Holzfreuchte (für Hobelbank) Buche

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Manuel
Beiträge: 166
Registriert: Di 24. Dez 2019, 13:41

Holzfreuchte (für Hobelbank) Buche

Beitrag von Manuel »


Hallo Forum,

ich habe eine etwas theoretisch anmutende Frage:
Momentan plane ich meine Hobelbank, dafür habe ich auch günstig Buchenholz bekommen. Dieses war bei Kauf ca. 20 % mit Restfeuchte versehen und lagert momentan unter einem Dachvorstand im Freien und abgedeckt, Feuchte bei 17 %.

Für die Hobelbankplatte habe ich 70mm dicke Buchenbohlen extra in einer Gartenhütte seit 1 Jahr liegen, Restfeuchte im Schnitt 13-15 %.

Meine Frage:
Da die Hobelbank in einer sporradisch geheizten Werkstatt (Kaminofen) aufgestellt und verarbeitet wird, ist es nötig, das Holz dennoch auf 8-10% im Haus runter zu trocknen?
Die Aufstellungs- und Verarbeitungsort sind ja gleich. Oder wäre es dennoch ratsam die Bohlen noch im Heizungsraum etwas runter zu trocknen?

Gruß
Manuel



Bert Wallraff
Beiträge: 308
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Holzfreuchte (für Hobelbank) Buche

Beitrag von Bert Wallraff »


Hallo Manuel,

8-10% brauchst du nur im zentral geheizten Räumen.

Gruß
Bert


Dieter Schmid
Beiträge: 668
Registriert: Di 25. Sep 2018, 21:10
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Re: Holzfreuchte (für Hobelbank) Buche

Beitrag von Dieter Schmid »


Hallo Manuel,

die Frage ist sehr praktisch. Wichtig ist die Holzausgleichsfeuchte, sie muß zur Umgebung passen, starre Werte führen in die Irre. Unten ein Link.

viele Grüße
Dieter



Manuel
Beiträge: 166
Registriert: Di 24. Dez 2019, 13:41

Vielen Dank - perfekt!

Beitrag von Manuel »


Hallo Dieter,

das ist eben genau die Beantwortung meiner Frage. Vielen herzlichen DANK!

Eben habe ich auch nochmal nachgemessen und konnte für mein außen lagerndes Holz sogar nur 15 % Restfeuchte feststellen. Weil es mich interessiert hat, habe ich auch das Holz gemessen, dass sich momentan in der Werkstatt (Aufestellungsort der Hobelbank) befindet. Dort lag der Wert im 15 % Bereich (+/- 1%). Sogar das gekaufte kammergetrockenete Buchenholz hatte diesen Wert. Dementsprechend werde ich wohl die optimale Feuchte haben, um es zu verarbeiten. Die Mechaniken habe ich schon im Shop (feinewerkzeuge.de) bestellt und warte nun freudig auf die Lieferung :-)

Besten Gruß
Manuel


garfilius
Beiträge: 107
Registriert: Mo 22. Dez 2014, 13:03

und umgekehrt: von der Werkstatt in die Wohnung?

Beitrag von garfilius »


Beim Lesen der Beiträge entstand folgende Frage:
Wie ist das andersherum? Wenn ich in der 15 Grad kühlen Werkstatt Möbel für die 20 Grad warme zentralgeheizte Wohnung baue...
Das Holz nimmt ja während der Verarbeitung die Ausgleichsfeuchte passend zur Werkstatt an und kommt viel zu feucht in die trockene Wohnung. Müßte sich da nicht fast alles verziehen?
Oder mach ich mir zu viele Gedanken?

Grüße
Gero


Bert Wallraff
Beiträge: 308
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: und umgekehrt: von der Werkstatt in die Wohnun

Beitrag von Bert Wallraff »


Hallo Gero,

dieses Problem habe ich jeden Tag, entweder man behebt das Problem konstruktiv oder man heizt die Werkstatt oder wenn das Rohholz die richtige Feuchte hat muß man sich ein wenig beeilen, so schnell nimmt das Holz die Feutigkeit auch nicht auf. Zum Thema Kammenr getrocknet vom Holzhändeler, heist nur, daß das Holz in der Kammer war, niemand sagt einem wie lage das Holz beim Händler in der feuchten Halle lag und es ist kein Gesetz auf 8-10% runter zu trocknen. Also von 30% auf 15% getrocknet ist auch Kammer getrocknet.

Grüße Bert


Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: und umgekehrt: von der Werkstatt in die Wohnun

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Gero,

ich habe festgestellt, dass z.B. stramm sitzende Zapfen in der Wohnung
nachtrocknen und dann wackeln können. Daher mache ich das im Moment immer
öfter so, dass ich für ein neues Projekt die Hölzer grob zuschneide und dann
irgendwo in der Wohnung lagere. Zur Weiterverarbeitung hole ich mir
die Teile dann wieder in die Werkstatt zurück. Das geht natürlich alles
nur bis zu einer bestimmten Größe.

--
Dirk


joachim_b
Beiträge: 141
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: und umgekehrt: von der Werkstatt in die Wohnun

Beitrag von joachim_b »


Hallo,

es gibt doch elektronische Luftentfeuchter, bei denen man die gewünschte Luftfeuchtigkeit einstellen kann. Das könnte doch eine Alternative zur Heizung in der Werkstatt sein. Was haltet ihr davon ?
Gruß,
Joachim


Bert Wallraff
Beiträge: 308
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: und umgekehrt: von der Werkstatt in die Wohnun

Beitrag von Bert Wallraff »


keine Erfahrung

Grüße Bert


Rainer Lux
Beiträge: 64
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: und umgekehrt: von der Werkstatt in die Wohnun

Beitrag von Rainer Lux »


Hallo Joachim,

ich hab so ein Teil im Keller stehen da ich dort im Sommer sonst auf gut 70% Feuchte komme (teils auch mehr). Das Teil war mit 160,-€ eher billig da ich damals erst mal ausprobieren wollte - ein teureres wäre sicher besser und energieeffizienter. Müsste ich mir ein neues Kaufen würde ich sicher im etwas teureren Bereich gucken.

Bei mir funktioniert das Entfeuchten halbwegs da ich im Sommer eine mit 18-19 Grad doch recht warme Werkstatt habe - jedes Grad mehr macht die Entfeuchtung effizienter - jedes weniger macht sie ineffizienter. Bei 14-15 Grad dürfte Schluss mit Lustig sein. Meine Zielfeuchte sind 52-57% und die kann ich den Sommer über so ganz gut halten.

Mein Tank hat vielleicht 2,5 Liter - im Sommer reicht der grade mal 20 Stunden. Entwässerung per Schlauch wäre für Dauerbetrieb also nötig - ich komm bisher mit dem Tank halbwegs gut hin.

Der Energiebedarf ist deutlich. Wenn ich den Entlüfter vollgas betreiben muss zieht er 2,4kWh/Tag (hat ca. 100 Watt). Im allgemeinen sind's weniger da er nicht dauernd laufen muss. Größere Geräte sind sicher effizienter.

Positiver Nebeneffekt: Frau freut sich über Regenwasser zum Gießen - ich mich über weiches Wasser für die Wassersteine.

Fazit: Als Lösung für den Sommer taugt so ein elektrischer Entfeuchter (die chemischen kannst du ganz vergessen) - für eine kalte Werkstatt im Winter kannst du ihn vergessen - da musst du über geschicktes Heizen / Lüften arbeiten.

Liebe Grüße,

Rainer



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