Tischfräse - Vorrichtung zum Gehrungen fräsen?

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Manfredo
Beiträge: 70
Registriert: Sa 5. Apr 2014, 19:03
Kontaktdaten:

Tischfräse - Vorrichtung zum Gehrungen fräsen?

Beitrag von Manfredo »


Hallo Holzwerker und Tüftler,

wer hat sich schon mal eine Vorrichtung gebaut um an der Tischfräse Gehrungen anzufräsen?

Habs bislang mit der KS 30° angesägt ist aber nicht ganz ohne, da ich das Werkstück hochkant stellen muß!
Außerdem mußte ich immer eine kleine Restfläche stehen lassen damit mir das Werkstück nicht zwischen Tischeinlage und Sägeblatt flutscht.

Da ich in nächster Zeit größere Stückzahlen solcher ca. 150x220mm großen Werkstucke aus 3-Schichtplatten anfertigen muß wäre es
doch einfacher und vor allem im Ergebnis sauberer die Teile zu fräsen?

Um aber das Rad nicht neu erfinden zu müssen hoffe ich, hier im Forum Anregungen zu finden für eine "fingersichere" Haltevorrichtung für
den Schiebetisch meiner Hammer F3 zu finden. (Die Suchfunktion hat mir da nicht geholfen.) Zwei stabile Kniehebelspanner habe ich mir für solche Zwecke schon vor längerer Zeit angeschafft.
Kann die Spindel bis 45° nach hinten kippen. Einen Schwenkmesserkopf mit 40mm Schneidenlänge habe ich zur Verfügung.

Bin für jeden Tip dankbar.

ein schönes verlängertes Wochenende wünscht Euch
Manfred



Benutzeravatar
Thomas Kaes
Beiträge: 725
Registriert: So 4. Apr 2021, 14:10

Re: Tischfräse - Vorrichtung zum Gehrungen fräsen?

Beitrag von Thomas Kaes »


Abend Manfredo,

Falls deine 3-Schichtplatte dünner ist wie 20 mm, sollte das doch mit deinem Schwenkmesserkopf funktionieren:
Spindel um 45° geschwenkt, Schwenkmesserkopf auf 15° eingestellt, das sind 45+15=60°:
bei einer Materialstärke von 20 mm ist die 30° Gehrung 40 mm breit. (20 mm/sin 30°=20 mm/ 0,5= 40mm)
Falls der Abstand zwischen Besäumtischkante und Frasspindel nicht zu gross ist, könntest du mit einem
verbreitertem "Fritz und Franz" deine Finger schonen, und hast in einem das hintere Opferholz beim Fräsen,
damit dir die Platte nicht ausfranst.

Gruss
Thomas


Manfredo
Beiträge: 70
Registriert: Sa 5. Apr 2014, 19:03
Kontaktdaten:

Re: Tischfräse - Vorrichtung zum Gehrungen fräsen?

Beitrag von Manfredo »


Hallo Thomas,

bin Heimwerker und kein Profi.
Fritz und Franz kenn ich noch nicht

Manfred

Benutzeravatar
Thomas Kaes
Beiträge: 725
Registriert: So 4. Apr 2021, 14:10

Re: Tischfräse - Vorrichtung zum Gehrungen fräsen?

Beitrag von Thomas Kaes »


Hier mal im Forum suchen oder:

http://www.schreiner-seiten.de/maschinen/workshop-fks-fritz-franz.php

Formatkreissäge ohen geht gar nicht ;-)

Gruss
Thomas


Konrad Holzkopp
Beiträge: 1749
Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Tischfräse - Vorrichtung zum Gehrungen fräsen?

