Große Platte (sicher?) klein kriegen
Große Platte (sicher?) klein kriegen
Hallo!
Habe mir gestern das Video von Guido angesehen. (http://www.holzwerken.net/HolzWerkenTV/Moebelbau/Moebelbau-So-kriegen-Sie-auch-grosse-Platten-klein)
Darin zeigt Guido, dass kleine Plattenabschnitte auf rechts von der Handkreissäge erzeugt werden, in dem die Platte links unter der Führungsschiene gegen einen Anschlag rechts geschoben wird.
Genauso würde ich das auch gerne machen und hab mir schon ein paar Schablonen angefangen, bis ich dann in einer glaubwürdigen Diskussion in einem bekannten Internet Forum gelesen habe, dass dies unter Umstände nicht ungefährlich ist. Das Werkstück ist ja beim Sägen zwischen Führungsschiene / Restplatte und Anschlagstop rechts von der Säge mehr oder weniger fix eingespannt und liegt nicht frei. Nach meinem Verständnis kann das zum Einklemmen und Rückschlag führen; oder dazu, dass das Leistenstück rechts von der Säge durch diese rausgeschleudert wird.
Die Meinungen dort waren sehr eindeutig, alle gegen diese Methode Abschnitte rechts von der Säge herzustellen. Generell wurde da empfohlen nach dem Anschlagen der Platte, den Stop ein wenig zurückzusetzen, damit das Werkstück wieder frei ist.
Trotzdem, die von Guido vorgestellte Methode ist sehr verlockend. Gibt es dazu auch kritische Meinungen hier, bzw. welche Limitierungen, etc. sind in dieser Methode gegeben (gibts einen Bereich ab dem es wirklich gefährlich wird...?)
Danke & lg
Christof
Re: Große Platte (sicher?) klein kriegen
Hallo Christof,
einen ähnlichen Zuschnitttisch nach Guidos Muster habe ich seit ca.drei Jahren im Einsatz. Er wird hauptsächlich für die Verarbeitung von Multiplexplatten 250 cm mal 125 cm eingesetzt. Es war das erste was ich für meine Werkstattausrüstung gebaut hatte. Der Anschlag erfolgt an der oberen Anschlagsleiste, die über die gesamte Tischbreite verläuft. Dort wird die Schiene bei abweichender Stärke des Schnittgutes mit einem Restholz bis zum gleichen Niveau unterfüttert und dann mit einer Zwinge gehalten. Der Gegenhalt, ebenfalls mit einer Zwinge, ist am unteren Ende der Schiene mit einem Restholz unterfüttert, das die gleiche Stärke des Schnittgutes hat. Der Schnitt erfolgt auf der rechten Seite der Schiene. Dabei habe ich sowohl rechts als auch links der Schiene Begrenzungsanschläge verwendet, die aber nur zur Wiederholbarkeit der Breiten verwendet wurden. Der Anschlag ist oben. Die Säge ist durch die Schiene geführt und hat bei entsprechender Nachjustierung der Sägeführung an der Säge, kein Spiel. Die Schiene liegt während des Schnitts fest auf der zu sägenden Platte auf und hält diese. Der Tauchschnitt sollte an dem Rückschlagstopp beginnen.
Herzlichen Gruß
Uwe
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Re: Große Platte (sicher?) klein kriegen
Hallo Christof,
glaubwürdigen Diskussion in einem bekannten Internet Forum
Wo war das denn? Meinst du vielleicht die beiden Beiträge im amerikanischen Festool-Forum FOG?
das Leistenstück rechts von der Säge durch diese rausgeschleudert wird.
Das Leistenstück kann unmöglich herausgeschleudert werden, es wird von zwei Schnellspannern fixiert. Wenn es zu einem Rückschlag kommt, dann wird - wenn überhaupt - eher die Säge aus der Führungschiene herausgehebelt. Damit das nicht passiert, gibt es aber an der von mir eingesetzten Tauchsäge einen Spaltkeil und es wird im Video immer durchgehend gesägt - keine Tauchschnitte!
den Stop ein wenig zurückzusetzen, damit das Werkstück wieder frei ist.
Und wie soll man so wiederholgenaue Werkstücke hinkriegen?
Festool bietet selbst zum Parallelanschlag FS-PA eine Verlängernung samt Brücke an FS-PA-VL mit dem man ebenfalls rechts vom Sägeblatt schmale Leisten wiederholgenau zuschneiden kann. Wenn das so gefährlich wäre, hätten die das längst aus dem Programm genommen. Also ich kann bei meiner Vorgehensweise beim besten Willen keine Rückschlaggefahr erkennen, die ist auf einer TKS deutlich höher!
Ich habe für den Videodreh etliche schmale Leisten aus Kiefer-Leimholz auf diese Weise zugeschnitten und kein einziges Mal hat sich das Werkstück auch nur minimal bewegt und die Säge ging durch wie Butter, von Rückschlag keine Spur.
Schöne Grüße
Guido
Re: Große Platte (sicher?) klein kriegen
Hallo,
jetzt mal ganz im Ernst, ich mach das ohne Konstruktionen.
