werkstattbau
Re: Werkstattpraxis mit Bruchsteinwänden
[In Antwort auf #50968]
Der Gedanke ist im Ansatz schon richtig, nur ist nicht entscheidend, wie die rel.Luftfeuchtigkeit draußen ist, sondern die rel.Luftfeuchte der Luft, die du rein holst. Wenn also die Luft draußen kalt ist und du sie aufheizt, sinkt die Luftfeuchte. Dadurch kann die warme Luft wieder Feuchtigkeit aufnehmen. Die Tab. zeigt den Wassergehalt bei 100% Feuchte bei verschiedenen Temperaturen.
Temp.. -5° .. 0° . 10° .. 15° .. 20° .. 25° .. 30° . 35°C
g/m³... 3,2 . 4,8 . 9,4 . 12,8 . 17,5 . 23,0 . 30,3 . 39,5
Angenommen:
innen 15° 60% = 7,68g Wasser
draußen 0° 80% = 3,84g
erwärmt 20° 3,84g = 21%
Mischung: Werkstatt 10x5m = 150m³ = 1152g Wasser
Frischluft nach Erwärming 20m³ = 76,8g Wasser
Summe = 170m³ mit 1228,8 g Wasser = 7,228g/m³
Temp
15°x150m³ = 2250
20°x 20m² = 400
Summe 2650 / 170m² = 15,6°C
15° ~ 7,228gWasser = 56%rel.Luftfeuchte
Da der Raum diese Luftmenge nicht aufnehmen kann, muß natürlich ein Teil der Luft entweichen. Wenn sich nun der Luftauslass am anderen Ende befindet, wird zuerst die feuchtere Innenluft entweichen, sodass sich die verhältnisse noch ein wenig besser darstellen werden.
Um nun diese Luft zum kondensieren zu bringen, muß die Luft wieder so weit heruntergekühlt werden, dass die %tuale Feuchtigkeit im Mauerwerk niedriger ist als die rel.L in der Luft,
oder
die rel.L auf 100% steigt.
Die Luft müßte im 2.Fall auf ca 5° abkühlen. Das zeigt, dass eine Abdichtung/Dampfsperre auf der Innenseite in jedem Fall ratsam ist.
Zum 1.Fall kann ich natürlich nichts sagen, aber wenn die Wand feucht ist, wird eine erhöhung der Temp.UND eine Verringerung der rel.L nicht mehr Kondensat ergeben, als die Luft, die vorher in der Werkstatt vorhanden war. Das vorherige Gleichgewicht wird sich auf jeden Fall in Richtung trockenere Wand und Werkstatt verschieben.
Gruß Wolfgang
Der Gedanke ist im Ansatz schon richtig, nur ist nicht entscheidend, wie die rel.Luftfeuchtigkeit draußen ist, sondern die rel.Luftfeuchte der Luft, die du rein holst. Wenn also die Luft draußen kalt ist und du sie aufheizt, sinkt die Luftfeuchte. Dadurch kann die warme Luft wieder Feuchtigkeit aufnehmen. Die Tab. zeigt den Wassergehalt bei 100% Feuchte bei verschiedenen Temperaturen.
Temp.. -5° .. 0° . 10° .. 15° .. 20° .. 25° .. 30° . 35°C
g/m³... 3,2 . 4,8 . 9,4 . 12,8 . 17,5 . 23,0 . 30,3 . 39,5
Angenommen:
innen 15° 60% = 7,68g Wasser
draußen 0° 80% = 3,84g
erwärmt 20° 3,84g = 21%
Mischung: Werkstatt 10x5m = 150m³ = 1152g Wasser
Frischluft nach Erwärming 20m³ = 76,8g Wasser
Summe = 170m³ mit 1228,8 g Wasser = 7,228g/m³
Temp
15°x150m³ = 2250
20°x 20m² = 400
Summe 2650 / 170m² = 15,6°C
15° ~ 7,228gWasser = 56%rel.Luftfeuchte
Da der Raum diese Luftmenge nicht aufnehmen kann, muß natürlich ein Teil der Luft entweichen. Wenn sich nun der Luftauslass am anderen Ende befindet, wird zuerst die feuchtere Innenluft entweichen, sodass sich die verhältnisse noch ein wenig besser darstellen werden.
Um nun diese Luft zum kondensieren zu bringen, muß die Luft wieder so weit heruntergekühlt werden, dass die %tuale Feuchtigkeit im Mauerwerk niedriger ist als die rel.L in der Luft,
oder
die rel.L auf 100% steigt.
