Hallo,
vor langer Zeit hat mir meine Frau zum Geburtstag einen Gutschein für einen Kurs in der Kurswerkstatt geschenkt. Den habe ich dann vor Kurzem eingelöst, und mich zum Kurs Schränkchen mit Rahmentüre angemeldet. Nach einem Tag ging ich dann mit diesem kleinen Hängeschränkchen nach Hause:

Daheim wollte ich dann mal sehen ob ich das auch alleine hinkriege und überlegte mir, daß ich einen Puppenkleiderschrank für meine Tochter bauen könnte. (Erst bot ich ihr das Schränkchen aus dem Kurs an, aber Paula lehnte mit den Worten der gefällt mir nicht, der ist nicht rot! ab)
Also ans Werk, als erstes stellte ich die Rahmen für die Türen her, die Nuten für die Füllungen sowie die Zapfen fräste ich mit einem Scheibennutfräser auf Umschlag. Weil ich keinen Fasefräser ohne Anlaufring habe, verwendete ich für die Fase über dem Zapfen einen Profilfräser der oben mit einer Fase endet.



Die fertigen Rahmen wurden mit einer Füllung aus Sperrholz versehen und anschließend verleimt.


Dann gabs noch jede Menge Einzelteile zuzusägen und mit allen nötigen Fräsungen zu versehen.

Die Baupläne:

Fertige Tür und mit Zierfräsung versehener Deckel:

Seitenteil mit Fuß und Mittelteil mit zwei Rückwandnuten:

Da ich keine Flachdübelfräse besitze, habe ich durchgehende Federn aus 4mm Sperrholz geschnitten, die ich mit dem Scheibennutfräser eingenutet habe. Ich fand das ging schneller, als kurze Schlitze für Lamellos damit zu fräsen.

Schließlich konnte der Korpus verleimt werden. Um Panikattacken vorzubeugen, ging ich schrittweise vor, und verleimte erst den Boden mit den Seiten, der Deckel diente nur als Abstandshalter:

Dann kamen das Mittelteil und der Deckel dran, und ich war heilfroh, das ich nicht versucht habe alles auf einmal zu machen. Der Deckel hat sich nämlich gewölbt, so dass ich noch schnell kräftige Leisten als Zulagen brauchte, die natürlich nicht parat lagen aber es ging dann doch gut!

Als der Schrank dann soweit fertig war, musste ich zusammen mit der zukünftigen Besitzerin dafür sorgen, daß das Manko des Schränkchens aus dem Kurs, nicht rot zu sein, nicht wieder auftrat:

Nach dem ersten Beizen habe ich dann nochmal zwischengeschliffen, ein zweites mal gebeizt. Und anschließend 2x lackiert. Hätte ich vorher gewußt wie aufwändig die Sache mit dem Beizen ist hätte ich wohl ehr zu einer einfachen Lasur gegriffen. Aber ich wollte es mal ausprobieren, und zumindest weiß ich jetzt perfekt gebeizte Möbeloberflächen sehr zu schätzen. Mit meinem Resultat bin ich nicht so ganz zufrieden. Ich hatte nicht ausreichend gewässert, so das durch die Wasserbeize alles wieder wellig wurde, und auch durch nochmaliges Zwischenschleifen keine glatte Oberfläche mehr entstand.
So sieht das ganze nun fertig aus, und kam zum Glück recht gut bei der Puppenmama an, die gleich alles einräumte.



Die Kleiderstange fehlt noch

Gruß,
Ralf