Beitrag von Konrad Holzkopp »


guude,

Du brauchst gehrungen längs zur kante?

ich würde mit schräggestelltem sägeblatt streifen schneiden
und dann die brocken schräg ablängen.
solltst Du kein schwenkbares blatt haben
schlage ich vor streifen quer zur maserung
zu schneiden, an diese die gehrungen mittels
vorschubs im durchlauf anzufräsen.

die streifen ablängen, links einen anschlag
auf den schiebeschlitten der fräse und die
längsgehrungen anfräsen.

das hauptprob wird der heftige ausriß
beim austritt des fräsers werden, deshalb
zuerst quer bearbeiten.
nur hilft das bei der mittellage nicht.

sägen mit einem schräger klotz
auf dem schlitten der
KS wäre m.e. vorzuziehen.

gut holz! J.

Manfredo
Beiträge: 70
Registriert: Sa 5. Apr 2014, 19:03
Kontaktdaten:

Re: Tischfräse - Vorrichtung zum Gehrungen fräsen?

Beitrag von Manfredo »


hallo,

die Werkstücke sind 220mm lang und 150mm breit sowie ca. 170mm lang und 120mm breit. (Länge = Maserungsrichtung der äußeren Lagen der 3-Schichtplatten)
Eine Querseite ist stumpf abgesägt die andere Querseite bekommt die Gehrung mit 30°. Andere Teile mit 60° habe ich bislang auf der Kappsäge zugeschnitten was auch problemlos funktioniert.

Eigentlich hatte ich mir vorgestellt die Werkstücke mit etwas Aufmaß in der Länge fix und fertig zu schneiden. Dann mit der winkligen, fertigen Seite nach hinten anschlagen, mit meinen Kniehebelspannern in einer Vorrichtung fixieren und die Schräge fräsen. Damit nix ausreißt könnte man doch die seitlichen Anschläge und die Bodenplatte der Vorrichtung etwas länger lassen (Opferholz?) und beim ersten Durchgang mit abfräsen. Die ganze Vorrichtung könnte man dann vielleicht noch mit einer Leiste versehen um sie bei Bedarf schnell in der Nut des Schiebeschlittens der Fräse fixieren zu können. Dachte in der oder ähnlicher Form liegen solche Fräsvorrichtungen sicher in jeder Werkstatt ;-))) Zum fertigen größerer Stückzahlen würde es sich auf jeden Fall rechnen.

Mit meiner alten Bäuerle die Gehrungen zu sägen ist mir zu heiß, weshalb ich ja nun eher zum fräsen tendiere.

noch nen schönen Sonntag Abend
Manfred


Benutzeravatar
Thomas Kaes
Beiträge: 725
Registriert: So 4. Apr 2021, 14:10

Re: Tischfräse - Vorrichtung zum Gehrungen fräsen?

Beitrag von Thomas Kaes »


Abend Manfredo,

wenn die der Gehrung gegenüberliegende Kante stumpf (90°) abgelängt wird, ist es doch einfach:
schneide dir Streifen 150/120 mm breit auf Plattenbreite ab, Queranschlag auf den Formattisch, Fräse (oder säge je nach Grösse der Tischöffnung deiner Fräse mit einem Nutsägeblatt) die Gehrung an der Stirnseite an, danach auf der Kappsäge ablängen: dass Ganze widerholen, bis du den Plattenstreifen aufgearbeitet hast.

Gruss
Thomas


Manfredo
Beiträge: 70
Registriert: Sa 5. Apr 2014, 19:03
Kontaktdaten:

Re: Tischfräse - Vorrichtung zum Gehrungen fräsen? *MIT BILD*

Beitrag von Manfredo »


Hallo Thomas,

habe mich erst heute wieder mit der Fräserei beschäftigt. Wenn ich das richtig sehe geht das mit dem normalen Fräsanschlag nicht so einfach. Bin ja kein gelernter Schreiner und bevor ich anfange mich selbst zu verstümmeln möchte ich hier meine Idee "Werkstücke 45° längs fräsen" zur Diskussion stellen. Ist alles nur mal provisorisch aufgebaut.

