Wenn ihr eine Werkstätte von Grund ....

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Robert Hickman
Beiträge: 687
Registriert: Mo 2. Jan 2017, 16:40

Re: Wenn ihr eine Werkstätte von Grund ....

Beitrag von Robert Hickman »

[In Antwort auf #52932]
Wichtig finde ich ist auch, dass man das Zubehör kombinieren und mit anderen Geräten nutzen kann, denn dadurch kann man Mehrfachkäufe verhindern, Geld sparen und die Teile intensiver nutzen. Ein gewisser Systemgedanke ist da schon von Vorteil und sollte auch von anderen Herstellern als etwa Festool weiter ausgeprägt werden.

@Gerhard, schaust Du mal in den Marktplatz? Hatte da eine Frage zu Deinem letzten Angebot.

Viele Grüße

Robert



Eddy Ilg
Beiträge: 269
Registriert: Di 15. Apr 2014, 16:14

Re: Wenn ihr eine Werkstätte von Grund ....

Beitrag von Eddy Ilg »

[In Antwort auf #52932]
Hi,

ich hab damals das gleiche wie Gotfried gedacht und mir einen Lamello für 30 Euro gekauft. Der erste ging dann kaputt, worauf ich nur seuftze und mir den nächten kaufte.

Nach zahlreichen misslungenen, schiefen, wackligen oder krummen Verbindungen und vor allem mehreren hundert Euro verschwendetem Material habe ich dann endlich eingesehen das billig Maschinen einfach *absolut* nix bringen und habe mir eine Maschine von Bosch gekauft.

Pedder hat damit recht - gebrauchte Markenwerkzeuge kann man zudem sehr gut verkaufen und spart am Ende Geld und Ärger.

Viele Grüße,

Eddy



Hans
Beiträge: 156
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Wenn ihr eine Werkstätte von Grund ....

Beitrag von Hans »

[In Antwort auf #52932]
Eigentlich ists doch ganz einfach.
Wenn ich die Kohle locker hab, ists keine Frage, dann kauf ich mir halt ein gutes Markengerät, schon allein deshalb, weils besser aussieht :-).
Kaum einer von uns wird aber die Kohle derart locker sitzen haben, deshalb kommen andere Gesichtspunkte zum tragen, wie schon von Vorschreibern geäussert. In erster Linie gehts meiner Meinung nach ums Budget. Hab ich kein Geld, brauch aber grad eine Irgendwasmaschiene, um mein Projekt fertig zu bekommen, kauf ich mir schon mal ein 30€ Baumarktteil - im bewusstsein, daß das vielleicht rausgeschmissenes Geld ist, und unter entsprechender Vorsicht beim Einsatz des Geräts, damit nix kaputt geht. Oder ich leih mir von irgendwem ein Gerät aus, bei uns gibts da so ne Orangene Firma, die hat so gut wie alles - wenn ichs nur einen Tag brauche, kostet meist ein Profigerät nicht mehr als der Baumarkt-###. Man muss halt Kaution zahlen.
Aber ich schweife ab :-)
Ich hab z.B. eine alte Metabo Oberfräse (1229) von meinem Vater übernommen. Arbeitet brav, hat aber so seine Macken; ich hätt gern eine Neue, gefallen tut mir da eine von Bosch blau - die kost halt ein Häuferl. Ich kanns mir grad halt nicht leisten - also muss ichs "budgetieren", oder mir ob dem dank steigender Handarbeit sinkenden Maschineneinsatz die sinnhaftigkeit dieser Investition ausreden :-)
Wir sind uns glaub ich einig, daß Markengeräte besser sind als Billiggeräte. Beide haben aber ihre Daseinsberechtigung, der Ferrarivergleich ist aber definitiv andersrum - wenn ich ein schlechter Autofahrer bin, komm ich mit nem Ferrari sicher nicht zurecht - als Heimwerker tu ich mir aber mit einer Profimaschine (zumindest meistens) leichter als mit einem Baumarktklump, das beim erstenmal schief anschaun auseinanderfällt. Bin ich aber Profi, kann ich aus dem Klump auch noch einigermassen was rausholen, weil ich halt die Grenzen kenn.

Langer rede kurzer sinn:
Kauf dir nix, was Du dir nicht leisten kannst, und für den Rest spar halt noch ein weilchen :-)
Wie schon gesagt wurde: Werkstattbilder sind zwar immer wieder schön anzuschaun, aber Projekte sagen viel mehr aus.