Die Luft müßte im 2.Fall auf ca 5° abkühlen. Das zeigt, dass eine Abdichtung/Dampfsperre auf der Innenseite in jedem Fall ratsam ist.
Zum 1.Fall kann ich natürlich nichts sagen, aber wenn die Wand feucht ist, wird eine erhöhung der Temp.UND eine Verringerung der rel.L nicht mehr Kondensat ergeben, als die Luft, die vorher in der Werkstatt vorhanden war. Das vorherige Gleichgewicht wird sich auf jeden Fall in Richtung trockenere Wand und Werkstatt verschieben.
Gruß Wolfgang
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Re: Werkstattpraxis mit Bruchsteinwänden
Hallo Andreas,
ich kenne da nur eine Firma "Logidry", die so etwas baut. Allerdings
in erster Linie für entfeuchtende Kellerbelüftung gedacht. Aber so etwas
wäre hier vielleicht auch anwendbar.
--
Dirk
Re: Werkstattpraxis mit Bruchsteinwänden
Wenn due eine richtige Aussage machen willst, mußt du mit einem Computerprogramm arbeiten, das dir die Messwerte in Wassergehalt berechnet, weil ja unterschiedliche Temperaturen herschen. Ausserdem müssen dann auch die Mischwerte berücksichtigt werden.
Dann kann ein Lüfter bzw Klappen über Stellmotore geregelt werden. Ein ganz einfacher, billiger, alter Compi fürn 10er aus der Bucht reicht hier schon aus.
Gruß Wolfgang
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Re: Werkstattpraxis mit Bruchsteinwänden
[In Antwort auf #50968]
Hallo Dirk,
m.E. siehst Du die Sache zu statisch - laß den Film mal ablaufen, sprich verfolge mal den Luftfluß in Gedanken. Wenn was zu messen ist dann die Temperaturdifferenz zwischen der Innenwand und Luft vor Eintritt in die Hinterlüftung. Die eingeblasene Luft sollte schon einige Grade wärmer sein weil sie sonst ja keine zusätzliche Feuchtigkeit aufnehmen kann. Diese übersättigte Luft wird ja nach kurzer Zeit hinten wieder abgeführt. Um ein zu starkes Abkühlen auf dieser Strecke zu vermeiden muß der Ventilator ja auch etwas mehr können als die Campingartikel.
Für Versuchszwecke kann man das aber auch von Hand schalten - fertig gibt es sowas incl. Drehzahlsteuerung für Solaranlagen fertig.
Zu groß sollte der Kollektor auch nicht sein, denn sonst kann Manfred im Sommer einen Saunabetrieb dort einrichten.
Gruß
Heinz
Hallo Dirk,
m.E. siehst Du die Sache zu statisch - laß den Film mal ablaufen, sprich verfolge mal den Luftfluß in Gedanken. Wenn was zu messen ist dann die Temperaturdifferenz zwischen der Innenwand und Luft vor Eintritt in die Hinterlüftung. Die eingeblasene Luft sollte schon einige Grade wärmer sein weil sie sonst ja keine zusätzliche Feuchtigkeit aufnehmen kann. Diese übersättigte Luft wird ja nach kurzer Zeit hinten wieder abgeführt. Um ein zu starkes Abkühlen auf dieser Strecke zu vermeiden muß der Ventilator ja auch etwas mehr können als die Campingartikel.
Für Versuchszwecke kann man das aber auch von Hand schalten - fertig gibt es sowas incl. Drehzahlsteuerung für Solaranlagen fertig.
Zu groß sollte der Kollektor auch nicht sein, denn sonst kann Manfred im Sommer einen Saunabetrieb dort einrichten.
Gruß
Heinz
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Re: Werkstattpraxis mit Bruchsteinwänden
Hallo Wolfgang,
Du gehst die Sache eher theoretisch an, ich bin eher der Praktiker wenn auch nicht ganz ohne theoretischen Hintergrund.
Fakt ist doch, daß hauptsächlich im Sommer in so einer Werkstatt ein Feuchtigkeitsüberschuß herrscht, weil die Temperatur im Raum niedriger ist als draußen und sich damit Feuchtigkeit niederschlägt. Wenn man nun so eine Werkstatt aufwärmt bis zur Außentemperatur herrscht wieder Gleichgewicht und alles bleibt trocken.