Ich trenne meine großen Plattenmaße 2,80x2,07m immer am Boden auf und lege die Platten auf Latten, mit dem Metermaß messe ich den Abstand zur besäumten Kante und los gehts. So ein Ding könnte ich niemals alleine auf einen Tisch wuchten... Vor allem nicht, wenn es sich um MDF handelt ;-) Glaub das würde nicht mal mit vier Händen gehen. Bis jetzt waren die Zuschnitte ohne große Hilfsmittel absolut winkelig und parallel.
Gruß
Manuel
Re: Große Platte (sicher?) klein kriegen
Hallo!
Habe mir gestern das Video von Guido angesehen. (http://www.holzwerken.net/HolzWerkenTV/Moebelbau/Moebelbau-So-kriegen-Sie-auch-grosse-Platten-klein)
Darin zeigt Guido, dass kleine Plattenabschnitte auf rechts von der Handkreissäge erzeugt werden, in dem die Platte links unter der Führungsschiene gegen einen Anschlag rechts geschoben wird.
Genauso würde ich das auch gerne machen und hab mir schon ein paar Schablonen angefangen, bis ich dann in einer glaubwürdigen Diskussion in einem bekannten Internet Forum gelesen habe, dass dies unter Umstände nicht ungefährlich ist. Das Werkstück ist ja beim Sägen zwischen Führungsschiene / Restplatte und Anschlagstop rechts von der Säge mehr oder weniger fix eingespannt und liegt nicht frei. Nach meinem Verständnis kann das zum Einklemmen und Rückschlag führen; oder dazu, dass das Leistenstück rechts von der Säge durch diese rausgeschleudert wird.
Die Meinungen dort waren sehr eindeutig, alle gegen diese Methode Abschnitte rechts von der Säge herzustellen. Generell wurde da empfohlen nach dem Anschlagen der Platte, den Stop ein wenig zurückzusetzen, damit das Werkstück wieder frei ist.
Trotzdem, die von Guido vorgestellte Methode ist sehr verlockend. Gibt es dazu auch kritische Meinungen hier, bzw. welche Limitierungen, etc. sind in dieser Methode gegeben (gibts einen Bereich ab dem es wirklich gefährlich wird...?)
Danke & lg
Hallo!
Also punkto "Werkstück rausschleudern" muss ich dir gleich recht geben, in deinem Vorschlag ist das Werkstück ja fixiert; dass war so nicht im von mir referenzierten Forumsvorschlag. Wobei ich (wie gesagt, als Laie) mir denke, dass trotzdem ein Verkeilen / Verkannten der Säge entweder die Säge bewegen würde, oder die Fixierung der Schnellspanner auf dem Werkstück überwinden könnte. Ich nehme halt an, dass "wenn" es zu einer Situation kommt, dass das Werkstück geschleudert würde, entweder das eine oder das andere passiert, da die Kraft der Säge größer ist, als die Maße der Säge oder eben die Kraft der Klemmen.
Bzgl. des Vorschlags, vor dem Schnitt den rechten Stop etwas zurückzusetzen hatte ich das so verstanden, dass das gemacht wird, nachdem das Werkstück an den rechten Anschlag angeschlagen wurde und dann von der Schiene (oder halt einer Fixierung links von der Schiene) ausreichend fixiert ist, sodass der rechte Anschlag das Werkstück nicht mehr halten muss.
Aber wie gesagt, gefallen tut mir das auch nicht, weil dann der Anschlag wieder korrekt gesetzt werden muss (in dem Forumsbeitrag war da ein Incra Jig im Einsatz, wo das vermutlich korrekt möglich ist) bzw. war die Rede von einem losen Brettchen zwischen Anschlag und Werkstück, dass einfach entfernt werden kann.
Du hattest übrigens recht. Ich musst jetzt eine Weile suchen, aber der von mir genannte Beitrag ist im FOG Forum.
http://festoolownersgroup.com/festool-jigs-tool-enhancements/mft-rip-fence/
Vielleicht magst du den Beitrag ein wenig anschauen. Wie gesagt, deine Lösung würde ich sehr gerne einsetzen, aber mangels eigener Erfahrung tu' ich mir sehr schwer etwaige Risken einzuschätzen. (Wobei ich damit ernsthafte Risken mein; nicht solche, die durch übliche Fehlhandhabung entstehen - darüber bin ich ja hoffentlich doch hinaus :-)
Beste Grüße
Christof
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- Beiträge: 1640
- Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09
Kleine Leisten sägen
Hallo Christof,
bei der von Guido Henn gezeigten Methode gibt es keine Teile die unkontrolliert durch die Gegend fliegen können. Die Teile die rechts und links des Sägeschnitt´s übrig bleiben sind durch die Schnellspanner oder die Schiene gehalten. Die im FOG-Forum vorgestellte Methode ist da klar im Nachteil. Wenn Du Dich an die Bauanleitung von Guido hältst, bist Du hier auf der sicheren Seite. Meiner Meinung nach, ist dies eine gute Möglichkeit, eine fehlende Tischkreissäge zu ersetzen.
Es grüßt Johannes