Fröhliches Bastling
Hansemann


Olli Trappe
Beiträge: 412
Registriert: Sa 10. Mär 2018, 18:39

Aktuelle persönliche Beispiele

Beitrag von Olli Trappe »

[In Antwort auf #52932]
Hallo Gottfried,

grau ist alle Theorie. Daher beteilige ich mich normalerweise nicht an Diskussionen dieser Art. Hier also ein paar persönliche Fallbeispiele aus diesem Sommer:

Oberfräse mit 12mm Spannzange:
Für meine Holzbauprojekte habe ich über die Anschaffung einer kräftigen Oberfräsen mit 12 Spannzange nachgedacht und bei meinem Händler eine relativ günstige Ryobi-Maschine angefragt. Herr XY von der Firma Weg hat mich sofort angerufen und gesagt, dass er mir diese Maschine guten Gewissens nicht verkaufen mag. Spaßeshalber habe ich die Festool OFE 2200 angefragt und dann auch zugeschlagen. Ich gebe zu, dass mir der hohe Anschaffungspreis Bauch- und Kopfschmerzen beschert hat. Die Schmerzen sind inzwischen Begeisterung gewichen. Es war ein Freude, mit der Maschine Zapfenlöcher und Sparrenauflagen nach Schablone für die Terrassenüberdachung zu fräsen. Auch die Kanten der Leimbinder habe ich mit der Fräse profiliert. Die Maschine ist zwar schwer aber steht dafür auch aufgrund der großen Laufsohle wie eine Eins auf dem Werkstück. Die Maschine wird mir sicher noch viele Jahre treue Dienste leisten. Und wenn mal was sein sollte, weiß ich mich bei meinem Händler gut aufgehoben.

Abbruchhammer:
Ein "Fachmann" hat vor Jahren meine Terrasse hinterm Haus betoniert und dabei extra wenig Zement und Wasser benutzt. Aufgrund dessen war der Beton porös wie ein Korallenriff und vollständig durchfeuchtet. Daruf wollte ich meine Überdachung nicht gründen. Also haben wir im Werkzeugverleih einen 25J Abbruchhammer für einen Tag ausgeliehen, den Braddel weggestemmt und die Deponie gekarrt. Der Beton für die neue Platte wurde selbstverständlich selbst angemischt und gegossen.

Bohrhammer:
Samstag galt es am Haus Löcher in den eine Woche alten Beton für die Pfostenträger zu bohren. Ein Nachbar hat uns seinen Discounter Bohrhammer mit langen SDS Bohrern ausgeliehen. Die Maschinen hab viel Lärm gemacht und wie ein Vögelchen am Beton gepickt. Einen guten Beton haben wir gemacht. Anderer Nachbar kam vorbei, sah die Bescherung und zauberte Bosch blau mit Bohrern aus dem Ärmel. Dann wurden die Löcher gebohrt ...

Ich könnte auch noch berichten, was ich dieses Jahr so alles mit dem Mafell Duodübler angestellt habe und Loblieder auf diese Maschine dichten. Aber das würde ein Roman und dazu fehlt mir die Zeit. Das Holz ruft!

Viele Grüße

Olli



Jürgen L
Beiträge: 3
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Wenn ihr eine Werkstätte von Grund ....

Beitrag von Jürgen L »

[In Antwort auf #52932]
Mir sind billige Geräte nicht preiswert genug und da ich kein Geld zu verschenken hab, investier ich lieber mehr. Wenn ich bei meinen Fehlkäufen den Preis pro Einsatz (im halbwegs funktionstüchtigen Zustand) berechne, liegt z.B. die 30 Euro Fräse wesentlich teurer als eine Fräse für knapp 400 Euro. Also spare ich Geld und habe gleichzeitig mehr Freude am arbeiten und ein besseres Ergebnis. Was will man mehr?

Ich denke auch nicht das man sofort jedes Werkzeug braucht und auf eine Stichsäge sowie auf einen E-Handhobel gut verzichten kann. Am Anfang hab ich alles beim Händler zusägen lassen, dann kann man auf die Kreissäge erst mal verzichten. Eine gute Oberfräse, ein ordentlicher Schleifer, Akkuschrauber und Dübelhilfe ermöglichen doch schon einiges an Projekten. Gerade am Anfang tut man sich mit guten Geräten leichter, jemand der richtig viel Ahnung hat kommt mit den Limitierungen von Billiggeräten sicher besser zurecht und kann mit Tricks und Kniffen sicher so manches Problem ausbügeln und die Projekte schon so planen das sie trotzdem funktionieren.

Mein Fazit ist ganz klar: Nie wieder Billiggeräte.

Kann natürlich jeder so halten wie er will.

Schöne Grüße

Jürgen



Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Wenn ihr eine Werkstätte von Grund ....

Beitrag von Dirk Boehmer »

[In Antwort auf #52932]
Hallo Gottfried,

was willst Du mit dieser Diskussion bewirken? Aus den Antworten kannst
Du für Dich bestimmt nicht ableiten, ob es besser ist, mehr oder weniger
Geld für Werkzeug auszugeben. Du musst selber wissen, ob Dir ein gutes
Werkzeug das viele Geld wert ist oder auch ein billiges Teil aus dem Baumarkt
oder Discounter reicht.

