Eigentlich bin ich ja lieber auf der stillen Seite und mit Vollholz unterwegs, für meinen geplanten CD-Turm wollte ich mich aber mal wieder im Furnieren üben und hatte mich außerdem auf ganz klare Formen (ebene Flächen, nur rechte Winkel) beschränkt.
Der CD-Turm ist aus Spanplatte (16 mm für Seiten, Boden und Deckel und 10 mm für die Regalböden), die ich mir im Baumarkt direkt habe zuschneiden lassen.
![](http://hw.roesch.de/Bilder/B7452.jpg)
Furniert ist das ganze mit einem schönen Paket Riegelesche, größtenteils mittels PVA-Leim und der Bügeltechnik, für die Böden habe ich teilweise aus Nostalgiegründen Knochenleim verwendet. Diesen hatte ich recht hoch mit Füllstoff gefüllt, um ihn zäher einzustellen und somit Leimdurchschlag durch das dünne Furnier zu verhindern (hat hervorragend geklappt).
![](http://hw.roesch.de/Bilder/B7453.jpg)
Bei der Bügeltechnik hatte ich gerade an den großen Flächen den Fehler gemacht, nur den Träger, nicht aber das Furnier zu beleimen. Das ergibt keine ausreichend gute Haftung, so dass sich das Furnier bei Biegebelastung der langen Teile an verschiedenen Stellen wieder ablöste und dort ausgebessert oder nachgeklebt werden musste. Für die Rückwand (7 mm-Pappelsperrholz) habe ich Träger und Furnier eingeleimt, was eine wesentlich höhere Haftung nach dem Aufbügeln ergab und jegliche Ablösungen verhinderte. So kann man aus Fehlern lernen...
Die Böden sind mit 6 mm-Holzdübeln unter Verwendung einer selbst gebastelten Schablone eingedübelt. Alle Teile wurden vor dem Verleimen endbehandelt, da eine Behandlung der Innenseite nach dem Zusammenbau nicht mehr gut möglich gewesen wäre.
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Endbehandlung ist ein Anstrich mit einem selbst gefertigten, klaren Dammarlack. Nach Aushärten erfolgten ein kurzer Zwischenschliff und zwei Aufträge von aufpoliertem Wachs (Eigenmischung aus Carnauba- und Bienenwachs in Balsamterminöl).
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Das Regal faßt ca. 240 CDs deren Inhalt heutzutage auf einen Streichholzschachtelgroßen Datenträger passen würde aber ich mag mich nicht von ihnen trennen, u.a. deswegen, weil ich gerne die oft lehrreichen Beiheftchen lese.
Leider kann man aufgrund des Standortes des Regals (Nutzung einer dummen und nutzlosen Nische) sich nicht an dem schönen Furnier erfreuen. Aber kommt Zeit, kommt vielleicht einmal neuer Wohnraum
Danke fürs Ansehen und viele Grüße
Philipp
P.S.: Furnieren macht großen Spaß und ich beginne, mich immer mehr für furnierte Möbel oder -teile, gerne auch auf Plattenbasis, zu öffnen. Vorausgesetzt, man hat ein wirklich schönes Furnier.