Welche Körnung zum Schärfen von Hartmetall?

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Christian.

Welche Körnung zum Schärfen von Hartmetall?

Beitrag von Christian. »


Bin gerad´ dabei meine Schleifböcke (knapp 3000 Umdrehungen) mit vernünftigen, Scheiben (150 mm) auszustatten.
Edelkorund-Scheiben für Holzwerkzeuge sind bereits ausgesucht.
Allerdings benötige ich noch eine (grüne) Siliciumcarbid-Scheibe zum Schärfen von Hartmetall-bestückten Drehmeisseln, für meine kleine Metalldrehbank.
Da ich mich hierbei auf eine Scheibe beschränken möchte, frag ich mich, bzw. euch, welche Körnung ein guter Kompromiss (Materialabtrag im Verhältnis zu Hitzeentwicklung und Feinheit des Schleifbildes) wäre? Ist eine 80er noch zu grob, um vom Stein direkt zur Drehbank zu gehen? Lieber eine 100er?
Mir raucht der Kopf! Eine Webseite beschreibt 60 als grob, 80 als mittel und 100 als fein. Auf einer anderen gilt dagegen 80 schon als fein...
Wer hat Rat?
Gruß, Christian.



Bernt Steinmetz
Beiträge: 56
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Welche Körnung zum Schärfen von Hartmetall?

Beitrag von Bernt Steinmetz »


Also im Betrieb haben wir so Scheiben. Ich schleif morgen mal und vergleiche mit Original-Werksschliff. Soll´s genauso fein werden? Ich glaubs nicht!
Aus der Erinnerung:
für Schneide chön charf ist 80 eher zu grob - zum Abtragen geht es noch ausreichend. Wir haben meist 60& 80 "an der Wand".
Also ich melde mich morgen abend hoffentlich!

p.s. Zum nachziehen mal über eine Diamantfeile nachdenken. Pferd liefert auf Bestellung ab Körnung D25. (Hemmfeilen - Belaglänge so gute 4cm - alle Formen) Meine 46er und 91er sind für feine Schneiden eher zu grob. Ich hole mir demnächst 25er.
Professionell werden unsere HM-Schneiden (Metall-Verarbeitung) glaube ich eher mit D46 / D64 geschliffen.

Grüssle

Bernt


Christian.

Re: Welche Körnung zum Schärfen von Hartmetall?

Beitrag von Christian. »


Bernt,
freu´ mich auf deinen Bericht, echt nett von dir!
Aber was ist ´ne Hemmfeile? Und was ist Körnung d 25/46/91... für ein/e Wert/Norm, Fepa?
Ich besitze verschiedene Diamant-Karten/Platten von DMT. Die feinste hat ´ne Körnung von 600 mesh / 25 micron, was, wenn ich richtige recherchiert habe, etwa d 30 entspricht.
Im Grunde könnte ich die Meissel auch komplett mit der Hand schärfen, aber mit der Auflage am Bock ist es wohl präziser (zumindest flotter), da die HM-Spitzen auch recht winzig sind.
Ich tendiere zur 100er Scheibe, gegenüber noch feineren. Da kann ich auch noch mal ´nen Steinbohrer d´ran schärfen...

Ach ja, wem das hier zu Metall-lastig wird... ich werd´ die Drehbank hauptsächlich zum Modifizieren/Herstellen von Holzwerkzeugen verwenden, sowie zum gelegentlichen Drechseln von Holz. Ja, beides an der selben Maschine, passt schon. Werd ´mal ein paar Bilder einstellen, die schaut recht urig aus.



Christian.

die Drehbank... *MIT BILD*

Beitrag von Christian. »


etwas dunkel



Christian.

noch eins... *NM - Ohne Text* *MIT BILD*

Beitrag von Christian. »




Christian.

das (vorerst) letzte... *MIT BILD*

Beitrag von Christian. »


Wie stellt man eigentlich mehrere Bilder in einen post?
Und kann man seine Beiträge nachträglich selbst editieren, oder löschen?

