Konstruktion einer Gartenbank *MIT BILD*

[Patrick Kalleicher]

Hallo zusammen,

ich habe schon seit einiger Zeit vor für meine Terrasse ein paar Möbel zu bauen. Da ich von einem Freund ein paar Eichenbohlen (Stärke 50 bzw. 60 mm) geschenkt bekommen habe, möchte ich diese Möbel für den Außenbereich einsetzen. Nun habe ich mir ein paar Gedanken gemacht und möchte diese hier zur Diskussion stellen.
Erst aber noch einmal ein paar Worte zu mir. Mein Name ist Patrick und wie in meinem ersten Beitrag hier im Forum schon erwähnt, lese ich schon seit geraumer Zeit hier mit. Ich selbst habe schon das ein oder andere, brauchbare "Möbel" gefertigt. Dies allerdings mit eher bescheidenen Mitteln. In Laufe der Zeit habe ich mir die ein oder andere Maschine zugelegt. Richtig los ging's mit dem Hauskauf 2006. Seit dem habe ich das Projekt "Werkstatt" auf dem Plan und bereits teilweise in der Umsetzung. Zu gegebner Zeit werde ich vielleicht mal ein paar Bilder meiner "Werke" veröffentlichen.
Ich habe mich in den letzen Tagen mit dem Programm SketchUp auseinandergesetzt. Das Resultat ist eine Konstruktion die ich als Bild hier zeigen möchte. Leider habe ich im Moment nicht die Möglichkeit andere Formate per Link zu posten. Falls jemand die Datei veröffentlichen kann, werde ich die Datei gerne per eMail an denjenigen senden.

Hier noch ein paar Fragen, die ich gerne hier diskutieren möchte:

1. Haltet Ihr Eiche - natürlich behandelt/geölt - grundsätzlich für den Außenbereich geeignet?
2. Womit sollte die Verleimung (Konstruktion mit Schlitz/Zapfen) erfolgen? Leim oder einer dieser modernen PU-Kleber?
3. Sind die Maße ergonomisch so in Ordnung?
4. Was sollte ich bei der Konstruktion noch bedenken/ändern?

Als Werkzeug steht mit eine Oberfräse (OF 1400), Tauchsäge (TS 75) mit Schiene und ein Abricht-/Dickenhobel (Scheppach HM1) zur Verfügung.

Viele Grüße,

Patrick

[MartinW]

Hallo Patrick,

Deine Planung gefällt mir sehr gut. Die Maße schauen sehr gut aus.
Nur die Beine würde ich etwa 5 cm kürzer machen - wenn Du noch ein Kissen auflegen möchtest, kommst Du auf etwa 50cm Sitzhöhe - ich kenne Faustregel 45cm.
Nachdem Du eh schon die Verbindungen zapfen möchtest, könntest Du die auch mit Querdübeln sichern - allerdings dann auch aus dem selben Material.

Martin

[Patrick Kalleicher]

Hallo Martin,

vielen Dank erst mal für den Tipp mit den kürzeren Beinen. Das mit den Sitzauflagen ist ein Thema das ich noch ausführlicher mit meiner Frau diskutieren werde ... ;-)
An Querdübel habe ich auch schon gedacht, scheue mich aber vor dem Vorgang des Durchbohrens nachdem alle Verbindung (hoffentlich) so schön passen. Wenn da was schief geht tut's richtig weh. Na ja, vielleicht lasse ich mich in einem Anflug von Übermut doch noch dazu hinreißen.
Hab' auch Deine Vorstellung gelesen und möchte Dir viel Freude und allzeit gutes Gelingen wünschen.

Viele Grüße aus dem Saarland!