Nichts anderes würde doch die solare Luftheizung bewirken - die Innenraumtemperatur wird schnell der Außentemperatur angepaßt. Problem ist eben die Dimensionierung um keine Sauna zu erhalten. Die Firma im link von Dir (Solarventi) hat da sicher schöne Sachen im Angebot und rechnet das auch aus, aber man kann mit fast primitiven Mitteln da selbst was bauen, muß dann natürlich etwas experimintieren für die richtige Dimension. Es ist da einiges zu Manfred unterwegs. Die Landtechnik Weihenstephan hat sich so um 1980 intensiv damit beschäftigt und viele Selbstbaulösungen angeboten. Leider existiert dieses Angebot nicht mehr.
Wenn ich allerdings lese, daß sich beim Einsatz des "Ofenventilators" die Decke durchbiegt gehe ich mal davon aus, daß da nicht viel gedämmt ist. Insofern würde es ausreichen, die Wände mit Luftschicht zu verkleiden und durch diese Luftschicht die erwärmte Luft zu schicken. Das würde den Raum nicht so sehr aufheizen und die jetzt kalten Betonwände des ehemaligen Fahrsilos würden aufgewärmt und wären damit auch ein Wärmepuffer in der Übergangszeit.
Ich selbst habe ja in abgeschwächter Form die gleichen Probleme, nur das ich das relativ schnell durch Öffnen des großen Garagentores in den Griff bekomme - dann natürlich nicht mehr im so angenehmen Kühlen arbeiten kann, aber wenn die Temperaturdifferenz nicht zu groß ist passiert ja eigentlich noch nichts.
Gruß
Heinz
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Re: Werkstattpraxis mit Bruchsteinwänden
Hallo Heinz
Ich sehe Ihr kommt der Lösung nicht so richtig näher,deshalb ein Tipp von mir:
Türen bzw. Fenster ausbauen und schrittweises Heruntertrainieren der Wohlfühltemperatur auf ca. 5-7 °C.
Gruß
Martin Höche
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Re: Werkstattpraxis mit Bruchsteinwänden
Hallo Martin,
durch mein Tor fährt auch der Fendt und da kommt dann auch schnell genug Luft rein. Hab also nicht so direkt das Problem. Hab mich da nur reingekniet, weil ich seinerzeit die Weihenstephaner Unterlagen intensiv studiert habe - und dann wegen des damaligen Ölpreises abgeheftet habe. Inzwischen dusche ich beim jetzigen Wetter solar und wenn alles so klappt wie ich es andenke wird spätestens im Winter 2010/11 auch in der Übergangszeit solar geheizt. Da wird nebenbei auch noch was für's Forum abfallen:-)), aber da verrat ich noch nix.
Gruß
Heinz
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Re: Werkstattpraxis mit Bruchsteinwänden
Hallo Heinz
Wenn du zu diesem Thema Erfahrungsberichte brauchst,kannst du mich direkt kontaktieren. Ich habe 46Kw auf dem Scheunendach installiert.Heizen in der Übergangszeit funktioniert nur mit Flächenheizung (Fußboden bzw.Wand).
Gruß
Martin Höche
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Re: Werkstattpraxis mit Bruchsteinwänden
Hallo Martin,
ich hab Fußbodenheizung im ganzen Haus, Vorlauftemperatur auch in diesem Winter selten übe 25°. Problem ist der Speicher. Ca. 12 cbm Wasser könnt ich noch im Keller unterbringen - sonst muß ich als Maulwurf ausbauen:-))
Gruß
Heinz
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Re: Werkstattpraxis mit Bruchsteinwänden
[In Antwort auf #50976]
Hallo Wolfgang,
schau Dir mal die Leistung der Solarheizungen an. Und dann denk
auf der anderen Seite mal an die dicken ungedämmten Bruchsteinmauern.
Glaubst Du wirklich, dass Du mit so einem bisschen heisser Luft den
Raum warm bekommst?
Ich glaube eher, dass Du Dir die Feuchtigkeit reinholst. Aber das ist
meine Meinung. Wenn es wirklich funktionieren sollte, dann um so besser.
--
Dirk
Hallo Wolfgang,
schau Dir mal die Leistung der Solarheizungen an. Und dann denk
auf der anderen Seite mal an die dicken ungedämmten Bruchsteinmauern.
Glaubst Du wirklich, dass Du mit so einem bisschen heisser Luft den
Raum warm bekommst?
Ich glaube eher, dass Du Dir die Feuchtigkeit reinholst. Aber das ist
meine Meinung. Wenn es wirklich funktionieren sollte, dann um so besser.
--
Dirk