Ich kenne genug Leute, die auch mit einfachen und billigen Mitteln sehr
feine Resultate hervorbringen. Und es gibt genügend Holzwerker mit Top-
ausstattung, die selbst eine einfache Holzkiste nicht auf die Reihe
bringen.

Im Bereich Holz bin ich auch immer wählerischer geworden. Kostet halt oft
mehr, als vorher eingeplant. Aber nebenbei bin ich auch ein wenig im RC
Modellflug aktiv. Für mich hat eine einfache Fernsteuerung für 100,-€ gereicht.
Da müssen es keine 1000,-€ sein, auch wenn viele sagen, dass die ja viel
mehr kann usw. Ich fliege nur ab und zu nach Feierabend. Da reicht mir
eine Komplettausstatuung (Flieger, Fernsteuerung, Akkus, ...) für max.
300€ locker aus.

Daher meine ich, dass man NICHT generell empfehlen sollte: "kauf Dir etwas
Vernünftiges, auch wenn es sehr teuer ist".

--
Dirk



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Wenn ihr eine Werkstätte von Grund ....

Beitrag von Gerhard »


Hallo Peter,

deine Erfahrung ja in allen Ehren - ich kenne die Tiefeneinstellung einer Festool Säge nicht - aber hättest Du´s mit einer Baumarktsäge gekonnt?

Tiefeneinstellung Baumarktsäge: Sägetisch ein Preßteil, Skala als Schätzhilfe. Vorne und hinten zwei Muttern aufdrehen, dann die Säge ungefähr auf die gewünschte Tiefe ruckeln. Schrauben wieder gut anziehen.

Tiefeneinstellung Mafell (wie gesagt, Festool kenn ich nicht): Arretierhelbel lösen, Tiefe am zentralen Hebel mittels exakter Skaler genau einstellen, Arrtierhebel wieder feststellen.
--> Einfacher und exakter.

Wenn man mit der Profimaschine nicht zurecht kommt meistert man das Billigteil auch nicht. O.K., es mag gewisse Auswüchse geben wie die neue große Festool Oberfräse oder die neue Mafell Tauchsäge. Da gibt es einige Features die ein genaueres lesen des Handbuchs notwendig machen.

Aber es soll ja schon vorgekommen sein, daß jemand mal eine Bedienungsanleitung wirklich gelesen hat.

Viele Grüße,
Gerhard


Peter Müller
Beiträge: 45
Registriert: So 23. Okt 2016, 14:51

Re: Wenn ihr eine Werkstätte von Grund ....

Beitrag von Peter Müller »

[In Antwort auf #52950]
@ Gerhard

>Aber es soll ja schon vorgekommen sein, daß jemand mal eine Bedienungsanleitung >wirklich gelesen hat.

Einer der liebenswertesten und wahrsten Sätze in diesem Forum seit langem !!!!!

**Lächel**

Peter Müller
(der zuhause ein T-Shirt von Binford Tools hat - dort steht auf dem Rücken:
"Real men don´t need instruktions")



Gottfried K. -F
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Registriert: So 5. Aug 2012, 20:24
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Re: "Provokation?"

Beitrag von Gottfried K. -F »

[In Antwort auf #52934]
Hallo beieinander,

entschuldigung, ich wollte da keinem irgendwie auf die Zehen steigen oder einen Streit vom Zaun brechen.
Habe das halt gelesen und der Sohn eines Freundes fängt nun auch an seine Werkzeuge zu sammeln, also er richtet sich nun eine Werkstätte ein, daher war mir einfach nur eine Meinungssammlung im Sinn.
Ich will da auch nicht unbedingt grüne, rote oder gelbe Werkzeuge, sondern einfach nur: Ich habe (mache) es so, Erfahrung dazu: gut oder schlecht.
Niemand soll sich da irgendwie herausgefordert werden.

Meinen E-Hobel benötige ich auch öfter bei Schuppen, Gartenhäusern.... bin viel und gerne bei Freunden und Bekannten als Helferlein unterwegs. Auch "meine" Theatergruppe hat einige Projekte bei denen ich gerne das volle Werkzeugsotiment einsetze.

Also bitte nicht streiten und böse sein, ich wollte einfach nur mal einige Erfahrungswerte sammeln.

Herzlichst Gottfried



Gottfried K. -F
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Re: naja

Beitrag von Gottfried K. -F »

[In Antwort auf #52936]
Hallo Pedder,
danke für deine sachliche Meinungsäußerung, so war das von mir gemeint. Meinungen sammeln.

Herzlichst Gottfried


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