Am Ablänganschlag eine exakt auf 90° gesägte Platte befestigen. Diese dient als Anschlag nach hinten und zum befestigen der beiden Kniehebelspanner welche das Werkstück halten sollen.
Angelegt wird diese Anschlagplatte am Ablänganschlag und mit dem Felder Niederspanner auf dem Schiebetisch festgespannt. Am Ablänganschlag klemme ich ein Opferbrettle genau so breit wie die Werkstücke fest, welches das ausreißen beim Fräseraustritt verhindern sollte. Gefräst wird verdeckt von unten mit einem Schwenkmesserkopf mit 40mm HM-Wechselschneiden. Alternative?

Ein Bild sagt mehr als Worte und kann meine verzweifelten Erklärungsversuche sicher positiv unterstützen.
Hoffe auf die eine oder andere Rückmeldung von den Profis.

Gruß
Manfred



Benutzeravatar
Thomas Kaes
Beiträge: 725
Registriert: So 4. Apr 2021, 14:10

Re: Tischfräse - Vorrichtung zum Gehrungen fräsen?

Beitrag von Thomas Kaes »


Abend Manfredo,

als erstes würde ich ein durchgehendes (!) Brett , Höhe wie dein Anschlag, als Hilfanschlag vor dem Alu-Anschlag anbringen;
durch die Schutzbrücken ist die Öffnung viel zu groß.
Dann kannst du bei laufender Maschine den Hilfsanschlag millimeterweise vorsichtig von der Rückseite ausfräsen,
bis der Fraskopf weit genug rauskommt.
Wenn du zusätzlich ein rechtwinklig zugeschnittenes Schiebeholz in gleicher Stärke wie deine zu fräsenden Teile verwendest,
hast du in einem ein Opferholz beim Fräsen.
Siehe auch: http://www.schreiner-seiten.de/maschinen/workshop-fks-wechselgriff.php

Oberseitig vor dem Hilfsanschlag kann du noch eine Bogenandruckfeder verwenden.
http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/md/read/id/16535/sbj/optimale-werkstueckfuehrung-an-der-tischfraese/

Die ganzen Spanner etc. sind beim Werkstückwechsel deiner kleinen Teile nur im Weg.

Gruss
Thomas


Manfredo
Beiträge: 70
Registriert: Sa 5. Apr 2014, 19:03
Kontaktdaten:

Re: Tischfräse - Vorrichtung zum Gehrungen fräsen? *MIT BILD*

Beitrag von Manfredo »


Guten Morgen Thomas,

vielen Dank für die Tips und Links. Also die Idee mit dem Vorsatzbrett hatte ich schon wiederholt angewandt, warum ich nur dieses Mal nicht gleich darauf gekommen bin? Irgendwie hat mich wohl die scharfkantige Gehrung irritiert. Die Befürchtung, dass die messerscharfe Kante beim gegen den Anschlag drück nachgeben könnte war dann auch der Grund für das Hilfsbrett mit Wechselgriff. Es dient gleichzeitig zur Aufnahme beim fräsen der besagten Gehrung und hochkant für das fräsen einer V-Nut. Die Anschlag/Splitterhölzer können bei Bedarf gewechselt werden. Hat fürs Erste prima geklappt.

Die Idee mit der Bogenandruckfeder und einem einfachen, rechtwinklig zugeschnittenen Schiebeholz werde ich als nächstes versuchen. Eine Bogenandruckfeder nach G.Henn mit dem B-förmigen Doppelbogen steht schon länger auf meiner Wunschliste und ein paar schöne Stücke Buche hab ich dafür auch schon reserviert. Immerhin habe ich jetzt ein paar Wechselgriffe mit Gewindebuchsen die auch schon lange nötig waren. Alles andere war immer ein Gepfriemel. Auch ein Gehrungsanschlag (Schwalbenschwanzfnut) für meine alte Bäuerle steht ganz oben auf der Dringlichkeitsliste.

einen schönen Feiertag
Manfred



Antworten