New Yankee Workshop - Online
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New Yankee Workshop - Online
Auf der Website des New Yankee Workshops kann man seit Anfang des Jahres alte Folgen dieser in den USA sehr bekannten Heimwerker Serie gratis online anschaun. Jeweils Freitags wird eine andere Folge freigeschalten. Diese Woche zeigt Norm Abram den Bau eines Esstisches.
Die Serie ist sehr sehenswert, auch wenn die Sicherheitsvorkehrungen und eingesetzten Maschinen (Radialkreissäge) nicht ganz den heutigen Standards entsprechen.
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Re: New Yankee Workshop - Online
Danke für den tollen Link!!!
Das hat schon was an sich, wenn man anderen beim Werken auf die Finger schauen kann!
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Re: New Yankee Workshop - Online
Hallo Veronika
Ich hätte mir gerne das ganze Video angesehen, aber meine geringe Übertragungsrate hat mich immer nur Bruchstückweise sehen lassen und das auch nicht über die ganze Länge.
Aber mit allem was ich da gesehen habe, bin ich nicht einverstanden, er geht mit dem sägerauhen Brett in die Dickte, dann das gleiche, er geht mit der sägerauhen Seite an den Anschlag der Säge, das entspricht nicht meinen Gewohnheiten, an gleicher Stelle richte ich da immer zuerst an der Abrichte ab.
In beiden Fällen übernimmt er doch eventuelle Ungenauigkeiten, beim Sägen kann man auch einen leichten Spalt zum Anschlag sehen.
Dass er an dem Teil, an dem der Keil eingesetzt wird einen ellenlangen Steg stehen lässt ist auch zu hinterfragen, ist doch das die Höhe wo das Knie des Nutzers zu erwarten ist.
Der Keil hat an beiden Flanken Radien, dabei könnte doch nach hinten die Fläche glatt bleiben.
Wie gesagt, ich konnte nicht das ganze Video sehen, wenn ich richtig gesehen hatte, wurde am Ende der Platte eine Querstück eingesetzt, finde ich auch Fragwürdig, bei der Breite der Platte ergibt sich zwischen extrem trocken und extrem nass schon einen enormen Unterschied in der Breite, da entstehen enorme Spannungen, das finde ich nicht sauber, du hattest bei Deinen Gratleisten an Deinem Tisch den Leim weggelassen, das ist eine gleiche Situation.
Ich hab solche Tische schon in mehreren Varianten gebaut, vielleicht daher mein kritisches Hinsehen.
Gruß Franz
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Re: New Yankee Workshop - Online
[In Antwort auf #56484]
Hallo Veronika,
besten Dank für den Tipp, ich kenne nur einige seiner neueren Folgen. Ich habe dort schon den ein oder anderen guten Tipp abgeschaut. Wie Du schon sagst, in Bezug auf Arbeitssicherheit nicht nachahmenswert (das wird in den neuen Folgen etwas besser). Auch darf man nicht glauben, es werde dort immer gute fachliche Praxis gezeigt.
Konstruktionsfehler oder -Schwächen der Originale werden wohl absichtlich reproduziert, um die Möbel möglichst originalgetreu herzustellen.
Trotzdem oft recht unterhaltsam. Die Serie ist ja inzwischen (nach etwa 20 Jahren Laufzeit?) eingestellt.
Gruss,
Michael K.
Hallo Veronika,
besten Dank für den Tipp, ich kenne nur einige seiner neueren Folgen. Ich habe dort schon den ein oder anderen guten Tipp abgeschaut. Wie Du schon sagst, in Bezug auf Arbeitssicherheit nicht nachahmenswert (das wird in den neuen Folgen etwas besser). Auch darf man nicht glauben, es werde dort immer gute fachliche Praxis gezeigt.
Konstruktionsfehler oder -Schwächen der Originale werden wohl absichtlich reproduziert, um die Möbel möglichst originalgetreu herzustellen.
Trotzdem oft recht unterhaltsam. Die Serie ist ja inzwischen (nach etwa 20 Jahren Laufzeit?) eingestellt.
Gruss,
Michael K.
Re: New Yankee Workshop - Online
Hallo Franz,
also die Leiste an den Enden der Platte wurde nicht geleimt. Stattdessen wurde sie von unten in die Feder gedübelt (also die Dübel sind an der Unterseite sichtbar und die Leiste wurde nicht ganz durchbohrt). Nur der erste Dübel ist geleimt, bei den anderen hat er in der Feder jeweils ein Langloch gemacht, um eine Breitenänderung zuzulassen.
Das mit dem sägerauhen Brett durch die Dickte hat mir auch nicht gefallen, die Bohle war hinterher noch leicht gekrümmt. Das Besäumen vor dem abrichten wäre nicht nötig gewesen. Fräsarbeiten mit der Säge sind in Amerika doch sehr verbreitet. Dieser spezielle Fräser ohne Tiefenbegrenzer in der TKS ist schon abenteuerlich und ein Wanknutblatt hab ich zum ersten mal in einer Radialarmsäge gesehen.
