Fassade mit Holz verkleiden
Fassade mit Holz verkleiden
Hallo!
ich möchte nächstes jahr meine Fassade mit einer hinterlüfteten Holzfassade verkleiden. Als Holz möchte ich gerne Lärche nehmen. Was ich bis jetzt nur noch nicht weiss, wie bildet man dort die Fensterbänke aus? Oder setzt man doch lieber welche aus Stein ein?
Re: Fassade mit Holz verkleiden
Wie wär es mit Kupferblech ?
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Re: Fassade mit Holz verkleiden
Hallo Howard, Kupfer blech ist auch meine Meinung, ist super. Aber eine andere Frage: Was für eine Verschalung willst du machen? Nut Feder, Boden Deckel, gefalzt??? Da sind gerade im Fester -und Türbereich gründliche Überlegungen , Planungen notwendig.
Gruß Michi, vom Schreiner, denn keiner machts feiner
Re: Fassade mit Holz verkleiden
[In Antwort auf #54864]
hallo,
im Prinzip bist Du frei, das zu wählen, was Du möchtest, solange die konstruktive Ausbildung stimmt.
Eine Fensterbank aus Holz ist selbstverständlich möglich, gib ihr 10 % Gefälle nach aussen und mache eine Abdeckung mit Kupferblech. Aufkantung und Tropfnase nicht vergessen. Ein Flaschner/Klempner kann das am besten.
Sinnvollerweise machst Du erst mal eine genaue Schnittzeichnung, um die Abmessungen zu klären.
Eine konstruktiv richtig ausgeführte Holzfassade in Lärche ist eine gute Sache, aber sie muss penibel geplant werden.
Bei einer holzverkleideten Fassade ist die Hinterlüftung etrem wichtig. Wie ist der Wandaufbau? Kommen noch Dämmmaterialien auf die Wand, wie ist die Konterlattung? Welche Art der Verkleidung - Stülpschalung? Oder Nut und Feder oder Landhausschalung? Waagrechte Bretter oder senkrechte ? Hat alles Vor- und Nachteile.
Eckausbildung?
gruss reinhold
hallo,
im Prinzip bist Du frei, das zu wählen, was Du möchtest, solange die konstruktive Ausbildung stimmt.
Eine Fensterbank aus Holz ist selbstverständlich möglich, gib ihr 10 % Gefälle nach aussen und mache eine Abdeckung mit Kupferblech. Aufkantung und Tropfnase nicht vergessen. Ein Flaschner/Klempner kann das am besten.
Sinnvollerweise machst Du erst mal eine genaue Schnittzeichnung, um die Abmessungen zu klären.
Eine konstruktiv richtig ausgeführte Holzfassade in Lärche ist eine gute Sache, aber sie muss penibel geplant werden.
Bei einer holzverkleideten Fassade ist die Hinterlüftung etrem wichtig. Wie ist der Wandaufbau? Kommen noch Dämmmaterialien auf die Wand, wie ist die Konterlattung? Welche Art der Verkleidung - Stülpschalung? Oder Nut und Feder oder Landhausschalung? Waagrechte Bretter oder senkrechte ? Hat alles Vor- und Nachteile.
Eckausbildung?
gruss reinhold
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- Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21
Re: Fassade mit Holz verkleiden
Hallo Howard,
wie Reinhold schon schreibt, ist die korrekte Planung und vorallem Ausführung einer Holzfassade sehr wichtig.
Eine Fensterbank aus Holz ist möglich, allerdings nicht üblich. Du mußt irgendwie verhindern, daß Dir Schlagregen an der Fensterbank seitlich hinter die Fassade läuft.
Üblicher ist eine Standardbank aus Aluminium, schöner ist jedoch m.E. eine handweklich hergestellte Bank aus Titanzink/Kupfer vom Flaschner.
Reinhold hat schon geschrieben, daß es zahlreiche Dinge gibt, die dringend zu beachten sind.
Du solltest auch nicht außer acht lassen, daß wegen der mit Holzfassade stärkeren Wand weniger Licht in die Räume fallen kann. Wie schaut´s mit dem Dachüberstand am Ortgang aus ?
Beim InformationsdiesntHolz hat es mal eine Broschüre "Außenverkleidungen aus Vollholz" mit vielen Musterdetailausführungen zum Runterladen gegeben (für umsonst). Die Broschürennr. müßte H329 gewesen sein. Leider haben die seit einiger Zeit ihr Angebot dramatsich eingeschränkt. Vieleicht hat sich das jemand aus dem Forum seinerzeit gesichert ? Oder Du findest es evtl. noch irgendwo im Netz.
Gruß, Andreas
Re: Fassade mit Holz verkleiden
Hallo!
Es soll eigentlich eine Stülpschalung werden.
Die Broschüre würde mich schon interessieren, hab sie aber leider nicht gefunden.
Werde dort mal ne mail hinschicken. Oder aber hier hat sie jemand gespeichert?
Einen sehr großen Dachüberstand hab ich leider nicht am Haus, und die zu verkleidende Wand wäre die Ostseite.
Gedämmt werden soll dabei auch gleich wenn möglich etwas, würde aber nur 4-6cm dämmen, je nach Stärke der waagerechten unterlattung. Darauf dann eine difussionsoffene Plane, dann senkrechte lattung (24x50?), darauf dann die Stülpschalung. Soweit ok?