Zur Drehbank:
Die verweilte lange Zeit unbenutzt in einem Dampflock/Eisbahnbetrieb im Süden. Jetzt steht sie im Norden. Habe leider keine Bilder von vor der Restaurierung. Aber die hatte zuvor einen recht groben, grauen Anstrich und war ansonsten verrostet, die Mechanik festgestzt. Nach einigen Elektrolyse-Bädern und der bearbeitung mit Messing/Stahlbürsten und -wolle entschied ich mich, sie erst mal roh, also unlackiert zu belassen. Ok, bis auf ´ne leichte Ölung.
Dem Namensschild folgend, konnte ich sogar ein Bild vom Sitz des damaligen Händlers ausfindig machen. (link unten)
Über die Maschine selbst, wo, wann und von wem sie hergestellt wurde, leider nichts. Nehme an, sie stammt aus der Zeit zwischen den beiden großen Kriegen, oder? Außer einzelnen eingestanzten Ziffern, zur Nummerierung der Einzelteile, fand sich an der Drehbank kein weiterer Hinweis.

Später mehr...



reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Drehbank

Beitrag von reinhold »


hey,
die ist aber hübsch. Da könnte man direkt neidisch werden!

Viele Grüsse
reinhold
P.s. : Spitzenhöhe / Spitzenweite ?


Bernt Steinmetz
Beiträge: 56
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Welche Körnung zum Schärfen von Hartmetall?

Beitrag von Bernt Steinmetz »

[In Antwort auf #54898]
Also ich habs probiert:
mindestens 80er. 80 könnte grad reichen bei nicht zu hohen Anforderungen - z.B. Steinbohrer
Abtrag: 4mm lange Kante an mittelkorn-HM (H40S) habe ich in 2 sek. um eine ordentliche Fase von 1mm bereichert. Dann wäre kurzes Abkühlen dran. Aber ich persönlich hätte es gerne glatter und würde feiner nehmen.

Auf der Flachschleifmaschine ist 80 schon fein denke ich. (zumindest bei den Korunden, und das sollte vergleichbar sein) Aber das ist auch was anderes...
100 usw. habe ich auf unserer Flachschleifmaschine noch nie gesehen - wir sind aber auch kein exquisiter HM-Bearbeiter. (ich kauf meist die Scheiben)

Diamant-Körnung: müsste ich erst nachsehen, welche Norm. Ist aber genau andersrum numeriert: kleine Nummer = kleines Korn. D46 Handfeile ist auch eher zu grob!
Die Abziehplatten gibts auch ab D25.
Warum Hemmfeilen so heißen? k.A. Aber das sind Nadelfeilen mit kurzem Besatz.

Wenn ich drandenke mache ich morgen ein Bild hier rein (wäre Premiere!)
- aber nur weil die Drehbank das totale Schnuckelchen ist! Da muß ich zwecks artgerechter Haltung was für die Schneiden tun.

p.s.: Wenn die Schneiden so klein sind, würde ich vielleicht echt die feine 100 nehmen.

Bis morgen also!

Bernt


Christian.

Nachtrag

Beitrag von Christian. »

[In Antwort auf #54904]
Eisbahn? ...sollte natürlich Eisenbahn heißen.
Daß es neben dem Schild keine weiteren Hinweise gibt, stimmt nicht ganz. Auf dem Futter ist Wesselmann eingestanzt. Die saßen damals wohl in Gera, bzw. Zwötzen.
Zur Maschine gehört auch noch ´ne separate, dreifache Riemenscheibe mit Gussfuß. Der Flachlederriemen vom Motor kommend lässt sich dort per Hebel von Leerlauf auf Betrieb verschieben. Ein weiterer, runder Riemen führt direkt zur Drehbank.



Christian.

Re: Drehbank

Beitrag von Christian. »

[In Antwort auf #54905]
Moin Reinhold,
Maße: 90 mal 265.
Deinen (beinahen) Neid darf ich voerst ein wenig dämpfen. Die Maschine läuft nämlich nicht ganz rund (minimal)! Eigentlich eine Trägödie nach dem mühseligen Herrichten, aber es scheint mir schlichtweg am schief montierten Futter, bzw. dessen Fassung auf der Welle, zu liegen. Momentan verdräng ich das aber noch, da es vorerst noch andere Dinge zu erledigen gibt. Hoffe nur es ist nichts Gravierendes.



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