erkennen was ich meine:
Die ganz dunklen kleinen Punkte sind vertiefungen die durch Schläge oder Prägungen entstanden sind. Um die mach ich mir nicht wirklich sorgen - einige werden in der Gravur untergehen und wenn ein paar übrig bleiben zeigt das ein bissl die Geschichte des Schafts.
Mehr stören mich die dunklen verfärbungen vom Holz.






Hab nur Schnell mit dem Handy ein paar Fotos gemacht, ich hoffe man kann erkennen was ich meine:
Die ganz dunklen kleinen Punkte sind vertiefungen die durch Schläge oder Prägungen entstanden sind. Um die mach ich mir nicht wirklich sorgen - einige werden in der Gravur untergehen und wenn ein paar übrig bleiben zeigt das ein bissl die Geschichte des Schafts.
Mehr stören mich die dunklen verfärbungen vom Holz.






Re: Gewehrschaft zum Leben erwecken
Hallo,
ich bezweifle auch, dass du das Holz mit Schellack witterungsbeständig bekommst. Als Jagdgewehr wird es sicherlich auch mal Regen ausgestzt sein und Wasser veträgt sich mit Schellack nicht so gut.
Gruß Udo
Re: Gewehrschaft zum Leben erwecken
[In Antwort auf #72899]
Hab nur Schnell mit dem Handy ein paar Fotos gemacht, ich hoffe man kann erkennen was ich meine:
Die kleinen dunklen punkte sind durch Stöße und Prägungen entstanden. Sie werden entweder in der Gravur verschwinden oder bleiben als Erinnerungsstück an die Vergangenheit vom Schaft da.
Das Schellack sich nicht Wasserbeständig ist hab ich z.B. noch nicht gewusst. Ist damit schon mal aus dem Rennen :)
Falls jemand Ideen für die Oberflächenbehandlung hätte bitte einfach melden. Ich bin für alle Ideen offen.
Beste Grüße, Alex






Hab nur Schnell mit dem Handy ein paar Fotos gemacht, ich hoffe man kann erkennen was ich meine:
Die kleinen dunklen punkte sind durch Stöße und Prägungen entstanden. Sie werden entweder in der Gravur verschwinden oder bleiben als Erinnerungsstück an die Vergangenheit vom Schaft da.
Das Schellack sich nicht Wasserbeständig ist hab ich z.B. noch nicht gewusst. Ist damit schon mal aus dem Rennen :)
Falls jemand Ideen für die Oberflächenbehandlung hätte bitte einfach melden. Ich bin für alle Ideen offen.
Beste Grüße, Alex