Und was macht man mit den alten Fensterbänken? Drin lassen und darauf dann das Blech?
Howard
Re: Fassade mit Holz verkleiden
hallo,
Stülpschalung, das heisst die Bretter verlaufen senkrecht und überlappen sich jeweils ca 3 cm (minimum).
6 cm Dämmung ist das absolute Mindestmass - mach 8 cm, das ist besser. Die Kosten sind fast gleich, der Nutzwert ist höher. Nimm auf keinen Fall Steinwolle, im Altbau hast Du die Kondenswasserprobleme nicht im Griff. Ich würde Styropor nehmen, besser in Bezug auf Diffusion, aber teurer Kork oder Schilfpackungen.
Dann hast Du folgenden Aufbau
Aussenwand
Dämmung 8cm und in der selben Ebene 8X8 Rahmenschenkel zur Aufnahme der Konterlattung
Konterlattung 3 cm (beser sind Brettabschnitte ; deine 24X50 sind zu leicht)
Schalung 2X28
Das heisst, deine neue Fassadenoberfläche ragt ca 16 bis 17 cm über die alte Fassade hinaus.
Jetzt schau mal, wie weit Deine jetzigen Fensterbänke vorspringen , dann ist klar, dass Du neue brauchst. Und wo ist Dein Dachvorsprung?
Noch etwas : die Konterlattung sollte aus Brettstücken von ca 1 m Länge bestehen. Sie müssen versetzt angeordnet werden, damit die Luft innen hochstreichen kann, sonst gibt es grausliche Feuchteschäden.
Und ich würde auf jeden Fall die Wärmedämmung um die Gebäudekanten herumziehen, um zu vermeiden, dass sich innen unterschiedlich warme Wände entwickeln, die dann zu Feuchtigkeit führen können.
Es gibt zum Thema Holzfassaden in jeder Bibliothek gute Bücher, eventuell über internet suchen und dann bei der Bibliothek per Fernleihe bestellen.
Gruss
reinhold
Re: Fassade mit Holz verkleiden
Hallo!
Meines wissens ist Stülpschalung aber waagerecht (http://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%BClpschalung) verlegt, die konterlattung also senkrecht, also hinterlüftung von unten nach oben durchgängig.
Meinen Dachüberstand muss ich erst mal messen, aber ob es 16-17cm sind?, Na mal sehen.
Re: Fassade mit Holz verkleiden
hallo,
Du wirst im Net unter Stülpschalung auch andere Lösungen finden, Stülpschalung heisst nicht, dass die Bretter zwangsläufig waagrecht liegen.
Sei's drum: Du brauchst auf jeden Fall zwischen Wärmedämmung und Innenseite der Schalung 2-3 cm Luft, damit sie zirkulieren kann. Und auch bei der waagrechten Schalung (deren Vor- und Nachteile im Einzelfall beurteilt werden müssen) überlappen sich meist zwei Bretter. Das heisst die Gesamtstärke ab Oberkante alte Fassade wird immer bei 15 - 17 cm liegen.
Ich habe übrigens gerade mal kurz gegoogelt und da ein paar Lösungen gefunden, die mir die Tränen in die Augen getrieben haben. Besorge Dir besser ein gutes Buch zur Baukonstruktionslehre oder rede mit einem erfahrenen Zimmermann, bevor Du anfängst, damit Du die schlimmsten Fehler vermeidest. Und zeichne alle Anschlüsse, Eckausbildungen, Fensterleibungen etc. in Schnitten waagrecht und senkrecht 1:1 auf. Man erlebt da manche Überraschung.
gruss
reinhold
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- Registriert: Fr 17. Aug 2018, 16:48
Re: Fassade mit Holz verkleiden
Hallo Howard,
hier ein Link zum Thema, der interessant für Dich sein könnte:
http://www.fragdenarchitekt.de/Holzfassade.aspx
Dort gibt es auch Details zu Eckausbildung und Anschlüssen.
Trotzdem würde ich zu einem Fachmann raten.
@Reinhold,
Deiner Ausführung zur Dämmung mit Polystyrol (EPS) möchte ich nicht folgen.
Es geht ja in dem Fall um die Dampfdiffusion der Aussenwand von Innen nach Aussen. Gerade was die Diffusionsfähigkeit angeht, ist EPS-Dämmung doch eher dicht als offen. Auch brandschutztechnisch ist EPS problematisch.
Wer eine Holzfassade haben möchte, sollte doch konsequent bleiben und sich besser für eine Dämmung aus Holzweichfaser (Gutex, Pavatex), Hanf o.ä. entscheiden. Das ist auch ökologisch nachhaltiger. EPS wird wohl mal Sondermüll - Holzweichfaser und Co. kann man im Kamin "entsorgen" oder auch wieder verwenden.
Nicht zuletzt bietet EPS wohl auch die schlechtesten Werte beim sommerlichen Wärmeschutz (falls relevant). Auch da sind "schwere" Dämmstoffe im Vorteil.
Da gehen die Meinungen sicher auseinander aber ich sehe EPS / XPS nur bei Perimeterdämmungen (Keller, im Erdreich) für notwendig und sinnvoll.
Günstiger als jede andere Dämmung ist es aber allemal :-)
Grüsse!
Matthias