Nichts desto trotz hab ich mir den Link abgespeichert, ich schau mir andere Arbeitsweisen auch sehr gerne an.
gruß
Markus
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Re: New Yankee Workshop - Online
Hallo Markus
Danke, das Du das fehlende Wissen bei mir ergänzt hast, das sind ja interresante Dinge die mir da nachreichst, ich hab mal darüber nachgedacht, nachahmungswert scheint mir die Sache mit den Endleisten so nicht, wo kein Leim ist, da kommt allerlei Feuchtigkeit hin, zumindest doch im Bereich der Tischfläche und so ein Tisch soll ja einige Jahre oder Jahrzehnte halten.
Ich bin ja richtig froh, dass damals mir ein alter Schreiner den Trick mit der Taillierung der mittleren Bretter verraten hat(schon vor meinem ersten Tisch), alle meine Tische haben bis jetzt noch keine Risse im Stirnbereich und so würde ich auch mir die Mühe mit den Endleisten nicht machen.
Gruß Franz
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Re: New Yankee Workshop - Online
[In Antwort auf #56484]
Hallo Veronika,
auf Youtube findet man auch noch jede Menge Folgen zum
"New Yankee Workshop". Auch wenn ich es nicht mag, wenn
alles mit einem Druckluftnagler zum Leimen fixiert wird
und die Sicherheitskriterien auch nicht so ganz die Strengsten
sind, ich schaue es mir immer wieder gern an.
--
Dirk
Hallo Veronika,
auf Youtube findet man auch noch jede Menge Folgen zum
"New Yankee Workshop". Auch wenn ich es nicht mag, wenn
alles mit einem Druckluftnagler zum Leimen fixiert wird
und die Sicherheitskriterien auch nicht so ganz die Strengsten
sind, ich schaue es mir immer wieder gern an.
--
Dirk
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Re: New Yankee Workshop - Online
@ Franz,
Ich bin ja richtig froh, dass damals mir ein alter Schreiner den Trick mit der Taillierung der mittleren Bretter verraten hat
kannst Su das ein bischen näher erklären?
Gruß Bernd
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Re: New Yankee Workshop - Online
Hallo Bernd
Die Stirnbereiche solcher Leimholzplatten sind doch bei jedem Wetterwechsel besonders gefordert, das kann man doch gut beobachten, bei zum trocknen gelagertem Holz, versiegelt man nicht die Stirnholzbereiche, kann man schnell eine Anzahl von Rissen beobachten und bei späterer Nutzung gilt es diese Bereiche bis zum Ende der Risse zu beseitigen.
Der Grund für diese Verhalten liegt auf der Hand, jedes Holz hat ein Kapillarsystem, durch das beim Baum die zum Wachsen notwendige Nährstoffe und Flüssigkeiten nach oben geführt werden und so kann das Holz über die Stirnseiten mit Abstand am besten Atmen und Feuchtigkeit aufnehmen oder abgeben.
Schön zu sehen war das mal bei einer "Wetten das" Sendung, in der ein Wettkanditat in ein 1 Meter langes Buchenholzstück pustete und so an der anderen Seite Seifenblasen erzeugte und das scheinbar ohne besondere Mühe.
Auch im Wald beim Fällen von Bäumen, je nach Witterung und Sonnestand kann man regelrecht darauf warten, dass nach kurzer Zeit mit einem vernehmlichen Knacken an dem frisch gefällten Stamm ein Riss entsteht (trifft man den beim Spalten, gehts mit halber Kraft).
Dieses Verhalten bringt natürlich bei Möbeln, besonders bei breiten Teilen wie Tischplatten die Gefahr mit sich, dass sich Risse bilden, so haben sich unsere Vorfahren überlegt wie man dem begegnen könnte und so kamen sie auf die Idee die Stirnholzbereiche am Ende der Platte praktisch vorzuspannen, sie gingen hin und Taillierten die mittleren Bretter, man erzeugt praktisch leicht gekrümmte Flächen, je nach Länge der Platte, so hat man mir gesagt, bis zu 2-3 mm, spannt man nun beim Verleimen die Platte zusammen, erreicht man an den Enden eine Vorspannung, so als ob permanent eine Schraubzwinge an den Enden zusammendrücken würde.
Ergibt sich nun ein rascher Wetterwechsel hin zur sehr trockener Festlandluft und die Stirnholzbereiche werden zu rasch ausgetrocknet, (der Ausgleich nach hinten bracht halt etwas Zeit), ergibt diese Vorspannung praktischen einen zeitlichen Puffer und die Rissbildung wird so minimiert.
In diesem Zusammenhang hab ich mir auch schon überlegt, welchen Einfluss die Oberflächenbehandlung bei diesem Thema hat, es ist allgemein Usus beim trocknen von Holz alte Lack- oder Leimreste zu benutzen, um die Kapillaren zu verschließen, wird nun der fertige Tisch, wie es heute oft üblich ist, geölt, es entzieht sich meinen Kenntnissen wie es dann um eine Versiegelung bestellt ist.
Gruß Franz