Patrick

[Johannes M]

[In Antwort auf #67505]
Hallo Patrick,

1. Eiche ist ein dauerhaftes Holz und für den Außeneinsatz gut geeignet. Allerdings ,wenn nur geölt pflege-intensiv und nicht zum draußen Überwintern geeignet.
2. Ob D3-Holzleim oder PU-Kleber ist Ansichtssache, ich würde Weißleim nehmen.
3. Das kommt darauf an wie groß die Benutzer sind. Sollen Polster benutzt werden? Mir wäre die Rückenlehne zu niedrig, aber ich bin auch 1,92m groß. Ich glaube mir wäre auch der Höhenunterschied zwischen Sitzfläche und Armlehne zu gering.
4. Wenn ich Deine Zeichnung richtig interpretiere, sind die Hölzer der Sitzfläche und der Armlehnen waagerecht, das sieht nur die ersten Wochen gut aus, wird aber schnell unansehnlich, weil Regenwasser darauf stehen bleibt. Auch würde ich versuchen die Konstruktion so zu ändern, daß zwischen den Brettern der Rückenlehne und der Sitzfläche mindestens 1cm Luft bleibt, damit Nässe schnell wieder weg-trocknen kann und nicht in die Fugen zieht. Grundsätzlich würde ich versuchen möglichst auf horizontale Flächen zu verzichten. Persönlich bevorzuge ich Sitzflächen, die etwas geschwungen oder abgewinkelt sind.

Es grüßt Johannes

[Frank Vosseler]

[In Antwort auf #67505]
Hallo Patrick,

tolle Bank - das wird sicherlich ein schönes Projekt!
Ich würde Dir empfehlen die 15° nochmals zu überdenken.
Ich selbst habe 9° genommen, das reicht gut aus!

Hier gibts näheres zu meiner Japanischen Gartenbank:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/read/75084
Die Bank hat sich echt bewährt: Sie ist extrem angenehm zu sitzen und sieht traumhaft aus. Ist aber nicht von mir sondern von fine woodworking.

Meine Empfehlung: nimm einen Winkelmesser mit und messe mal diverse Bänke aus.
Wenn die Rückenlehne zu flach läuft (=größerer Winkel), lehnst Du Dich nicht an, das heisst Du hast eine Bank ohne Rückenlehne, quasi ein breiter Hocker.

Wenn Sie zu steil ist, wirds unbequem.

Zu Deinen ersten zwei Fragen:

>1. Haltet Ihr Eiche - natürlich behandelt/geölt - grundsätzlich für den >Außenbereich geeignet?

Klar - Eiche ist geeignet für außen. Im Winter ab in den Keller mit dem Teil, oder wenigstens unterstellen. Abdecken halte ich für nicht so prickelnd, keine Luftzirkulation und das Holz wird feucht.
Ich selbst habe für meine Gartenbank Meranti genommen, aber wenn ich Eiche gehabt hätte, dann hätte ich das bevorzugt.

>2. Womit sollte die Verleimung (Konstruktion mit Schlitz/Zapfen) erfolgen? >Leim oder einer dieser modernen PU-Kleber?

Ich habe D3 Leim genommen. Die Füße die auf dem Boden stehen, kannst Du mit PU versiegeln, dann tritt von unten keine Feuchtigkeit ins Holz.

Gruß Frank

[Haass]

[In Antwort auf #67521]
Hallo,
Ich würde die Sitzhöhe auf 48 cm legen. Ist bequemer.
Die Sitzfläche wurde ich liegt nach hinten neigen. Das Wasserlaufs besser ab und es ist zum sitzen angenehmer.
Eichenholz ist wetterfest, wird auch i Bootsbau verwendet.
Ich wünsche die viel Erfolg.
Heiner

[Heiko Rech]

[In Antwort auf #67505]
Hallo Patrick,

mir erscheinen die 15° Neigung der Lehne auch recht viel. Hast du im Haus einen Stuhl, von dem du behaupten kannst, dass er für dich sehr bequem ist? Wenn ja, nimm dessen MAße und Winkel als Ausgangsbasis.

Mit Eiche bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Was den leim angeht, würde ich auf jeden Fall D4 Leim und nicht D3 nehmen. D4 ist z.B. der von dir genannte PU-Leim. Es gibt aber auch Weißleim als D4. Entweder ein D3 mit Härter, oder aber auch 1K D4 Weißleim. Den bekommst du im Fachhandel (z.B. Klaus Baubeschläge in SB, oder Immelen in Trier)

Gruß

Heiko