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- Registriert: Mi 11. Dez 2019, 07:01
Re: Gewehrschaft zum Leben erwecken
ich denke auch, dass Du mir Schellack nicht weit kommst, vor allem, wenn da dick Öl drinhängt.
Hast Du mal versucht, die Oberfläche mit ner Ziehklinge zu säubern? Danach würde ich vermutlich eine Mischung aus Tung- und Leiöl auftragen und nach dem Trocknen nass schleifen, also Öl drauf und mit nem Schleifvlies oder Naßschleifpapier das neu aufgetragene Öl ein"massieren".
VIELLEICHT könnest Du den Schaft auch erst mal in Aceton "baden", um das alteÖl wegzukriegen. Müsste man mal an einer kleinen Ecke testen, ob das geht.
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Re: Gewehrschaft zum Leben erwecken
hallo
ein freund von mir hat ein kleines waffenmuseum, er gab mir folgende aussage:
dein gewehr wurde in drei ausfertigungen hergestellt, in birke, in buche und eine bessere ausführung in nußbaum. da du geschrieben hast das er dunkel ist würde ich auf das letzteres tippen.
reinigen würde er den schaft mit 000 stahlwolle, dauert eine ewigkeit, aber ist wahrscheinlich die sanfteste variante.
zum weiter behandeln solltest du vieleicht mal einen büchsenmacher kontaktieren, der sollte es am besten wissen. er selber bestellt schaftöl bei einen büchsenmacher. was genau das ist konnte
er mir leider nicht sagen.
gruß steffen
Re: Gewehrschaft zum Leben erwecken
[In Antwort auf #72899]
Hallo Ulven,
mit Deiner Mosin Nagant hast Du sicherlich ein altes Schätzchen ergattert. Magst Du etwas über die Herkunft und das Kaliber sagen? Foto wäre natürlich auch gut.
Hauptsächlich wurde die Waffe in Rußland und Finnland gebaut. Aus diesem Grund könnte der Schaft sehr gut aus Birke sein, die dort im Norden langsam wächst und so gar nicht mit unserer zu vergleichen ist.
Es wurde schon gesagt, Schellack ist für jagdliche Zwecke überhaupt nicht geeignet. Es sei denn, Du bist ein "Sonntagsschönwetterjäger", aber auch bei einer kalten Mondnacht beim Sauenansitz wird sich Feuchtigkeit auf die Waffe legen.
Ich würde zu dem Büchsenmacher meines Vertrauens gehen und dort diverse Schaftöle probieren. Wenn Du keinen hast, schaue einmal bei Frankonia auf die Webseite. Dort werden Schaftöle mit verschiedenen Farbtönen angeboten.
Ach ja, wie schaut es mit der Trefferlage aus? Ist die jagdlich ok? Ansonsten macht die Arbeit/Investition wenig Sinn. Ebenso sollte die Schaftlänge zu Deinem Körper passen, aber das ist Dir sicherlich bekannt. Man munkelt, das russische Schäfte gerne etwas kürzer waren/sind, da man sich aufgrund der kalten Temperaturen dicker anziehen mußte.
Weidmannsheil
Bernhard
Hallo Ulven,
mit Deiner Mosin Nagant hast Du sicherlich ein altes Schätzchen ergattert. Magst Du etwas über die Herkunft und das Kaliber sagen? Foto wäre natürlich auch gut.
Hauptsächlich wurde die Waffe in Rußland und Finnland gebaut. Aus diesem Grund könnte der Schaft sehr gut aus Birke sein, die dort im Norden langsam wächst und so gar nicht mit unserer zu vergleichen ist.
Es wurde schon gesagt, Schellack ist für jagdliche Zwecke überhaupt nicht geeignet. Es sei denn, Du bist ein "Sonntagsschönwetterjäger", aber auch bei einer kalten Mondnacht beim Sauenansitz wird sich Feuchtigkeit auf die Waffe legen.
Ich würde zu dem Büchsenmacher meines Vertrauens gehen und dort diverse Schaftöle probieren. Wenn Du keinen hast, schaue einmal bei Frankonia auf die Webseite. Dort werden Schaftöle mit verschiedenen Farbtönen angeboten.
Ach ja, wie schaut es mit der Trefferlage aus? Ist die jagdlich ok? Ansonsten macht die Arbeit/Investition wenig Sinn. Ebenso sollte die Schaftlänge zu Deinem Körper passen, aber das ist Dir sicherlich bekannt. Man munkelt, das russische Schäfte gerne etwas kürzer waren/sind, da man sich aufgrund der kalten Temperaturen dicker anziehen mußte.
Weidmannsheil
Bernhard
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- Beiträge: 139
- Registriert: Fr 26. Okt 2018, 16:39
Re: Gewehrschaft zum Leben erwecken
[In Antwort auf #72899]
Hallo Ulven,
Auch ich tippe auf mit Öl behandelte Birke, gerade wegen der (wahrscheinlich kleinen und vielen) Flecken, also Schaftöl, oder vielleicht auch Balistol Klever (ist wunderbar dafür und für tausend andere Sachen). Das Öl ist einige, wenn nicht viele, mm ins Holz eingedrungen, abschleifen wird Dich nicht weit bringen, es sei denn, Du schleifst so viel ab, bis der Schaft sehr viel kleiner und sicherlich nicht mehr schön ist.
Auch vor einer Radikalkur wie "Auskochen" in Aceton möchte ich dringend abraten, kein Mensch würde z.B. einen alten Holzhobel so behandeln. Dein Schaft ist ein alter Werkzeuggriff, und so würde ich ihn auch behandeln.
Also sauber machen, ohne von der alten Patina zu viel zu zerstören, danach ölen.
Stell Dir so eine Wumme mal mit einem hellen, neuen Schaft vor, das paßt nicht zusammen.
Mit der Gravur meinst Du dieses diamantförmige Rautenmuster, daß man mit einer kleinen Dreikantfeile einfeilen kann?
Wende das nicht zu großzügig an, und immer mit Bezug zur Schaftgeometrie, und gib den Feldern immer einen sauberen Randabschluß.
Aber das sind natürlich alles nur unqualifizierte Ratschläge von Außen, wenn Du andere Jäger kennst, wird es da einen geben der einen guten Büchsenmacher kennt, nicht nur jemanden, der Gewehre verkaufen will, dem zeig mal Deinen Fund, und dann höre auf seine Ratschläge.
Viel Erfolg!!
Carsten
Hallo Ulven,
Auch ich tippe auf mit Öl behandelte Birke, gerade wegen der (wahrscheinlich kleinen und vielen) Flecken, also Schaftöl, oder vielleicht auch Balistol Klever (ist wunderbar dafür und für tausend andere Sachen). Das Öl ist einige, wenn nicht viele, mm ins Holz eingedrungen, abschleifen wird Dich nicht weit bringen, es sei denn, Du schleifst so viel ab, bis der Schaft sehr viel kleiner und sicherlich nicht mehr schön ist.
Auch vor einer Radikalkur wie "Auskochen" in Aceton möchte ich dringend abraten, kein Mensch würde z.B. einen alten Holzhobel so behandeln. Dein Schaft ist ein alter Werkzeuggriff, und so würde ich ihn auch behandeln.
Also sauber machen, ohne von der alten Patina zu viel zu zerstören, danach ölen.
Stell Dir so eine Wumme mal mit einem hellen, neuen Schaft vor, das paßt nicht zusammen.
Mit der Gravur meinst Du dieses diamantförmige Rautenmuster, daß man mit einer kleinen Dreikantfeile einfeilen kann?
Wende das nicht zu großzügig an, und immer mit Bezug zur Schaftgeometrie, und gib den Feldern immer einen sauberen Randabschluß.
Aber das sind natürlich alles nur unqualifizierte Ratschläge von Außen, wenn Du andere Jäger kennst, wird es da einen geben der einen guten Büchsenmacher kennt, nicht nur jemanden, der Gewehre verkaufen will, dem zeig mal Deinen Fund, und dann höre auf seine Ratschläge.
Viel Erfolg!!
Carsten
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- Registriert: Mi 13. Aug 2014, 14:08